Errichtet mit starker Beteiligung des Instituts für Astronomie und Astrophysik Tübingen (IAAT), geht jetzt das größte Tscherenkow-Teleskop in Betrieb, das jemals gebaut wurde.
Das Gamma-Auge in Namibia hat erheblich an Sehschärfe gewonnen: Das neue Teleskop H.E.S.S. II besitzt einen 28-Meter-Spiegel und ergänzt seit dem 26. Juli 2012 das aus vier 12-Meter-Spiegeln bestehende H.E.S.S.-Observatorium (High Energy Stereoscopic System). Die H.E.S.S.-Gruppe am IAAT hat mit dem MPIK Heidelberg und polnischen Gruppen zusammengearbeitet, um die Maschinerie zur Aufhängung und Ausrichtung aller Glasspiegelfacetten bereitzustellen, welche schlußendlich die reflektierende Oberfläche des Teleskops bilden. Die Tübinger Gruppe hat die Elektronik und die Software für das Spiegelausrichtungssystem entworfen und produziert, die Aktuatoren mit der Elektronik ausgerüstet, und diese schließlich am Teleskop montiert. Darüberhinaus sind alle Spiegelfacetten vor der Verschiffung nach Namibia an das Institut geliefert worden, für Reflektivitätstest und zur Montage der Aktuatorschnittstellen.
Das größte jemals gebaute Tscherenkow-Teleskop wird die energiereichsten und extremsten Phänomene im Universum im sehr hochenergetischen Gammalicht beobachten. Von dem Instrument nahe des Gamsbergs versprechen sich die Forscher ein tieferes Verständnis bekannter hochenergetischer kosmischer Strahlungsquellen wie supermassiver schwarzer Löcher, Pulsare und Supernovae, aber auch die Entdeckung neuer Klassen hochenergetischer kosmischer Quellen.
Offizielle Pressemitteilung der Universität: <link http: www.uni-tuebingen.de de external-link-new-window externen link in neuem>www.uni-tuebingen.de/de/13002