Fachbereich Geowissenschaften

BSc Geowissenschaften

Was sind Geowissenschaften?

Der Begriff "Geowissenschaften" fasst die Wissenschaften zusammen, die sich mit dem "System Erde" befassen.
Dazu gehören die Disziplinen Geologie, Mineralogie und Paläontologie, die sich wiederum der Erkenntnisse von Mathematik und Informatik sowie der naturwissenschaftlichen Grundlagenfächer Biologie, Physik und Chemie bedienen und sie als Werkzeug einsetzen. In vielfältiger Weise werden diese Fächer kombiniert, um die Zusammenhänge im "System Erde" zu erforschen.
So schließen Paläontologen aus heute lebenden Organismen auf die Lebensweisen ausgestorbener Tierarten und deren damalige Umweltbedingungen. Geochemiker nutzen den radioaktiven Zerfall, um bis zu 4 Milliarden Jahre alte Gesteine exakt zu datieren, und Geophysiker verwenden Schallwellen zur Lokalisierung von Erdöl- und Erdgas-Lagerstätten. Diese Aufzählung ist nicht annähernd vollständig, und die Liste der Studienfächer, die sich interdisziplinär mit den Geowissenschaften befassen, wie z.B. die Geoökologie, ist lang.

Alle Fachrichtungen der Geowissenschaften verbindet aber ein gemeinsames Ziel:
Das Potential, das uns die Erde bietet, ökologisch verträglich zu nutzen und zu erhalten.

Dazu ist ein grundlegendes Verständnis der Prozesse, die auf und in der Erde ablaufen und in der Vergangenheit abliefen, ebenso unentbehrlich, wie die Kenntnis der Methoden zur Untersuchung dieser Prozesse. Die Geowissenschaften schaffen dieses essentielle Verständnis, indem sie das "System Erde" erforschen und seine zeitliche Entwicklung entschlüsseln.

Studienprofil

Auf der Grundlage der klassischen Naturwissenschaften Biologie, Chemie, Mathematik und Physik beschäftigt sich das Studium der Geowissenschaften mit der Erforschung der Zusammenhänge im "System Erde".
Das Studium in Tübingen ist forschungsorientiert und verfolgt deshalb einen dezidiert wissenschaftlichen Anspruch. Die Einbindung aktueller Forschungen in die Lehre stellt den Erwerb von Fachwissen und moderner Methodenkompetenz sicher, welche hohen fachwissenschaftlichen Ansprüchen genügt. Durch eine ausgewogene Mischung aus Vorlesungen und Übungen sowie Labor- und Geländepraktika im In- und Ausland bietet der Studiengang einerseits eine arbeitsmarktgerechte Ausbildung, andererseits aber auch die Voraussetzung für eine weiterführende wissenschaftliche Laufbahn, beispielsweise im Masterstudiengang Geowissenschaften.

Berufsperspektiven

Geowissenschaftler haben die Chance, in abwechslungsreichen Bereichen tätig zu sein. Der Abwechslungsreichtum ergibt sich durch die Kombination von naturwissenschaftlicher Grundausbildung und intensiver Geländeausbildung, durch die faszinierende Mischung aus wissenschaftlicher Tätigkeit und Outdoor-Aktivitäten. Dies befähigt Absolventen der Geowissenschaften zur Bearbeitung vielfältiger wissenschaftlicher und technischer Fragestellungen - nicht nur im geowissenschaftlichen Arbeitsumfeld.

Geowissenschaftler ...

  • erkunden weltweit Erdöl-, Erdgas- und andere Rohstofflagerstätten, um uns mit Energie zu versorgen und die Mobilität unserer Gesellschaft zu sichern
  • sorgen für die Qualitätssicherung des Trinkwassers in Ballungsräumen wie auch für die Wasserversorgung in Trockengebieten
  • arbeiten im Umweltschutz und Ressourcenmanagement sowie in der Altlastenuntersuchung und -sanierung
  • erforschen in Labors Aufbau und Eigenschaften von Gläsern und Kristallen, um die Qualität industrieller Prozesse zu sichern und neue Werkstoffe zu entwickeln
  • sind in Bereichen wie Tief-, Tunnel-, und Trassenbau tätig
  • analysieren mit modernster Technik Proben, die sie aus dem Gelände mitgebracht haben, und interpretieren die daraus gewonnenen Daten
  • betreiben in Universitäten und Großforschungseinrichtungen Grundlagenforschung und versuchen, die fundamentalen Prozesse in und auf der Erde, wie z.B. Erdbeben oder Klimawandel, zu verstehen
  • ... und sind noch in unzähligen weiteren Bereichen beschäftigt