Nach dem Studium ging Eichele zunächst in den Schuldienst und unterrichtete ab 1972 Latein und Geschichte am Stiftsgymnasium in Sindelfingen, bevor er 1975 an das damalige Historische Seminar der Universität Tübingen abgeordnet wurde, in die Abteilung für Alte Geschichte. Dort lehrte er anfangs als „Studienrat im Hochschuldienst“, schließlich als Akademischer Oberrat bis zu seiner Pensionierung 2012 und gab Übungen, Repetitorien und Proseminare zur griechischen, römischen und spätantiken Geschichte. In dieser Zeit war Hermann Eichele eine feste Größe für Generationen von Tübinger Geschichtsstudierenden, seine Lehrveranstaltungen waren Kult, er selbst bekannt für seinen Kenntnisreichtum und seinen feinsinnigen, ironischen Humor. Auf Äußerlichkeiten legte er keinen Wert, doch die akademische Freiheit war ihm wichtig, freilich mit hohem Anspruch – beim „Mac“ lernte man etwas! Legendär wurde eine von ihm geleitete Griechenlandexkursion im Februar 1984, und unvergessen bleiben auch seine Besuche bei den Clubhausfesten der Fachschaft.