Seminarassistent Apl. Prof. Dr. Stefan Gerlach

Universität Tübingen
Philosophisches Seminar
Bursagasse 1
D - 72070 Tübingen

Tel.: 07071/2976852
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Sprechzeiten: Do, 11-12 Uhr, außer 16. und 23. Mai. Zusätzlich noch am Fr., 31.05.24, 11-12 Uhr.

 

 

Forschungsschwerpunkte

  • Historisch: Platon, Descartes, Kant und Deutscher Idealismus, Husserl
  • Systematisch: Theoretische Grundlagen der praktischen Philosophie: Determinismus, Willensfreiheit, Zeit; analytische Handlungstheorie, Philosophie des Geistes.
  • Forschungsprojekte: 1) Schellings Theorie der Potenzen. 2) Zeit und Handlung

Forschungsprojekt

Kurzzusammenfassung / Zielsetzung:

Das Forschungsvorhaben setzt es sich zur Aufgabe, die Potenzenlehre im Gesamtwerk Schellings evaluativ, genetisch und systematisch zu rekonstruieren und ihre Funktion innerhalb ihrer zentralen Anwendungsfelder in der Spätphilosophie neu zu beleuchten. Dabei soll die Frage zunächst sein, welche Struktur, Bedeutung und Funktion die Potenzenlehre in sich hat und von dort aus, in einem zweiten Schritt, innerhalb welcher Anwendungsfelder Schelling diese Lehre wie entwickelt.
Demnach sollen vier Fragen grundsätzlich beantwortet werden; der Schwerpunkt wird auf der zweiten liegen:
1) Was sind die Potenzen? Ursachen, Kräfte, Transzendentale oder ontologische Bedingungen, Denkschemata, Urteilsformen?
2) Wie ‚funktionieren‘ die Potenzen? Was sind ihre inneren Charakteristika, was ihre begrifflichen Bestimmungen, welche dynamischen Wechselverhältnisse haben sie untereinander und welche für einen Außenbezug?
3) Wozu dienen die Potenzen? Was ist ihre Funktion und Aufgabe innerhalb der zentralen Themenfelder von Schellings Philosophie und im Spannungsfeld von reinrationaler und positiver Philosophie im Spätwerk?
4) Wie entwickeln sich die Potenzen? Wie stellt sich die sukzessive Genese ihrer Lehre durch das Gesamtwerk Schellings hindurch dar?

Curriculum Vitae

2019 - 2022

Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Philosophischen Seminar, Universität Tübingen. Eigenes DFG-Projekt zu Schellings Theorie der Potenzen

2018

Habilitation, Privatdozent am Philosophischen Seminar

2014 - 2018

Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Philosophischen Seminar, Universität Tübingen. Eigenes DFG-Projekt zur Handlungstheorie in Schellings Spätphilosophie.

2010 - 2014

Mitarbeiter am Prüfungsamt der Philosophischen Fakultät, Fachbereich Philosophie

2008 - 2010

Mentor am Philosophischen Seminar

2008

Promotion

Seit 2006

Mitarbeiter bei den Staatlichen Schlössern und Gärten Baden-Württemberg

2005

M.A. in Tübingen

 

Studium der Philosophie, Kunstgeschichte, Rechtswissenschaft, Mathematik, Germanistik und Romanistik in Tübingen und Freiburg

Publikationen

I. Monographien

(2019a) Handlung bei Schelling. Zur Fundamentaltheorie von Praxis, Zeit und Religion im mittleren und späten Werk. Klostermann, Frankfurt 2019 (= Habilitationsschrift).

(2011a) Immanuel Kant. Reihe UTB-Profile. UTB-A. Francke, Tübingen.

(2010a) Wie ist Freiheit möglich? Eine Untersuchung über das Lösungspotential zum Determinismusproblem in Kants Kritik der reinen Vernunft. A. Francke, Tübingen (=Dissertation). [Rezensiert in: Philosophischer Literaturanzeiger64/2/2011, S. 142-150 (Thomas Sent), Kant-Studien (103), 2012/1, S. 131-136 (Peter Rohs) und Philosophische Rundschau 61/2014, 295-297 (Jörg Noller)].

 

II. Abhandlungen

a) zur Philosophie

(2020e) „Sind Praxis und Poiesis fundamental verschieden? - Zur Zielstruktur von Handlungen“, erscheint in: Bochumer Philosophisches Jahrbuch für Antike und Mittelalter 23, 2020.

(2020d) „Schellings ‚Einführung‘ des Potenz-Begriffs in die Naturphilosophie von 1799/1800 und seine Bedeutung im System des transzendentalen Idealismus“, in: Schelling-Studien 8, 2020, S. 27-46.

(2020c) „Absichten und Ziele – eine Zeitanalyse zielgerichteter Handlungen“, in: Zeitschrift für philosophische Forschung 74, 3/2020, S. 337-364.

(2020b) „‘Denn sie wissen nicht, was sie tun‘ - Irrtum und moralische Zurechnung in Peter Abaelards Ethica – scito te ipsum“, in: Neue Zeitschrift für systematische Theologie und Religionsphilosophie 62 (2), S. 90-105.

(2020a) „Ewigkeit bei Schelling“, in: Archiv für Begriffsgeschichte 60/61a, S. 219-241.

(2019b) „La libertad de Dios en Schelling“, übersetzt v. Fernando Wirtz, in: Ideas 10. Revista de filosofía moderna y contemporánea, S. 67-93.

(2016c) „Die Freiheit Gottes bei Schelling“, in: Schelling-Studien, Internationale Zeitschrift zur klassischen deutschen Philosophie 4, S. 43-64.

(2016b) „Praktisches Bewusstsein beim späten Schelling“, in: Allgemeine Zeitschrift für Philosophie 41, S. 33-58.

(2016a) „Die Sache der menschlichen Freiheit in Schellings mittlerer Philosophie“, in: Philosophisches Jahrbuch 123, S. 89-113.

(2015a) „'Ursprünglich mit dem Gott gleichsam verwachsen'. Zu Status, Herkunft und Inhalt des religiösen Bewusstseins bei Schelling“, in: F. Hermanni, B. Nonnenmacher, F. Schick (Hgg.), Religion und Religionen im Deutschen Idealismus (= Collegium Metaphysicum Bd. 13), Tübingen 2015, S. 351-382.

(2014a) „Der Gegensatz von kausaler und teleologischer Handlungstheorie und die zwei Reihen der Zeit“, in: Philosophisches Jahrbuch 121, S. 33-55.

(2013b) „Die Schöpfung als Handlung in Schellings Philosophie der Offenbarung“, in: Neue Zeitschrift für systematische Theologie und Religionsphilosophie 3/2013, S. 284-313.

(2013a) „Ist das Bewusstsein mit sich und seinen Gegenständen zugleich? Zu Husserls Modifikation der Zeittheorie um 1909“, in: Zeitschrift für Philosophische Forschung 3/2013, S. 397-425.

(2012) „Wunderkind in Bebenhausen. Ein Beitrag zur frühen intellektuellen Entwicklung Schellings“, in: F. Hermanni, D. Koch, J. Peterson (Hgg.), "Der Anfang und das Ende aller Philosophie ist – Freiheit!"Schellings Philosophie in der Sicht neuerer Forschung, Tübingen, S. 402-430.

(2008a) „Die Fügung der Welt. Mathematik und Ontologie der Proportionenlehre im Platonischen Timaios“, in: Philosophisches Jahrbuch 115, S. 21-43.

 

b) Zur Geschichte und Kunstgeschichte

(2017) „Gisbert von Bebenhausen? Zur Rekonstruktion einer Heiligenlegende“, in: Cistercienser Chronik 124, 2/2017, S. 265-276.

(2011b) „Zisterzienser auf der Weltbühne. Eine Deutung des Winterrefektoriums“, in: K.G. Beuckers, P. Peschel (Hgg.), Kloster Bebenhausen. Neue Forschungen. (= Wissenschaftliche Beiträge der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg, Band I), Bruchsal, S. 145-159.

(2010b) „Scandalum magnum! - Zur ‚Rechtmäßigkeit’ des Stiftergrabes im Kapitelsaal Bebenhausen“, in: Zeitschrift für Württembergische Landesgeschichte 69, S. 171-184.

(2008b) „Ein Bau von europäischem Rang? – Zur architekturgeschichtlichen Bedeutung des Sommerrefektoriums in Bebenhausen“, in: Jahrbuch der Staatlichen Kunstsammlungen in Baden-Württemberg 45, S. 7-29.

(2006) „Proportionen in der Gotik? Zum Stand der Dinge“, in: architectura. Zeitschrift für Geschichte der Baukunst 2/2006, S. 131-150.

 

III. Rezensionen

(2018) Peter Rohs: Geist und Gegenwart. Entwurf einer analytischen Transzendental-philosophie, in: Philosophisches Jahrbuch 125, S. 320-323.

(2016e) David Horst: Absichtliches Handeln, in: Philosophisches Jahrbuch 123, S. 265-268.

(2016d) Peter Rohs: Ein Platz zum Glauben, in: Philosophisches Jahrbuch 123, S. 286-289.

(2015b) Diogo Ferrer/Teresa Pedro (Hgg.): Schellings Philosophie der Freiheit. Studien zu den Philosophischen Untersuchungen über das Wesen der menschlichen Freiheit, in: Philosophisches Jahrbuch 122, S. 542-545.

(2014b) Friedrich-Wilhelm von Herrmann: Descartes‘ Meditationen, in: Philosophisches Jahrbuch 121, S. 393-397.

(2010c) Christine Zunke: Kritik der Hirnforschung. Neurophysiologie und Willensfreiheit, in: Philosophisches Jahrbuch117, S. 179-182.

 

IV. Belletristik

(2019c) „Signora Tardelli“, Erzählung, in: Manuskripte. Zeitschrift für Literatur 223/2019, S. 30-38.

(2019d) „Der Klosterfotograf“, Erzählung, in: Manuskripte. Zeitschrift für Literatur 226/2019, S. 58-64.