In den 1830ern experimentierten der französische Maler Louis Daguerre und der Universalgelehrte William Henry Fox Talbot aus England unabhängig voneinander mit ersten fotografischen Verfahren, die zu den Vorläufern der modernen Fotografie wurden.
(Fotografie = Lichtbild: altgriechisch photos = Licht + graphein =malen, schreiben).
Die Daguerreotypie, die im Jahr 1839 als eher rätselhafte Erfindung vorgestellt wurde, arbeitete mit versilberten Kupferplatten in einer Camera obscura und produzierte Unikate. Das Konkurrenzverfahren, das Talbot unter Zugzwang zur selben Zeit veröffentlichte, basierte auf in Salzlösung getränktem Papier und Sonnenlicht. Das Ergebnis wurde als „photogenische Zeichnung“ oder als „Salzdruck“ bezeichnet. Zu Beginn war diese Technik ein Negativ-Verfahren, das Resultat schwach sichtbar und nicht von Dauer, da sich das Bild nicht fixieren ließ. Erst in der Weiterentwicklung entstand bei Talbot das Negativ-Positiv-Verfahren unter Verwendung einer Camera obscura, so daß beliebig viele Abzüge hergestellt werden konnten.
Unsere Lichtbilder stammen von dem Stuttgarter Johann Carl Enslen (1759-1848), der im Alter von 80 Jahren (!) als erster Deutscher damit begann, Lichtbilder nach Talbots ursprünglicher Methode anzufertigen. Enslen hatte ein begnadetes Talent als Erfinder ganz ohne Studium der Mathematik oder Physik. Er baute im Alter von 22 Jahren einen Heißluftballon, erfand lebensgroße mit Gas befüllte schwebende „aerostatische Figuren“ aus Ochsendärmen und baute optische „Apparate“, die Personen wie Geister erschienen ließen. Zwischendurch wurde er zum Eisenhüttenspezialisten, um danach wieder als Schausteller zu arbeiten und mit seinem Sohn halbrunde Panoramen auf Jahrmärkten auszustellen.
Anfang 1839 begann also Johann Carl Enslen in Dresden mit photographischen Experimenten. In mehreren Presseartikeln kann man lesen, dass Enslen noch vor Talbot eine Methode fand, wie man die Blätter vervielfältigen und dauerhafter fixieren konnte. Im „Kunstblatt“ von 1839 ist zu lesen: „Berlin, 10. Mai … Da Daguerre’s Verfahren noch ein Geheimniß ist, bei Talbot Alles in Licht und Schatten verkehrt erscheint, so suchte ich diesem Übelstande dadurch abzuhelfen, daß ich auf Horn, Glas oder transparentes Papier Gegenstände in umgekehrten Licht und Schatten abbilden ließ, welche zugleich durch die direkte Einstrahlung des Sonnenlichts kräftigere und dauernde Bilder liefern müßten… Porträts, auch zarte botanische Gegenstände, stellen sich auf das Genaueste dar, so wie mit Firniß transparent gemachte Kupferstiche, bei denen aber die schwarzen Linien weiß erscheinen. Ein `Lichtbild`lege ich hier bei …“
Für seine Lichtbilder benutzte Enslen anders als Talbot nie eine Camera obscura. Er setzte seine Arrangements auf dem Photopapier lediglich dem Sonnenlicht aus und verschickte diese Salzdrucke u.a. an Freunde, Bekannte und Kunsthandlungen. Weltweit existieren nach heutigem Stand noch 14 seiner Lichtbilder.
Die beiden photogenischen Zeichnungen der Unibibliothek waren in Enslin‘s Veröffentlichung „Versuch, die Natur des Lichtes aus seinen Erscheinungen zu erklären“ aus dem Jahr 1841 eingebunden oder beigelegt. Laut Zugangsverzeichnis wurde der Titel am 8. Februar 1842 vom K[öniglichen] Rectoramt an die Unibibliothek übergeben.
Die Originale können leider zu ihrem Schutz nicht ausgestellt werden, daher befinden sich in der Vitrine farbige Ausdrucke der beiden Lichtbilder.
Zum Komplettdigitalisat: http://idb.ub.uni-tuebingen.de/opendigi/Be273
Encyclopedia of nineteenth century photography / John Hannavy. New York [u.a.], 2008.
UB-Signatur: 47 B 1008-1 / Präsenzbestand Ammerbau kunst G 024
Natur im Druck: eine Ausstellung zur Geschichte und Technik des Naturselbstdrucks / Armin Geus, Peter N. Heilmann, Stephan Oettermann. Marburg an der Lahn, 1995.
UB-Signatur: 35 B 1353.
Silber und Salz: zur Frühzeit der Photographie im deutschen Sprachraum 1839-1860 / Bodo von Dewitz, Reinhard Matz. Köln; Heidelberg, 1989. UB-Signatur: 29 B 1209.
Kunstblatt / Ludwig Schorn. 1839, S. 196: https://archive.org/details/bub_gb_A5BbAAAAQAAJ/page/n207/mode/2up
Wikipedia
Zugangsverzeichnis der Universitätsbibliothek Tübingen 1837-1842. UB-Signatur: Mh 556-3
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