Internationales Zentrum für Ethik in den Wissenschaften (IZEW)

22. Vilmer Sommerakademie

Gefährdete (Tier-)Arten schützen: Grundlagen, Herausforderungen und Grenzen

Die Vilmer Sommerakademie 2023 beschäftigt sich aus ökologischer, moralphilosophischer und naturschutzpolitischer Perspektive mit erfolgreichem Artenschutz, praktischen Hürden und konzeptionellen Grenzen – insbesondere im zoologischen Artenschutz. Fragen nach konzeptionellen Grenzen umfassen etwa, ob bestimmte Maßnahmen (wie etwa bei Assisted Migration oder im Management von Beutegreifern) und Techniken (wie etwa neue Gentechniken) überhaupt als sinnvolle Beiträge zu erfolgreichem Artenschutz gelten können. Wir wollen im Rahmen der Tagung also auch fragen, wo warum Grenzen des Artenschutzes liegen können bzw. sollten.

19.06.2023 - 23.06.2023
hybrid, am Bundesamt für Naturschutz - Internationale Naturschutzakademie Insel Vilm und online

Informationen

Jutta Stadler

038301-86-134
jutta.stadler@bfn.de

Veranstalter*innen

Bundesamt für Naturschutz (BfN) in Zusammenarbeit mit der Universität Kiel und der Universität Tübingen

Leitung

Prof. Dr. Thomas Potthast, Dr. Simon Meisch (Universität Tübingen), Dr. Lieske Voget-Kleschin (Universität Tübingen)
Prof. Dr. Konrad Ott (Universität Kiel)
Jutta Stadler (BfN-INA Insel Vilm)
in Abstimmung mit Dr. Sandra Balzer und Clara Frasconi Wendt (Bundesamt für Naturschutz (BfN), Fachgebiet Zoologischer Artenschutz)

Teilnehmer*innen

Personen aus Artenschutzforschung und -praxis aller Disziplinen, Vertreter*innen von Naturschutzbehörden und Naturschutzverbänden, ehrenamtliche Naturschützer*innen, alle anderen an der Thematik Interessierten.

Weitere Informationen

Der Artenschutz bildet – zusammen mit Naturdenkmal- und Landschaftsschutz – die historische Wurzel des Naturschutzes. Im öffentlichen Bewusstsein wird Naturschutz oft immer noch auf Artenschutz reduziert, etwa den Schutz spektakulärer charismatischer Arten oder umstrittene Artenerhaltungsmaßnahmen. In diesem mehrfachen Sinne steht Artenschutz immer wieder im Fokus.

Doch was macht eigentlich erfolgreichen Artenschutz aus? Wo und warum stößt er an Grenzen? In welchem Verhältnis steht Artenschutz zu anderen Schutzzielen des Naturschutzes wie Lebensraum-, Ökosystem-, Landschafts- oder Prozessschutz?

Die Vilmer Sommerakademie bietet die Zeit und den Ort, um einmal jährlich ein Grundsatzthema des Naturschutzes mit ausgewählten Expert*innen und Praktiker*innen umfassend zu diskutieren. Sie gründet in der Einsicht, dass Naturschutz sich nicht – quasi automatisch – aus der „Anwendung“ wissenschaftlicher Kenntnisse ergibt, sondern stets eine gesellschaftliche, kulturelle und politische Aufgabe darstellt. Auch wenn die Notwendigkeit des Schutzes der Natur als Lebensgrundlage zwingend erscheint, müssen der Naturschutz und seine Vertreter*innen diese Notwendigkeit und ihre konkreten Umsetzungen überzeugend darlegen und begründen können.

Die Vilmer Sommerakademie 2023 beschäftigt sich aus ökologischer, moralphilosophischer und naturschutzpolitischer Perspektive mit erfolgreichem Artenschutz sowie seinen praktischen und konzeptionellen Hürden und Grenzen, insbesondere im zoologischen Artenschutz. Fragen nach Grenzen umfassen etwa, ob bestimmte Maßnahmen (wie etwa bei Assisted Migration oder im Management von Beutegreifern) und Techniken (wie etwa neue Gentechniken) überhaupt als sinnvolle Beiträge zu erfolgreichem Artenschutz gelten können.

Aufbau der Tagung: Die genannten Fragen werden sowohl aus konzeptioneller Perspektive als auch am Beispiel konkreter zoologischer Artenschutzprojekte vorgestellt und diskutiert.

Arbeitsfragen sind:

  • Was macht erfolgreichen Artenschutz aus – und warum?
  • Wo stößt Artenschutz warum an welche Hürden und/oder Grenzen?
  • Wodurch gelingt ein Artenschutz-Projekt (nicht) und wie ist dies zu bewerten?
  • Nach welchen Kriterien sollten Artenschutzprojekte und deren Methoden bei begrenzten Ressourcen ausgewählt werden?

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