„Bei dem Problem der Datenqualität geht es nicht einfach nur um anscheinend gut handhabbare Prinzipien, wie ‚fit for purpose‘ oder die FAIR-Prinzipien (findable, accessible, interoperable, reusable), denn sie sagen, wie der RfII ausführt, noch nichts über eine wissenschaftliche Güte von Daten aus. Datenqualität in einem umfassenden Sinne kann nur fortgesetzt im Methodendiskurs einer wissenschaftlichen Community verhandelt, festgestellt und weiterentwickelt werden.“
Im Workshop von Sabine Reh und Lars Müller wird es um den Zusammenhang von Datenqualität und epistemologischen, methodologischen und methodischen Fragen gehen. Ausgehend von einem Bewusstsein um die Macht und Konstruktivität von „Datafizierung" soll anhand verschiedener Beispiele der bildungshistorischen „Nachnutzung“ von Daten aber gezeigt werden, wie gewinnbringend diese sein kann und wie sie „quellenkritisch“ gelingt. Der Workshop wirbt auf diese Weise für ein Forschungsethos, in dem das Kümmern um Forschungsdaten und die Debatten über deren Qualität zur wissenschaftlichen Arbeit dazu gehören.
Sabine Reh ist als Leiterin einer Forschungsinfrastruktureinrichtung, der Bibliothek für Bildungsgeschichtliche Forschung des DIPF | Leibniz-Instituts für Bildungsforschung und Bildungsinformation wie auch als Professorin für Historische Bildungsforschung an der Humboldt-Universität zu Berlin in unterschiedlichen Hinsichten mit Fragen der Open Humanities befasst. Sie kümmert sich um Forschungsdaten, deren Archivierung und Nachnutzung und schreibt dazu auch, u.a. Sabine Reh/Petra Stanat (2021): Forschungsdaten in den Bildungswissenschaften - Archivierung und Nachnutzung. Eine Einleitung. In ZfPäd 67, H. 6, S. 827-839 doi: 10.3262/ZP2106827
Lars Müller ist in seiner Funktion als Wissenschaftlicher Bibliothekar ebenfalls an der Bibliothek für Bildungsgeschichtliche Forschung tätig.