Die arabische Halbinsel ist archäologisch erst wenig erforscht. Sie zählt zu den trockensten Regionen der Welt. Dennoch gab es im östlichen Teil, der heute hauptsächlich vom Sultanat Oman eingenommen wird, bereits im 3. Jahrtausend v. Chr. eine kulturelle und wirtschaftliche Blütezeit. Wie es den Menschen damals gelungen ist, sich an die marginale Umwelt anzupassen, ist aber bislang nicht bekannt. Insbesondere fehlt eine präzise chronologische Differenzierung der Umweltveränderungen im Zentraloman, vor allem in Bezug auf die Verfügbarkeit von Wasser und die Vegetationsdynamik. Damit ließen sich Zusammenhänge zwischen der Lebensweise der Menschen, der Subsistenz sowie fehlgeschlagenen oder erfolgreichen Nachhaltigkeitsstrategien auf der einen und der fragilen Umwelt auf der anderen Seite herstellen. Im Verlauf des Projektes sollen mittels verschiedener naturwissenschaftlicher und archäologischer Methoden umfassende Daten zu den Umweltbedingungen im Zentraloman im 3. und 2. Jahrtausend v. Chr. erhoben und ausgewertet sowie mit bekannten historischen Ereignissen dieser bedeutenden Epoche verknüpft werden. Zum Multiproxy-Ansatz des Projektes gehören die Analyse von Phytolithen, Pollenkörnern, Samen und Holzkohle zur Bestimmung der Pflanzenwelt, die Untersuchung von fossilen Schneckengehäusen, um Rückschlüsse auf saisonale Niederschlagsveränderungen und Temperaturen zu ziehen, sowie geomorphologische Analysen, die die Entwicklung von Umweltressourcen, vor allem Wasser, und die Anpassung der Gesellschaft darauf erarbeitet. Auch der Eingriff des Menschen in das Ökosystem und damit die Interaktion zwischen ihm und seiner Umwelt spielt eine wichtige Rolle in dem Vorhaben.