PD Dr. Lily Tonger-Erk
Kontakt
Seminar für Allgemeine Rhetorik
Wilhelmstr. 50
D-72074 Tübingen
E-Mail: lily.tonger-erkspam prevention@uni-tuebingen.de
PD Dr. Lily Tonger-Erk ist seit dem 1.11.2023 am Seminar für allgemeine Rhetorik beschäftigt.
Im Sommersemester 2024 ist sie beurlaubt und vertritt eine Professur für Germanistik/Literaturwissenschaft an der Universität Duisburg-Essen.
SoSe 2024
Professurvertretung
Germanistik, Universität Duisburg-Essen
20.12.2023
Habilitation und Erteilung der Venia legendi
für die Fächer Neuere deutsche Literaturwissenschaft und Allgemeine Rhetorik, Eberhard Karls Universität Tübingen
seit 11/2023
Wissenschaftliche Mitarbeiterin
Seminar für Allgemeine Rhetorik, Eberhard Karls Universität Tübingen
Anteilige Professurvertretung sowie Leiterin des Teilprojekts Rhetorik im BMBF-Projekt „Über Geschlecht und Gender streiten. Konflikt und Konsens als Herausforderung der Wissenschaftskommunikation"
2010–2023
Akademische Rätin a. Z.
Deutsches Seminar, Eberhard Karls Universität Tübingen
SoSe 2020–SoSe 2021
Professurvertretung
Germanistik, Universität Trier
2010
Promotion
Westfälische Wilhelms-Universität Münster
2006–2009
Promotionsstipendium
Stiftung der Deutschen Wirtschaft
Forschungsschwerpunkte
- Deutsche Literatur des 18. Jahrhunderts bis zur Gegenwart im medialen Kontext
- Friedrich Schiller
- Dramentheorie (Raum, Zeit, Chor, Nebentext) und Theatergeschichte
- Globalität, Critical Race Studies, Interkulturalität
- Intertextualität, Intermedialität
- Rhetorik und Bildungsgeschichte von der Frühen Neuzeit bis zur Gegenwart
- Wissenschaftskommunikation
Zur Person
SoSe 2024
Professurvertretung
Germanistik
Universität Duisburg-Essen
20.12.2023
Habilitation und Erteilung der Venia legendi für die Fächer Neuere deutsche Literaturwissenschaft und Allgemeine Rhetorik
Seit 11/2023
Wissenschaftliche Mitarbeiterin
Seminar für Allgemeine Rhetorik
Eberhard Karls Universität Tübingen
Anteilige Professurvertretung sowie Leiterin des Teilprojekts Rhetorik im BMBF-Projekt „Über Geschlecht und Gender streiten. Konflikt und Konsens als Herausforderung der Wissenschaftskommunikation“
2010–2023
Akademische Rätin a. Z.
Deutsches Seminar
Eberhard Karls Universität Tübingen
SoSe 2020–SoSe 2021
Professurvertretung (W3)
Germanistik
Universität Trier
2015–2017
Förderung im Rahmen des Athene-Programms der Exzellenzinitiative
Eberhard Karls Universität Tübingen
2010
Promotion
Westfälische Wilhelms-Universität Münster
2006–2009
Promotionsstipendium
Stiftung der Deutschen Wirtschaft
2005
Wissenschaftliche Mitarbeiterin
Germanistisches Institut
Westfälische Wilhelms-Universität Münster
1997–2004
Studium der Germanistik, Kunstgeschichte und Angewandten Kulturwissenschaften
Westfälische Wilhelms-Universität Münster
Lehraufenthalte an den Germanistischen Instituten der Nationalen Mirzo-Ulugbek-Universität Taschkent, Usbekistan (2007) und der Mongolischen Nationaluniversität Ulaanbaatar, Mongolei (2005)
Forschung
Habilitationsprojekt
Schauplätze. Mediologie, Poetik und Dramaturgie des Raums im Drama des 18. Jahrhunderts
Mein Habilitationsprojekt analysiert die Konstitution von Raum in dramatischen Texten des 18. Jahrhunderts vor dem Hintergrund der historischen Theaterpraxis. Das Ziel ist ein doppeltes: Erstens möchte ich die Phänomenologie des Raums im modernen Drama nach dem revolutionären Abschied vom Dogma der Einheit des Orts erarbeiten. Zweitens möchte ich zur Dramentheorie beitragen, in der Raum zwar allgegegenwärtig, medientheoretisch aber noch nicht bewältigt ist. Die imaginäre Raum-Produktion in Dramentexten steht wiederum im Konflikt mit dem zeitgenössischen Leistungsvermögen der Theaterbühnen.
Projekte
Über Geschlecht und Gender streiten. Konflikt und Konsens als Herausforderung der Wissenschaftskommunikation
Projekt im Rahmen der BMBF-Richtlinie zur Förderung von Forschungsvorhaben im Themenfeld Wissenschaftskommunikation
In Kooperation mit Olaf Kramer, Susanne Winkler (Universität Tübingen), Annette Leßmöllmann (KIT), Nina Kalwa (KIT) und Hennin Lobin (IDS Mannheim)
Gefördert durch das BMBF
Projektdauer: 1.11.2023-31.10.2026
Requisiten des Globalen. Dinge aus der Ferne als Medien der Weltvermittlung in literarischen und performativen Konstellationen
Internationale Konferenz, 2.-4.11.2023, Humboldt Labor im Humboldt Forum, Berlin
In Kooperation mit Constanze Baum, Franziska Bergmann und Ulrike Vedder
Gefördert durch die DFG
Digital Literary Studies
Am 10.12.2019, 16-18 Uhr stellen die Tübinger Romanisten Prof. Dr. Hanno Ehrlicher und Dr. Jörg Lehmann ihre aktuellen Forschungsprojekte zur quantitativen Netzwerkanalyse anhand historischer Zeitschriften (https://www.revistas-culturales.de) sowie zur quantitativen Dramenanalyse vor.
Am 7.1.2020, 16-20 Uhr gibt Dr. Nils Reiter (https://quadrama.github.io/) (Universität Stuttgart/Universität Köln) eine vierstündige praktische Einführung in die quantitative Dramenanalyse .
Organisation: Dr. Lily Tonger-Erk im Forschungskolloqium von Prof. Dr. Sigrid Köhler, Prof. Dr. Jörg Robert und Prof. Dr. Katrin Axel-Tober
Staging Blackness. Representations of Race in German-Speaking Drama and Theater
Internationale Tagung, 2.-4. Mai 2018, Evangelisches Stift, Tübingen
In Kooperation mit: Ass. Prof. Priscilla Layne, PhD. (University of North Carolina at Chapel Hill)
Gefördert durch die DFG
Das Programm finden Sie hier.
Vorhang auf! Zur Popularisierung von Diversitätsdiskursen in Drama und Theater
Workshop, 12. Juli 2017, Deutsches Seminar, Universität Tübingen
In Kooperation mit: PD Dr. Katja Kauer und Dr. Gero Bauer (Zentrum für Gender- und Diversitätsforschung)
Gastvorträge im Rahmen des Hauptseminars "Das Weimarer Hoftheater unter Goethes Leitung"
Prof. Dr. Alexander Kosenina (Leibniz Universität Hannover): Berlin contra Weimar. Iffland als Kritiker der Weimarer Bühnenreform
30.1.2016, 12-14 Uhr, Brechtbau R. 315
Dr. Irmtraud Hnilica (FernUniversität Hagen): Die Zauberflöte und ihr Publikum
16.1.2016, 12-14 Uhr, Brechbau R. 315
Gastvorträge im Rahmen des Hauptseminars "Faust I: Forschung, Didaktik, Vermittlung"
Prof. Dr. Clemens Kammler (Duisburg/Essen): Faust in der Schule
8. Dezember 2015, 12-14 Uhr, Brechtbau R. 215
Prof. Dr. Edith Anna Kunz (Lausanne): Faust und die Bibel
1. Dezember 2015, 12-14 Uhr, Brechtbau R. 215
Hauptsache Nebentext! Regiebemerkungen im Drama
Workshop, 25.-26.11.2016, Deutsches Seminar, Universität Tübingen
In Kooperation mit: PD Dr. Friederike Günther
Theatergespräche. Universität und Theater im Dialog
"Die Revolver der Überschüsse" von René Pollesch am Staatstheater Stuttgart
Besuch der Inszenierung und anschließendes Gespräch mit den Mitgliedern des Schauspielensembles und einem Dramaturgen
Montag, 06. Mai 2013, 20.00 Uhr
In Kooperation mit: Franziska Bergmann M.A.
Ein starker Abgang. Inszenierungen des Abtretens in Drama und Theater
Internationale Tagung
21.-22.2.2013, Deutsches Seminar, Universität Tübingen
In Kooperation mit: Franziska Bergmann M.A.
Gefördert durch die DFG und den Unibund Tübingen e.V.
Lehre
Sommersemester 2023
Hauptseminar
Gegen Krieg. Pazifistische Literatur und Rhetorik
Dienstag, 14-16
Damit die Waffen schweigen, muss sich die Stimme erheben. Rhetorik, die Kunst der Überzeugung, ist selten so unverzichtbar wie in pazifistischen Diskursen mit dem Ziel gewaltfreier Konfliktaustragung. Doch wie lässt sich angesichts aggressiver Kriegshandlungen und Kriegsrhetorik über Frieden reden und Frieden fordern? Welche Überzeugungen bringen Pazifist*innen vor dem Hintergrund historischer Friedensbewegungen zum Ausdruck und welche rhetorischen Mittel stehen ihnen zur Verfügung? Welche ästhetischen Strategien nutzen literarische Texte, um Waffengewalt zu kritisieren und Frieden zu propagieren? Wie stellen sie sich dem Vorwurf, tendenziös zu sein, sobald sie sich kritisch positionieren? Im Hauptseminar diskutieren wir verschiedene Pazifismus-Begriffe und lesen pazifistische Literatur und Reden vom Vorabend des 1. Weltkriegs bis zur Gegenwart. Den literarischen Kern des Seminars bilden die Antikriegsromane „Die Waffen nieder!“ (1889) der Friedensnobelpreisträgerin Bertha von Suttner sowie „Im Westen nichts Neues“ (1929) von Erich Maria Remarque.
Wintersemester 2022/23
Hauptseminar
Kolonialrassistische Bilder in Kinder- und Jugendmedien
Dienstag, 10-12
Im Hauptseminar werden wir rassistische Sprache und koloniale Bildwelten in kanonischer Kinder- und Jugendliteratur analysieren. Am Anfang unseres Seminars steht die Analyse eines Klassikers, der sich wie ein Lehrstück der kolonialen Aneignung einer Insel und ihrer indigenen Bevölkerung liest: Daniel Defoes Roman Robinson Crusoe (1719). Joachim Heinrich Campe verfasst mit seiner Defoe-Bearbeitung Robinson der Jüngere (1779) den ersten deutschen, spezifisch an Kinder adressierten Erziehungsroman, spätere Robinson Crusoe-Bearbeitungen halten sich auf dem Buchmarkt für Kinder und Jugendliche bis heute. Anschließend verfolgen wir, wie kolonialrassistische Bilder in Heinrich Hoffmanns Die Geschichte von den schwarzen Buben aus dem Struwwelpeter (1844), Jean de Brunhoffs Bilderbuchreihe Babar, der Elefant (1931-1941), in Astrid Lindgrens Pippi Langstrumpf (1945-48), Michael Endes Jim Knopf (1960-62) bis hin zu Dolf Verroens Wie schön weiß ich bin (2006) aufgerufen und schließlich kritisch ausgestellt werden. Diesen Darstellungen auf Text- wie Bildebene wollen wir aus einer intermedialen und rassismuskritischen Perspektive nachgehen: Wie werden rassistische Stereotypen und koloniale Machtverhältnisse in kanonischen Kinder- und Jugendmedien vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart vermittelt? Wie wirkt sich der koloniale Blick als weißer Wahrnehmungsmodus auf die Konstruktion des Anderen in Texten und Bildern aus? Wie gehen wir heute mit diesem kolonialen Erbe in Schulen und Kinderzimmern um? Mit welchen Argumenten lässt sich dafür/dagegen plädieren, diskriminierende Sprache und rassifizierende Darstellungen aus Kinderbuchklassikern zu streichen?
Sommersemester 2022
Hauptseminar
Rassismus in Kinder- und Jugendliteratur
Dienstag, 14-16
Es verändert sich was in der Kinder- und Jugendliteratur. Klassiker werden kritisch auf kulturelle oder rassistische Erzählmuster hinterfragt, Feuilletons diskutieren über den „Südseekönig“, diskriminierende Sprache wird ersetzt und diversitätsbewusste Bücher werden immer beliebter. Diesen jüngeren Entwicklungen wollen wir rassismuskritisch aus einer narratologischen, intermedialen und kulturwissenschaftlichen Perspektive nachgehen: Wie werden rassistische Stereotypen und koloniale Machtverhältnisse in kanonischer Kinder- und Jugendliteratur vermittelt? Mit welchen Argumenten wird dafür/dagegen plädiert, diskriminierende Sprache und Klischees aus Kinderbuchklassikern zu streichen? Und mit welchen Darstellungsstrategien können Kinder in vorurteilsbewussten Kinderbüchern empowert bzw. für Diskriminierung sensibilisiert werden?
Im Hauptseminar werden wir rassistische Sprache und koloniale Bildwelten in kanonischer Kinder- und Jugendliteratur (Astrid Lindgren, Michael Ende, Ottfried Preußler, Jean de Brunhoff) analysieren sowie Beispiele aktueller diversitätsbewusster Kinderliteratur diskutieren.
Wintersemester 2021/22
Hauptseminar
Poetik des Wunderbaren. Phantastische Welten in aufgeklärten Zeiten
In der aufgeklärten Welt des 18. Jahrhunderts entstehen literarische Texte, die Gegenwelten entwerfen: Texte, in denen die Vorstellung einer vollständig durchschaubaren, empirisch erfassbaren und rational erklärbaren Welt unterlaufen wird. Hatte der Aufklärer Gottsched noch das „Wahrscheinliche“ zum Gegenstand der Literatur erklärt, legitimieren seine schweizerischen Gegner Bodmer und Breitinger das „Wunderbare“, Außergewöhnliche, durch die Kraft der Phantasie geschaffene Neue in der Kunst. Neben phantastischen Figuren wie Hexen, Geister, Teufel sind instabile, unschlüssige Strukturen der Zeit und des Raums für die Darstellung des Wunderbaren von besonderer Relevanz.
Im Seminar erkunden wir diese Poetik des Wunderbaren in Klassikern verschiedener Gattungen. Auf der Grundlage der Theoriegeschichte des Wunderbaren (Bodmer, Breitinger) lesen wir Goethes Ballade „Der Erlkönig“ (1782), Schillers Romanfragment „Der Geisterseher“ (1787-89), Tiecks Aufsatz „Über Shakespeares Behandlung des Wunderbaren“ und seine Übersetzung von Shakespeares „Der Sturm“ (1796), Schillers romantische Tragödie „Die Jungfrau von Orléans“ (1801) und Goethes „Faust. Der Tragödie erster Teil“ (1789-1808).
Wintersemester 2019/20
Hauptseminar
Intermedialität
Mit dem Begriff der Intermedialität werden Transgressionen zwischen konventionell als distinkt angesehenen Medien bezeichnet. Anders gesagt: Wer sich für Intermedialität interessiert, geht davon aus, dass Medien unterscheidbar sind, sich aber auf faszinierende Weise aufeinander beziehen können. Wenn beispielsweise der Bass in Rainald Goetz‘ Buch Rave wummert: „eins eins eins – und eins und eins und – eins eins eins – und – geil geil geil geil geil …“ dann nähert sich der literarische Text mit sprachlichen Mitteln dem auditiven Erlebnis elektronischer Musik an.
In diesem Seminar wollen wir uns Theorien der Intermedialität von einem literaturwissenschaftlichen Standpunkt aus erarbeiten. Was ist überhaupt ein Medium? Wie unterscheidet sich Literatur von anderen Medien? Und wie kann sich Literatur auf andere Medien und Künste beziehen? Nach einem Blick in die Geschichte der Intermedialität (Lessings Laokoon) werden wir der Systematik von Irina O. Rajewsky folgen und Medienkombinationen (z.B. in der Oper oder Graphic Novel), Medienwechsel (z.B. Literaturverfilmungen) sowie intermediale Bezüge (z.B. von der Literatur auf die bildende Kunst, Musik, Fernsehen oder Theater) vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart untersuchen.
Sommersemester 2019
Hauptseminar
Shakespeare in Deutschland
In einer Rede zu Ehren des englischen Dichters beschreibt der junge Goethe 1771 seine Shakespeare-Lektüre als literarisches Erweckungserlebnis: „Die erste Seite, die ich in ihm las, machte mich auf zeitlebens ihm eigen, und wie ich mit dem ersten Stücke fertig war, stund ich wie ein Blindgeborner, dem eine Wunderhand das Gesicht in einem Augenblicke schenkt. Ich erkannte, ich fühlte aufs lebhafteste meine Existenz um eine Unendlichkeit erweitert, alles war mir neu, unbekannt, und das ungewohnte Licht machte mir Augenschmerzen. Nach und nach lernt ich sehen, und, dank sei meinem erkenntlichen Genius, ich fühle noch immer lebhaft, was ich gewonnen habe.“ Wohl kein anderer Dichter hat in der deutschen Literaturgeschichte eine solche ekstatische Idolisierung erfahren – und zugleich zur Selbstdarstellung (des eigenen „erkenntlichen Genius“) angeregt. Shakespeares Name wird zur Parole in der Genieästhetik des Sturm und Drang, Schlegels Übersetzung seiner Werke lässt ihn zum „dritten deutschen Klassiker“ (neben Goethe und Schiller) aufsteigen und Shakespeares Stoffe und Figuren dienen deutschsprachigen Autoren bis in die Gegenwart zur Anregung, Aneignung und Abgrenzung. Insbesondere Hamlet wird zur deutschen Identifikationsfigur: Das seit der Hamburger Premiere 1776 andauernde Hamlet-Fieber führt Freiligrath 1886 zum polemischen Urteil: „Deutschland ist Hamlet“.
Im Seminar folgen wir dieser einzigartigen Rezeptionsgeschichte vom 18. bis ins 20. Jahrhundert durch die Lektüre poetologischer und literarischer Texte von Shakespeare, Herder, Lenz, Goethe, Schlegel, Tieck, Grabbe, Freiligrath, Hauptmann, Brecht, Heiner Müller und Elfriede Jelinek. Dabei setzen wir einen besonderen Schwerpunkt auf Hamlet-Adaptionen.
Wintersemester 2018/2019
Hauptseminar
Sturm und Drang
In der kurzen Zeitspanne von 1765 bis 1780 entwickelt sich eine literarische Bewegung, die Goethe in seinen späteren Lebenserinnerungen als „deutsche literarische Revolution“ bezeichnet und die das Genie, die Freiheit und die großen Emotionen zu ihren Maximen erhebt. Revolutionär ist der „Sturm und Drang“ – benannt nach einem Drama von Friedrich Maximilian Klinger – zum einen im Hinblick auf seine formalen Experimente. Das Drama befreit sich von den „lästigen Fesseln“ (Goethe) der aristotelischen Regeln: der Einheit der Zeit, des Orts und der Handlung. Zum anderen legt er familiäre und gesellschaftliche Machtstrukturen bloß und übt Kritik an sozialen Verhältnissen. Im Seminar werden einige zentrale Texte dieser Jahre mit besonderem Fokus auf Geniekult, Affektausdruck und Sexualität gelesen. Auf der Lektüreliste stehen theoretische, dramatische, epische und lyrische Texte, u.a. H.W. von Gerstenbergs Ugolino, Herders Shakespear, Goethes Götz von Berlichingen und Die Leiden des jungen Werther, Lenz’ Die Soldaten, H.L. Wagners Die Kindermörderin und Schillers Die Räuber.
Sommersemester 2018
Hauptseminar
Postdramatisches Theater
Was ist postdramatisches Theater? Ein Theater, das Widerstand gegen die große Tradition des dramatischen Theaters zwischen Renaissance und Gegenwart leistet. Ein Theater, das keine mimetische Handlung, keine psychologischen Figuren, keinen interpersonalen Dialog mehr vorführen will. Ein Theater, das mit Text, Stimme, Körper, Medien, Raum und Zeit spielt. Ein Theater, das den Primat des literarischen Textes in Frage stellt. Kurz: Postdramatisches Theater ist ein Theater nach dem Drama.
Paradoxerweise vermag jedoch just die Analyse dieser Anti-Dramen die Eigenheiten des Dramas aufzudecken. In diesem Seminar werden Sie also nicht nur postdramatische Schreib- und Inszenierungspraxen seit den 1960er Jahren kennen lernen, sondern auch die dramatische Tradition, gegen die sich die postdramatischen Texte wenden. Dazu werden wir uns zunächst intensiv die Grundlagen der traditionellen Dramenanalyse anhand von Lessings „Emilia Galotti“ erarbeiten. Anschließend werden wir unsere Kenntnis der elementaren Bausteine Handlung, Figur, Dialog, Raum, Zeit durch die dramaturgische Analyse postdramatischer Stücke sukzessive erweitern und hinterfragen. Gelesen werden Texte von Peter Handke, Heiner Müller, Elfriede Jelinek, Dea Loher, Rainald Goetz, Kathrin Röggla und René Pollesch.
Wintersemester 2017/2018
Hauptseminar
Schwarz und Weiß. Imaginationen von ‚Rasse‘ in Dramen des 17. – 21. Jahrhunderts
Das Hauptseminar zielt darauf ab, Imaginationen Schwarzer und Weißer Hautfarbe im deutschsprachigen Drama und Theater in ihrem historischen Wandel zu reflektieren. Mit der Erkenntnis, dass ‚Rasse‘ kein biologisch begründbares Konzept darstellt, wird ‚Hautfarbe‘ zu einer Frage der Wahrnehmung. Schwarze und Weiße Hautfarbe können als Ergebnis eines kulturhistorischen Farbgebungsprozesses verstanden werden, den die Differenzierung zwischen Eigenem und Fremdem antreibt. Seit der Aufklärung sind die europäischen Rassendiskurse eng mit der abendländischen Schwarz-Weiß-Symbolik (gut/böse, Licht/Finsterniß, Reinheit/Unreinheit, Geist/Materie) verknüpft (Jana Husmann). Diese Allianz kultureller Semantik und rassentheoretischer Modelle begründet und stabilisiert die Selbstkonstitution des aufgeklärten, europäischen Subjekts. Heute verweist die Großschreibung des Adjektivs Schwarz auf die Konstruktion dieser Kategorie.
Im Seminar werden wir zunächst theoretische und historische (Kant, Hegel) Grundlagentexte zu ‚Rasse‘ und ‚Hautfarbe‘ lesen und anschließend analysieren, wie Schwarz und Weiß in folgenden Dramen dargestellt werden: Shakespeare: Othello, der Mohr von Venedig, 1603/04 (dt.: Christoph Martin Wieland); Schiller: Die Verschwörung des Fiesko zu Genua. Ein republikanisches Trauerspiel, 1783; Mozart (Libretto: Schikaneder/Vulpius): Die Zauberflöte, 1791; Grillparzer: Der Traum ein Leben, 1834; Heiner Müller: Der Auftrag. Erinnerung an eine Revolution, 1979; Dea Loher: Unschuld, 2003.
Ergänzt wird das Seminar durch Aufführungsanalysen von ausgewählten Inszenierungen. Dabei stellt das Theater als ‚Raum der Möglichkeiten‘ ein einzigartiges Medium dar, weil es (anders als der Film) nicht an die mimetische Darstellung von Hautfarbe gebunden ist, sondern mit der Zeichenhaftigkeit von Blackness und Whiteness spielen kann: Hautfarbe und Herkunft der Schauspieler/innen bzw. Figuren können, müssen aber nicht thematisiert werden. Sie können dazu genutzt werden, über Rassismen in der Gesellschaft zu reflektieren, oder auch dazu, eine post-rassistische Gesellschaft zu entwerfen.
Sommersemester 2017
Hauptseminar
Schillers Dramen
Das Hauptseminar will ausgewählte Dramen Schillers vom Sturm und Drang bis zur Weimarer Klassik analysieren und unter Einbeziehung aktueller Forschungsaspekte (u.a. Machtdiskurse, Geschlechterdiskurse, Rassendiskurse, Raumtheorie, Mediologie) diskutieren. Gelesen werden „Die Räuber“, „Die Verschwörung des Fiesco zu Genua“, „Wallenstein“, „Die Jungfrau von Orleans“, „Die Braut von Messina“.
Wintersemester 2016/2017
Hauptseminar
Das Weimarer Hoftheater unter Goethes Leitung
Weimar wird um 1800 zu einem „Bethlehem“ der deutschen Kultur: auf engstem Raum kommt es zu einem kommunikativen und kulturellen Großereignis, nicht zuletzt aufgrund des gemeinsamen Wirkens von Schiller und Goethe. Das Weimarer Hoftheater entwickelt sich dabei unter Goethes Leitung von 1791 bis 1817 zu einem Experimentierfeld, in dem ästhetische Theoriebildung, dramatisches Schaffen, theatrale Praxis und institutionelle Entwicklung eng verzahnt sind. Goethes „entschiedene Lust, das Theater kräftig zu beleben“, lässt keinen Bereich unberührt: Er verfasst, übersetzt und inszeniert neue Stücke, reformiert die Ausbildung der Schauspieler/innen, besorgt die architektonische Erweiterung und dekorative Ausgestaltung der Bühne, reflektiert und adressiert die Erwartungen der Zuschauer. Schauspieler, Raum und Publikum sollen die zentralen Analysekategorien dieses Seminars sein, das Dramentexte im Kontext der zeitgenössischen Theaterpraxis analysieren möchte. Im Seminar werden wir daher zum einen eine Auswahl aus dem gewaltigen Repertoire des Hoftheaters lesen: ‚Klassiker‘ des Sprechtheaters von Goethe und Schiller, populäre Unterhaltungsstücke von Iffland und Kotzebue sowie Singspiele und Opern wie Mozarts Zauberflöte. Zum anderen werden wir uns dramen- und schauspieltheoretische Schriften, Aufführungszeugnisse sowie Rezeptionszeugnisse der Zeit erarbeiten. Auf diese Weise wollen wir das Spannungsfeld von Spielplangestaltung, dramatischem Schaffen, Inszenierung, Aufführung, theoretischer Reflexion und Publikumsreaktion am Hoftheater ausloten.
Eine Leseliste finden Sie hier.
Sommersemester 2016
Proseminar 1 / GLW 1
Einführung in die Neuere deutsche Literaturwissenschaft (Drama)
Das Seminar führt in die Analyse und Interpretation von Dramen ein. Dazu werden Fachbegriffe der Dramenanalyse sowie verschiedene literaturwissenschaftliche Theorien erarbeitet und insbesondere anhand von Lessings "Emilia Galotti" erprobt.
Wintersemester 2015/2016
Proseminar 1 / GLW 1
Einführung in die Neuere deutsche Literaturwissenschaft (Drama)
Das Seminar führt in die Analyse und Interpretation von Dramen ein. Dazu werden Fachbegriffe der Dramenanalyse sowie verschiedene literaturwissenschaftliche Theorien erarbeitet und insbesondere anhand von Lessings "Emilia Galotti" erprobt.
Hauptseminar
Goethes Faust I: Forschung, Didaktik, Vermittlung
zusammen mit Dr. Thomas Boyken
Goethes Faust I erscheint ebenso allgegenwärtig wie allzeit aktuell: Als Lesestoff, in der Schule, im Theater, im Museum... Immer wieder lesen wir den ersten Teil der Tragödie neu, wird er uns anders präsentiert, vermitteln wir ihn gar selbst. Im Seminar werden wir uns Faust I daher aus drei Perspektiven annähern. Zum ersten richten wir einen genuin literaturwissenschaftlichen Blick auf den Text und erschließen ihn uns über eine intensive Auseinandersetzung mit der aktuellen Forschung. Zum zweiten interessieren wir uns für die schuldidaktischen Potenziale des Dramas: Wie kann die literaturwissenschaftliche Forschung für die Schule fruchtbar gemacht werden? Wie könnte eine Unterrichtseinheit zum Faust aussehen? Zum dritten möchten wir die Vermittlung von „Faust“ außerhalb des Lehrbetriebs in den Blick nehmen: Wie funktioniert beispielsweise eine museale, digitale, dramaturgische oder theatrale Präsentation des Faust?
Das dreistündige Seminar kann als Hauptseminar im Bereich der Neueren deutschen Literaturwissenschaft oder als fachdidaktische Übung angerechnet werden.
Bitte beachten Sie, dass das Seminar bis einschließlich Dezember dienstags von 12 bis 16 Uhr stattfinden wird. Im Januar und Februar folgen zwei Blockveranstaltungen, die als Workshop mit externen Fachleuten konzipiert sind. Die Termine der Sitzungen im Januar und Februar werden rechtzeitig zu Beginn der Vorlesungszeit bekannt gegeben.
Sommersemester 2015
Proseminar 1 / GLW 1
Einführung in die Neuere deutsche Literaturwissenschaft (Drama)
Das Seminar führt in die Analyse und Interpretation von Dramen ein. Dazu werden Fachbegriffe der Dramenanalyse sowie verschiedene literaturwissenschaftliche Theorien erarbeitet und insbesondere anhand von Lessings "Emilia Galotti" erprobt.
Wintersemester 2013/2014
Proseminar 2 / GLW 2
Bretter, die die Welt bedeuten. Drama und Raum
Die Theaterbühne ist ein Ort, an dem imaginäre Räume erschaffen werden. Privatgemächer, Lustschlösser, Verliese, Schlachtfelder, ja Himmel und Hölle sind mehr als Schauplätze des dramatischen Geschehens: Die Bühne bietet einen Schau-Raum für die Ordnung der Welt. Weltbild, Theaterraum, Bühnenbild und dramatischer Raum stehen in einem komplexen Verhältnis, das es in diesem Seminar zu untersuchen gilt. Dabei wird der Mediendifferenz von Aufführung und Text eine besondere Bedeutung beigemessen und die Intermedialität berücksichtigt, die in der Referenz des dramatischen Textes auf den theatralen Raum entsteht. Nach einer Einführung in ausgewählte raumtheoretische Positionen werden Dramen von Gryphius, Lessing, Schiller, Ibsen und Handke gelesen.
Sommersemester 2013
Proseminar 2 / GLW 2
Politisches Theater im 20. Jahrhundert
Das Seminar wird zunächst diskutieren, was politisches Theater eigentlich ausmacht: Politische Themen auf der Bühne oder eine bestimmte Ästhetik? Handelt es sich um ein Theater, das eine konkrete Veränderung politischer Verhältnisse bewirken oder um eines, das allgemein zum politischen Denken erziehen will? Ist Theater nicht per se politisch und was ist das Politische überhaupt? Und nicht zuletzt: Wie wird das Politische ästhetisch erzeugt und in Szene gesetzt?
Anhand ausgewählter theoretischer Texte von Erwin Piscator, Bertolt Brecht, Hans-Thies Lehmann und Jacques Rancière werden wir uns verschiedenen Begriffen des Politischen und des politischen Theaters nähern. Folgt man Piscator, der in den 1920-er Jahren den Begriff des politischen Theaters entwickelt, muss „die Kunst Mittel im Klassenkampf sein“, ja wird konkret zur Wahlkampfhilfe für die KPD. Diese Vorstellung des Politischen wäre Brecht zu eng: Ihm geht es nicht um konkrete Verhaltensanleitungen in bestimmten historischen Situationen, sondern darum, das Publikum zu einem „eingreifenden Denken“ anzuregen. Entscheidend sind die ästhetischen Mittel, deren sich Brecht bedient: Die historische Situation soll als veränderlich wahrgenommen werden, indem das Vertraute unterbrochen wird. Weniger der Inhalt, vielmehr die Form zeigt sich als maßgeblich für die Definition des politischen Theaters. Die Figur der Unterbrechung, des Bruchs, des Risses als Kennzeichen des Politischen findet sich auch bei Lehmann und Ranciére wieder. Im Mittelpunkt der Seminardiskussion werden eben jene ästhetischen Mittel stehen, die im Text wie auf der Bühne verbindliche Darstellungs- und Wahrnehmungsmuster irritieren, Widersprüche produzieren und das Publikum aktivieren. Gelesen werden Dramen und Theatertexte von Bertolt Brecht, Rolf Hochhuth, Peter Handke, Heiner Müller, Elfriede Jelinek, Urs Widmer und René Pollesch.
Wintersemester 2011/2012
Proseminar 1 / GLW 1
Einführung in die Neuere deutsche Literaturwissenschaft (Prosa)
Anhand ausgewählter Prosatexte wird in Grundbegriffe und Methoden des literaturwissenschaftlichen Arbeitens eingeführt. Ein weiterer Schwerpunkt des Seminars liegt auf der Erarbeitung und Erprobung zentraler literaturtheoretischer Positionen.
Proseminar 2/GLW 2
Autorschaft. Theorien und literarische Inszenierungen
Ein Autor ist der geistige Urheber von Texten. Über die Frage, ob und wie die Kategorie „Autor“ darüber hinaus in die Interpretation literarischer Texte einbezogen werden sollte, debattiert die Literaturwissenschaft seit den 1960er Jahren kontrovers: Ist der Autor tot oder lange schon zurückgekehrt? Soll er lediglich als literaturhistorische Ordnungsfunktion dienen oder ist er eine unverzichtbare Kategorie hermeneutischen Textverstehens? Wie verweisen Texte überhaupt auf ihren Autor? Im Seminar werden zunächst verschiedene zentrale Positionen zur Autorschaft erarbeitet und kritisch hinterfragt, die vom „Tod des Autors“ (Roland Barthes, Michel Foucault) über seine „implizite“ Rettung (Wayne C. Booth) bis hin zu seiner „Rückkehr“ (Fotis Jannidis) reichen. Vor diesem Hintergrund sollen anschließend solche Texte der Gegenwartsliteratur diskutiert werden, die Autorschaft in besonderer Weise inszenieren und reflektieren. Gefragt wird zum einen nach den literarischen Strategien, die zur narrativen Erzeugung, Autorisation und Authentifizierung eines Autorbildes beitragen, und zum anderen nach den Rückschlüssen auf zeitgenössische poetologische Konzeptionen von Autorschaft. Nicht zuletzt wird der Zusammenhang von Geschlecht und Autorschaft zu beleuchten sein. Gelesen werden dramatische und narrative Texte u.a. von Elfriede Jelinek, Juli Zeh, Günter Grass, Christian Kracht, Thomas Glavinic und Wolf Haas.
Literatur zur Einführung: Texte zur Theorie der Autorschaft, hg. u. komm. von Fotis Jannidis u.a., Stuttgart 2000.
Sommersemester 2011
Proseminar I/GLW1
Einführung in die Neuere deutsche Literaturwissenschaft (Drama)
Das Seminar führt in die Analyse und Interpretation von Dramen ein. Dazu werden verschiedene literaturwissenschaftliche Methoden und Theorien erarbeitet und erprobt. Gelesen werden Dramen u.a. von Lessing, Goethe, Schiller, Büchner und Brecht.
Hauptseminar
Intertextualität. Theorien und Textanalysen
Intertextualität ist der Oberbegriff für verschiedene Bezugs-Modelle zwischen einem Text und anderen Texten. Ist ein Text ohne Bezug auf die Gesamtheit der anderen Texte einer Kultur überhaupt denkbar? Wie kann man sich solche Text-Text-Bezüge konkret vorstellen? Und wer stellt diese Bezüge überhaupt her – der Text, der Autor oder der Leser?
Julia Kristeva, die 1967 den Begriff der Intertextualität entwickelt, versteht jeden Text als ein „Mosaik von Zitaten“. Mit einem solchen Konzept entgrenzter, universaler Intertextualität geht eine radikale Abkehr von der Intention des Autors einher: Nicht der Autor beherrscht als Instanz der Bedeutungsgebung den Text, sondern der Text produziert Bedeutung in einer dynamischen Interaktion mit anderen Texten. Andere Intertextualitätsmodelle werten den Autor wiederum auf, indem sie Texte als Austragungsort ödipaler Konflikte eines Autors mit seinen literarischen Vorgängern verstehen (Harold Bloom). Damit wird die subjektlose Beziehung zwischen Texten repersonalisiert und der entgrenzte Textbegriff auf die Relation eines Textes zu spezifischen Prätexten begrenzt. Einer solchen Konzeption, die Intertextualität als linearen und nicht zuletzt machtbesetzten Einfluss denkt – von weißen, männlichen, heteronormativen Autoren auf die Literatur von Minderheiten und Autorinnen –, widersprechen wiederum postkolonialistische, gender- und queertheoretisch orientierte Ansätze, die Intertextualität gerade als machtkritische, dynamische Interaktion entwerfen.
Das Seminar nimmt zum Einen die Theoriegeschichte der Intertextualität in den Blick (u.a. Michail Bachtin, Julia Kristeva, Roland Barthes, Harold Bloom, Gerard Genette) und fragt zum Anderen nach der literaturwissenschaftlichen Produktivität solcher Theorien. Anhand von literarischen Texten (u.a. von Bertolt Brecht, Günter Grass, Elfriede Jelinek) werden wir konkrete intertextuelle Bezüge analysieren und diskutieren.
Wintersemester 2010/2011
Proseminar I
Einführung in die Neuere deutsche Literaturwissenschaft (Drama)
Das Seminar führt in die Analyse und Interpretation von Dramen ein. Dazu werden verschiedene literaturwissenschaftliche Methoden und Theorien erarbeitet und erprobt. Gelesen werden Dramen u.a. von G. E. Lessing, F. Schiller, G. Hauptmann, B. Brecht und E. Jelinek.
Proseminar II
Gotthold Ephraim Lessing
„Der Stufen sind viel, die eine werdende Bühne bis zum Gipfel der Vollkommenheit zu durchsteigen hat; aber eine verderbte Bühne ist von dieser Höhe, natürlicherweise, noch weiter entfernt: und ich fürchte sehr, daß die deutsche mehr dieses als jenes ist.“ Solche Befürchtungen hegt Lessing kurz vor der Eröffnung des Deutschen Nationaltheaters in Hamburg am 22. April 1767: Noch mangelt es an guten Stücken, fehlt eine geregelte Schauspielkunst und besteht ein fragwürdiger Publikumsgeschmack. Die Schaubühne wird zu einem Experimentierfeld für ‚neue’ Theaterformen (etwa das ‚Bürgerliche Trauerspiel’) und schauspielerische Darstellungsweisen. Lessing treibt diesen Entwicklungsprozess der deutschen Schaubühne voran – nicht nur als Autor dramatischer Texte, sondern auch als Schauspieltheoretiker, Dramaturg und Theaterkritiker. Das Seminar wird nach eben dieser Verbindung von literarischen Texten und Theaterpraxis fragen. Im Mittelpunkt werden die bekanntesten Dramen Lessings – Miß Sara Sampson, Emilia Galotti, Minna von Barnhelm und Nathan der Weise – stehen, die vor dem Hintergrund der zeitgenössischen Dramentheorie und Theorien zur Schauspielpraxis gelesen werden.
Literatur zur Einführung
Monika Fick: Lessing Handbuch. Leben – Werk – Wirkung. 2. Aufl. Stuttgart, Weimar 2004. Wolfgang F. Bender (Hg.): Schauspielkunst im 18. Jahrhundert. Grundlagen, Praxis, Autoren. Stuttgart 1992.
Sommersemester 2010
Proseminar I
Einführung in die neuere deutsche Literaturwissenschaft (Prosa)
Anhand ausgewählter Prosatexte (u.a. von H. Kleist, J. P. Hebel, E.T.A. Hoffmann, G. Büchner, G. Heym und F. Kafka) wird in Grundbegriffe und Methoden des literaturwissenschaftlichen Arbeitens eingeführt.
Proseminar II
Rhetorik und Geschlechterdifferenz im 18. Jahrhundert
Das Seminar wird das Verhältnis von Rhetorik und Geschlechterdifferenz in ausgewählten Reden, Dramen und Erzählungen des 18. Jahrhunderts thematisieren. Die Gender Studies begreifen ‚Geschlecht’ nicht als biologisch gegeben, sondern als Effekt kultureller Bedeutungszuschreibungen. Die literaturwissenschaftlichen Gender Studies untersuchen die Art und Weise, in der solche Zuschreibungen, Wahrnehmungsmuster und Bilder in literarischen Texten sprachlich vermittelt werden. Gerade das 18. Jahrhundert bietet sich als Untersuchungszeitraum an: Mit der Neukonzeption der Geschlechterordnung und der Ausdifferenzierung antagonistisch gedachter Geschlechtscharaktere im 18. Jahrhundert geht die Vorstellung verschiedener ‚natürlicher’ Redeweisen des Mannes und der Frau einher. Das Seminar fragt sowohl nach der literarischen Repräsentation weiblicher und männlicher Rede, als auch nach der rhetorischen Verfasstheit traditioneller Geschlechterbilder. Ausgehend von einführenden Texten in die Gender Studies und die gender-orientierte Rhetorikforschung werden wir unsere Fragestellung erarbeiten. Im Mittelpunkt stehen Texte von J. W. Blaufus, G. E. Lessing, J. E. Schlegel, S. La Roche und J. W. Goethe.
Wintersemester 2006/07 (WWU Münster)
Proseminar I
Einführung in die Analyse und Interpretation literarischer Texte:
E. T. A. Hoffmanns Nachtstücke
Die 1817 im Band Nachtstücke veröffentlichten Erzählungen von E. T. A. Hoffmann beleuchten das Dunkle, Unheimliche und Dämonische der menschlichen Existenz. Wer jedoch von „Verhexungen, Zauberbildern, Spiegeln und andern unsinnigen abergläubischen Fantastereien längst verjährter alberner Zeit“ nichts wissen will, dem kann entgegnet werden: „[K]eine Zeit kann verjähren und noch viel weniger hat es jemals eine alberne Zeit gegeben, wenn wir nicht etwa jede Zeit, in der Menschen zu denken sich unterfangen mögen, mithin auch die unsrige, für albern erkennen wollen“ (Das öde Haus). Werfen wir also einen Blick auf jene „Fantastereien“ der Romantik! Ziel des Seminars ist es, am Beispiel ausgewählter Erzählungen von E. T. A. Hoffmann verschiedene grundlegende Analyse- und Interpretationsmethoden der Literaturwissenschaft (Hermeneutik, Strukturalismus, Diskursanalyse, Psychoanalyse, Gender Studies) zu erarbeiten, zu erproben und zu diskutieren.
Sommersemester 2005 (WWU Münster)
Proseminar II
Groteske Postmoderne
Groteske Mischwesen mit überdimensionierten Körperteilen, seltsamen Verzerrungen oder zerstückelten Körpern treiben in der Literatur ihr Unwesen. Unbehagen zwischen Lachen und Grauen stellt sich ein. Das Groteske ist gestaltete Ungestalt, es setzt binäre Oppositionen außer Kraft. Laut Michail Bachtin hat das Groteske gesellschaftskritisches Potential, da es Hierarchien verkehrt, Grenzübertretungen inszeniert und so die Normen der herrschenden Ordnung in Frage stellt. Damit hat Bachtin bereits in den 1930er Jahren zentrale Denkfiguren der Postmoderne vorweggenommen. Das Seminar erarbeitet zunächst theoretische Konzeptionen des Grotesken (M. Bachtin, W. Kayser, P. Fuß) und nimmt das Groteske schließlich als Medium des kulturellen Wandels in postmoderner Literatur in den Blick. Hier werden groteske Figuren nicht nur Krisen markieren, sondern auch Utopien aufzeigen. Gelesen werden Romane von K. Schmidt, E. Jelinek, K. Duve und U. Widmer.
Gleichstellung
Dr. Lily Tonger-Erk war vom 10.11.2010 bis zum 23.10.2013 die Gleichstellungsbeauftragte der Philosophischen Fakultät der Universität Tübingen und vom 1.10.2011 bis zum 1.10.2013 stellvertretende Gleichstellungsbeauftragte der Universität Tübingen.
Die Homepage der Fakultätsgleichstellungsbeauftragten finden Sie hier.
Publikationen
Monographien
Schauplätze. Mediologie, Poetik und Dramaturgie des Raums im Drama des 18. Jahrhunderts [Habilitationsschrift, Manuskript abgeschlossen 2023]
Intertextualität. Eine Einführung, Berlin: Erich Schmidt 2013 (gem. mit Frauke Berndt).
Rezensionen:
- Literaturkritik.de (2015) (T. Gunst)
- Studia Germanistica 15 (2014) (V. Smailagic)
- Sprachtheorie und germanistische Linguistik 14 (2014) H. 2 (A. R. Gardosi)
- Informationsmittel IFB (2014) (T. Kinzel)
Actio. Körper und Geschlecht in der Rhetoriklehre, Berlin, New York: de Gruyter 2012 (= Studien zur deutschen Literatur).
Rezensionen:
- Das Achtzehnte Jahrhundert 39.2 (2015) (K. Bremer)
- IASLOnline (2015) (I. Hnilica)
- Querelles-net.de 15.1 (2014) (A. Koch-Rein)
- Jahrbuch Rhetorik 33 (2014) (S. Jäger, R. Jost)
- Germanistik 35 (2013) H. 3/4 (K. Philipowski)
- Literaturkritik.de (2012) (R. Löchel)
Herausgeberschaften
Requisiten des Globalen. Dinge aus der Ferne als Medien der Weltvermittlung in literarischen und performativen Konstellationen. Wiesbaden: Springer 2025 (= Kulturelle Figurationen: Artefakte, Praktiken, Fiktionen) (gem. mit Constanze Baum und Franziska Bergmann) [in Vorbereitung].
Staging Blackness. Representations of Race in German-Speaking Drama and Theatre. Ann Arbor: University of Michigan Press 2024 (gem. mit Priscilla Layne).
Hauptsache Nebentext! Regiebemerkungen im Drama. Ausgabe der LiLi. Zeitschrift für Literaturwissenschaft und Linguistik 48.3 (2018) (gem. mit Niels Werber).
Rezensionen:
- Literaturkritik.de (2018) (J. Stetter)
Ein starker Abgang. Inszenierungen des Abtretens in Drama und Theater, Würzburg: Königshausen & Neumann 2016 (gem. mit Franziska Bergmann).
Einspruch! Reden von Frauen, Stuttgart: Reclam 2011 (gem. mit Martina Wagner-Egelhaaf, mit einem Vorwort von Renate Künast).
Von schönen und anderen Geschlechtern. Schönheit in den Gender Studies, Frankfurt a. M. u.a.: Peter Lang 2004 (gem. mit Genus. Münsteraner Arbeitskreis für Gender Studies).
Editionen
Rathlef, Ernst Lorenz Michael: Die Mohrinn zu Hamburg. Mit einem Nachwort hg. von Lily Tonger-Erk. Hannover: Wehrhahn 2024 [in Vorbereitung].
Aufsätze
„Wunderdinge“. Dinge in und aus der Ferne in Joachim Heinrich Campes Robinson der Jüngere, in: Constanze Baum, Franziska Bergmann, Lily Tonger-Erk (Hg.), Requisiten des Globalen. Dinge aus der Ferne als Medien der Weltvermittlung in literarischen und performativen Konstellationen. Wiesbaden: Springer 2025 (= Kulturelle Figurationen: Artefakte, Praktiken, Fiktionen) [in Vorbereitung].
Bühnendiegese. Szenische Räume in Büchners Dantons Tod, in: Roland Borgards, Esther Köhring (Hg.), Büchners Bühnen. Berlin, Boston: de Gruyter 2025 (= Georg Büchner-Jahrbuch 16) [in Vorbereitung].
Die Reden der Anderen. Kanonkritik in der Rhetorik, in: Esther Köhring, Marius Reisener, Martina Wernli (Hg.), Wiederentdecken, Lesen, Edieren und mehr. Kanon-Forschung heute. Berlin, New York: de Gruyter 2024 [Manuskript eingereicht].
Staging Whiteness. Race and Aesthetics in Schiller’s The Robbers and Antù Romero Nunes’s 2012 – 2013 Production, in: Priscilla Layne, Lily Tonger-Erk (Hg.), Staging Blackness. Representations of Race in German-Speaking Drama and Theater. Ann Arbor: University of Michigan Press 2024, S. 100-123.
Centuries of Staging Blackness. An Introduction, in: Priscilla Layne, Lily Tonger-Erk (Hg.), Staging Blackness. Representations of Race in German-Speaking Drama and Theatre. Ann Arbor: University of Michigan Press 2024, S. 1-33 (mit Priscilla Layne).
Theaterbau und Nationaltheateridee: Das Leipziger Theater als Vorläufer des Nationaltheaters. Christian August Clodius‘ Rede bey der Eröfnung des neuen Theaters (1766), in: Clemens Özelt, Martin Schneider (Hg.), Die Kunst der Theatereröffnung. Paderborn: Fink 2024 (= Drama zwischen Text und Bühne), S. 71-94.
Sieg der Beredsamkeit! Luise Gottsched als Rhetorikerin, in: Isabel Karremann, Gideon Stiening (Hg.), Feministische Aufklärung in Europa, Hamburg: Meiner 2020 (= Aufklärung. Interdisziplinäres Jahrbuch zur Erfoschung des 18. Jahrhunderts und seiner Wirkungsgeschichte, Bd. 32), S. 145-172.
"Horch! Horch!" Der Kerker als Hör-Raum in Dramen des 18. Jahrhunderts, in: Stefan Börnchen, Claudia Liebrand (Hg.), Lauschen und Überhören. Literarische und mediale Aspekte auditiver Offenheit, München: Fink 2020, S. 11-36.
Schillers Szenographien. Raumbildende Prozesse in Die Verschwörung des Fiesko zu Genua, in: Peter-André Alt, Stefanie Hundehege (Hg.), Schillers Theaterpraxis, Berlin, New York: de Gruyter 2019, S. 75-96.
Nebensächlich? Vorwort zum Nebentext, in: LiLi. Zeitschrift für Literaturwissenschaft und Linguistik 48.3 (2018) (gem. mit Niels Werber), S. 411-419.
Das Drama als intermedialer Text. Eine systematische Skizze zur Funktion des Nebentextes, in: LiLi. Zeitschrift für Literaturwissenschaft und Linguistik 48.3 (2018), S. 421-444.
"Sie sind das Thema". Ambiguität der Ansprache in Peter Handkes Sprechstück Publikumsbeschimpfung, in: Zeitschrift für Ästhetik und Allgemeine Kunstwissenschaft 16 (2018), S. 185-202.
Komödie, in: Frauke Berndt, Eckart Goebel (Hg.), Literatur und Psychoanalyse, Berlin, New York: de Gruyter 2017 (= Handbücher zur kulturwissenschaftlichen Philologie), S. 384-405.
Den Chor lesen. Medialität und Vielstimmigkeit in Schillers Die Braut von Messina, in: Julia Bodenburg, Katharina Grabbe, Nicole Haitziger (Hg.), Chor-Figuren. Interdisziplinäre Beiträge, Freiburg i. Br.: Rombach 2016, S. 213-230.
Aufwärts/Abwärts. Zur räumlichen Inszenierung wunderbarer Abgänge in Schillers Jungfrau von Orleans, in: Franziska Bergmann, Lily Tonger-Erk (Hg.), Ein starker Abgang. Inszenierungen des Abtretens in Drama und Theater, Würzburg 2016, S. 81-99.
Ab. Über das theatrale Verschwinden, in: Franziska Bergmann, Lily Tonger-Erk (Hg.), Ein starker Abgang. Inszenierungen des Abtretens in Drama und Theater, Würzburg 2016, S. 7-31 (gem. mit Franziska Bergmann).
"Die Fakten Lügen strafen". Zur Ambiguität des Autobiographischen in Günter Grass' Beim Häuten der Zwiebel, in: ZfdPh 131 (2012) 4, S. 571-590.
Exempla. Zur Figur der Rednerin in der Frühaufklärung, in: Daniel Fulda, Frauke Berndt (Hg.), Die Sachen der Aufklärung, Hamburg: Felix Meiner Verlag 2012, S. 147-154.
Einleitung, in: Einspruch! Reden von Frauen, Stuttgart: Reclam 2011, S. 13-32 (gem. mit Martina Wagner-Egelhaaf).
"Selbst-Herrlichkeits-Training". Populäre Rhetorikratgeber für Frauen, in: Rhetorik. Ein internationales Jahrbuch 2010, S. 35-50.
Rhetorik und Gender Studies, in: Rhetorik und Stilistik. Ein internationales Handbuch historischer und systematischer Forschung, hg. von Ulla Fix, Andreas Gardt, Joachim Knape, Berlin, New York: de Gruyter 2008 (= Handbücher zur Sprach- und Kommunikationswissenschaft), S. 880-894.
Rückwärtstanten, Zahlväter, Spermamunition. Vom Ende der linearen Genealogie bei Kathrin Schmidt und Nicole Eisenman, in: Eva Labouvie, Ramona Myrrhe (Hg.), Familienbande – Familienschande. Geschlechterverhältnisse in Familie und Verwandtschaft, Köln, Weimar, Wien: Böhlau 2007, S. 95-117.
Ernst Klein: Eva in Seide (1929); Betina Ewerbeck: Angela Koldewey. Roman einer jungen Ärztin (1939), in: Walter Gödden (Hg.), Flammende Herzen. Unterhaltungsliteratur aus Westfalen, Bielefeld: Aisthesis 2007, S. 72-76, 83-88.
Die 'Zicke'. Eine konfrontative weibliche Rhetorik, in: Doerte Bischoff, Martina Wagner-Egelhaaf (Hg.), Mitsprache, Rederecht, Stimmgewalt: Genderkritische Strategien und Transformationen der Rhetorik, Heidelberg: Winter 2006, S. 319-337.
Kleinere Arbeiten
Glossar-Einträge zu Begehren, Hysterie, das Imaginäre, Instanzen, Mutter, Objekt, Vater, Verdrängung, Wiederholung, Zensur, in: Frauke Berndt, Eckart Goebel (Hg.), Literatur und Psychoanalyse, Berlin, New York: de Gruyter 2017 (= Handbücher zur kulturwissenschaftlichen Philologie), S. 618, 624, 625f., 626f., 632, 633f., 651f., 652, 653f., 655.
Rezensionen
Rezension zu: Henrik Fockel, Literarische Resonanzen. Studien zu Stimme und Raum. Berlin: LIT 2015, in: Germanistik. Internationales Referatenorgan mit bibliographischen Hinweisen 58.1-2 (2017), S. 1106.
Rezension zu: Katharina von Hammerstein, Sich MitSprache erschreiben. Selbstzeugnisse als politische Praxis schreibender Frauen, Deutschland 1840-1919. Heidelberg: Winter 2013, in: Germanistik. Internationales Referatenorgan mit bibliographischen Hinweisen 56, H. 1/2 (2015), S. 222f.
Rezension zu: Michael Lommel, Im Wartesaal der Möglichkeiten. Lebensvarianten in der Postmoderne, Köln: Halem 2011, in: Germanistik. Internationales Referatenorgan mit bibliographischen Hinweisen 52, H. 3/4 (2011), S. 962f.
Phantomtränen statt Spiegelneuronen. Zur Kulturgeschichte der Empathie, Rezension zu: Claudia Breger, Fritz Breithaupt (Hg.), Empathie und Erzählung. Freiburg: Rombach 2010, in: IASLonline, 02.05.2011, abrufbar unter: http://www.iaslonline.de/index.php?vorgang_id=3319
Vorträge
"Umgangsformen. Rhetorik und Geschlecht in Anstandslehren des 18. Jahrhunderts", Vorlesung Literatur des 18. Jahrhunderts von Barbara Thums, Universität Mainz, 23.1.2024.
"Die Stadt als Kulisse. Karl Friedrich Schinkels Berliner Schauspielhaus (1821)", Tagung Bühnen im Umbruch. Berliner Moderne(n) in Dramentexten und Theaterräumen, FU Berlin, 18.1.2024.
"Requisiten des Globalen. Einführung" und "'Wunderdinge'. Dinge in und aus der Ferne in Joachim Heinrich Campes Robinson der Jüngere (1779)", Tagung Requisiten des Globalen. Dinge aus der Ferne als Medien der Weltvermittlung in literarischen und performativen Konstellationen, HU Berlin, 2.-4.11.2023.
"Schauplätze. Raum im Drama", Seminar Raumsemantik in Theorie und literarischer Praxis von Romana Weiershausen, Universität des Saarlandes, 18.1.2023.
"Die Reden der Anderen. Kanonkritik in der Rhetorik", Tagung Wiederentdecken, Lesen, Edieren und mehr. Kanon-Forschung heute, Goethe-Universität Frankfurt, 10.11.2022.
Respondenz zu Jörg Steigerwalds "Ein Probierstein der Angemessenheit: Corneilles Rodogune und ihre Leser", Panel Gattung und Geschlecht: Die Angemessenheit (in) der Tragödie der Frühmoderne, 27. Deutscher Germanistentag, Paderborn, 27.9.2022.
"Öffentlichkeitsarbeit für ein Nationaltheater: Die Rede bey der Eröfnung des neuen Theaters in Leipzig von Christian August Clodius (1766)", Die Kunst der Eröffnung II. Ästhetik und Kulturpoetik von Vorreden und Festspielen für deutschsprachige Theater vom 17. Jahrhundert bis heute, Hamburg, Warburg-Haus, 2.9.2021.
"Rhetorik und Geschlechterdifferenz", Vorlesung Relevante Literaturwissenschaft von Andrea Geier, Universität Trier, 8.6.2021.
"Der Schauplatz ist hie und da". Poetologische, mediologische und theaterhistorische Erkundungen des Raums im Drama, Literaturwissenschaftliches Kolloquium, Universität Duisburg-Essen, 22.1.2020.
"Umgang mit Frauenzimmern. Anstand und Geschlecht um 1800", Ringvorlesung Vom Umgang mit Menschen, FU Berlin, 4.12.2019.
"Schillers Wallenstein-Prolog", Tagung Die Kunst der Eröffnung. Ästhetik und Kulturpoetik von Vorreden und Festspielen für deutschsprachige Theater vom 17. Jahrhundert bis heute, Université de Lausanne, 26.9.2019.
"Sieg der Beredsamkeit. Luise Gottsched als Rhetorikerin", Tagung Die feministische Aufklärung in Europa, Universität Würzburg, 5.7.2018.
"Rhetorik und Gender", Workshop Rhetorik, Gender und Institution. Perspektiven auf Diversität an der Universität, FU Berlin, 25.6.2018.
"Podiumsdiskussion: Praktische Perspektiven auf Universität & Diversity", mit Gülay Çağlar, Marie Lippert, Anita Traninger, moderiert von Anna-Lena Scholz, Workshop Rhetorik, Gender und Institution. Perspektiven auf Diversität an der Universität, FU Berlin, 25.6.2018.
"Raum im Drama", Seminar Literaturen des Raums von Toni Bernhard, Universität Stuttgart, 20.6.2018.
"Raum im Drama", Vorlesung Geschichte und Theorie des Theaters von Franziska Bergmann, Universität Trier, 13.6.2018.
"Nebensächlich? Gattungstheoretische Überlegungen zum Nebentext im Drama", Mastertagung (Über)Schreiben. Literaturwissenschaft zwischen Text und Kontext, Universität Stuttgart, 9.2.2018.
"Staging Whiteness in Schillers Die Räuber und Antù Romero Nunes’ Inszenierung (Stuttgarter Schauspielhaus, 2013)", Tagung Staging Blackness. Representations of Race in German-Speaking Drama and Theater, Universität Tübingen, 2.5.2018.
"Im Kerker. Dramatisierungen des Lauschens im 18. Jahrhundert", Tagung Lauschen und Überhören. Literarische und mediale Aspekte auditiver Offenheit, Universität zu Köln, 25.01.2018.
"Komödie", Vorlesung Literatur und Psychoanalyse, Universität Zürich, 15.11.2017.
"Schillers Szenographien", Tagung Schillers Theaterpraxis, Deutsches Literaturarchiv Marbach, 30.06.2017.
"Overlaps. Ambiguity and Intertextuality in Julia Kristeva and Elfriede Jelinek", GSA Conference, San Diego, USA, 30.9.2016.
"'Wir spielen nicht'. Negated Ambiguity in Peter Handke's Spoken Play Publikumsbeschimpfung', Tagung Zones of Ambiguity in Contemporary German Art and Literature, Universität Zürich, Schweiz, 20.05.2016.
"Ambiguous Game. Theatrical Production of Ambiguity in Peter Handke's Publikumsbeschimpfung", Summer School Risky Understanding. Ambiguity and Multimodality in Aesthetic and Everyday Communication, University of North Carolina at Chapel Hill, USA, 04.04.2016.
"Freud und die Kanone. Komik, Geschlecht, Psychoanalyse", Universität Zürich, Schweiz, 17.03.2016.
"Medialität und Ambiguität des Chors in Schillers Die Braut von Messina", Workshop Performative Ambiguität, Universität Tübingen, 12.10.2015.
"Komik und Psychoanalyse. Oder: Die dicke Berta in Freuds Herrenclub", Workshop Kultur, Konflikt, Komik: Deutsch-Französische Grenzverhandlungen, Universität Tübingen, 27.2.2015.
"Raumkonstellationen in Schillers Die Jungfrau von Orleans", Universität Trier, 20.1.2015.
"Aufwärts/Abwärts. Zur räumlichen Inszenierung des Abtretens in Schillers Die Jungfrau von Orleans", Tagung Ein starker Abgang. Inszenierungen des Abtretens in Drama und Theater, Universität Tübingen, 21.2.2013.
"Rhetorikgeschichtsschreibung aus Gender-Perspektive. Theorien, Methoden, Perspektiven", Vortrag im Panel "New Approaches to the History of Rhetoric in the 18th Century" von Dietmar Till, 13th International Congress for Eighteenth Century Studies, Graz, Österreich, 26.7.2011.
"Rhetorik und Performanz", Gastvortrag in der Vorlesung Rhetorische Positionen der Literaturtheorie von Frauke Berndt, Universität Tübingen, 1.2.2011.
Filmvorstellung von Wolfgang Staudtes "Rosen für den Staatsanwalt" (1959) in der Filmreihe Trümmer - Heimat - Wirtschaftswunder. Deutscher Film der Nachkriegszeit und frühen Bundesrepublik von Sylvia Brockstieger, Universität Tübingen, 26.1.2011.
Respondenz zur Sektion „Gutenberg-Galaxis?“, Tagung Die Suhrkamp-Ära, Deutsches Literaturarchiv Marbach, 13.1.2011.
"’Redner im Reifrocke’. Zur Figur der Rednerin in der Frühaufklärung", DGEJ-Jahrestagung Die Sachen der Aufklärung, IZEA, Martin-Luther-Universität Halle, 3.10.2010.
"Geschichte wird gemacht! Filmisches Erzählen von der Wende", Workshop Erzählte Lebenswelten. Das wiedervereinigte Deutschland in Gegenwartsliteratur und -film, WWU Münster, 23.5.2009.
"’Florida-Rolf’. Der Sozialstaat in den Medien", Seminar Die Zukunft des Sozialstaats der Stiftung der deutschen Wirtschaft, Bonn, 25.10.2008.
"Literarische Vergangenheitsbewältigung – Günter Grass’ Autobiographie Beim Häuten der Zwiebel", Goethe Institut Moskau, Russland, 14.4.2008 sowie Linguistische Universität Nishnij Nowgorod (NNGLU), Russland, 17.4.2008.
"’Rede, damit ich dich sehe!’ Körperrede und Geschlecht in antiken und aktuellen Rhetorikratgebern", Präsentation mit der Schauspielerin Sacin Koepp, Studientag Rhetorik und Geschlecht des Interdisziplinären Zentrums für Frauen- und Geschlechterstudien (IZFG) an der Universität Greifswald, 8.11.2007.
"Wortlos sprechen! Die Rhetorik des Körpers von Männern und Frauen!, Präsentation mit dem Schauspieler Steffen Wachenfeld, Promovierendentag des Germanistischen Instituts der WWU Münster, Städtische Bühnen Münster, 23.5.2007.
"Rückwärtstanten, Zahlväter, Spermamunition. Vom Ende der linearen Genealogie in der Gegenwartsliteratur und -kunst", Konferenz Familienbande, Familienschande. Geschlechterverhältnisse in Familie und Verwandtschaft, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, 10.11.2006.
"Rollenspiele. Geschlechterdifferenz in Literatur und Kunst", Führung mit Dr. Chantal Eschenfelder im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Dialog der Künste“ durch die Ausstellung Das Achte Feld. Geschlechter, Leben und Begehren in der Kunst seit 1960, Museum Ludwig, Köln, 6.10.2006.
"Die ‚Wende’ im Film – Filmdidaktik am Beispiel von Good bye, Lenin!", eintägiger Workshop, Mongolische Nationaluniversität, Ulaanbaatar, Mongolei, 3.12.2005.
"Marianne – Germania – Europa. Oder: Wieviel Körper braucht die Nation?", Preisträgerforum Körper(bilder) zwischen Kunst und Wissenschaft des Deutschen Studienpreises, Freie Akademie der Künste Hamburg, 18.11.2002.
Radio
Podcast: "Mehr Rock auf der Bühne, Episode #05: Wie sich Rednerideale wandeln und Frauen durch Reden Geschichte schreiben". Podcast von Daniela Bublitz mit Lily Tonger-Erk. 19.5.2021.
https://mehrrockaufderbuehne.de/6-lilytongererk/
"Von Knigge bis Mansplaining. Germanistin Lily Tonger-Erk". Hörsaal. Deutschlandfunk Nova, 07.03.2020.
"'Sarotti-Mohr‘ in Mannheim entfacht hitzige Debatte" von Filiz Kükrekol, SWR, 12.4.2019, mit Interview-Beiträgen von Lily Tonger-Erk.
"Der Rede wert. Sprache zwischen Genus und Gender" von Claudia Friedrich, WDR 5, 08.03.2011, mit Interview-Beiträgen von Lily Tonger-Erk.
http://www.wdr5.de/sendungen/scala/s/d/08.03.2011-12.05/b/der-rede-wert.html
"Die lange Nacht der historischen Reden" von Paul Stänner, Deutschlandfunk, 05.03.2011, mit Interview-Beiträgen von Lily Tonger-Erk. Wiederholung am 1.7.2018.