Disenchanting Race. Deutsche Nationalphantasien in schwarz/weiß. Oder: Deutsche Kunst- und Volksmärchen um 1800
In meiner Dissertation behandele ich Kunst- und Volksmärchen als kulturelle Kontaktzonen und Mittel der Wissens(re)produktion. In diesem Sinne untersuche ich das wenig beachtete Kunstphänomen Schwarzer Haut bzw. Schwarzer Figuren in der deutschsprachigen Literatur um 1800. Genauer gesagt analysiere ich die Funktion solcher Figuren sowie die damit zusammenhängenden identifikatorischen Verfahren, die in Märchen entstehen, wenn die schwarz/weiß Symbolik auf die Ebene der Haut projiziert wird. Dadurch werden die ‚unschuldigen‘ Aspekte von Märchen verkompliziert, indem die versteckte Kolonialität hinter der märchenhaften Farbsymbolik analysiert werden. Ziel meiner Arbeit ist es, festzustellen, inwiefern sich die deutsche nationale Zugehörigkeit um 1800 im Rahmen einer rassifizierten Matrix formierte.
Kurz-CV
08/2009 – 05/2014 Bachelorstudium der Germanistik, Philosophie und Amerikanistik an der University of Nebraska at Omaha
10/2014 – 11/2018 Masterstudium der transnationalen Literaturwissenschaft an der Universität Bremen
10/2019 – 04/2022 Doktorand an der Graduate School Practices of Literature an der WWU Münster
Seit 09/2021 Stipendiat bei der Hans-Böckler-Stiftung
Seit 04/2022 Doktorand in neuerer deutscher Literatur an der Universität Tübingen