Slavisches Seminar

Serhij Zhadan & "Sobaky v kosmosi"

Serhij Zhadan und seine Band "Sobaky v kosmosi" (Dt. Hunde im Weltall)

Serhij Zhadan (!974) ist der wichtigste Vertreter der jungen und unkonventionellen ukrainischen Gegenwartsliteratur, die seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion und der Unabhängigkeit der Ukraine 1991 am Entstehen ist. Zhadan stammt aus der Ostukraine, die von Schwerindustrie- und Bergbaumetropolen gekennzeichnet ist und deren Bevölkerung vom Industrialisierungsmythos der Sowjetjahre geprägt wurde. In seinen Prosawerken "Depeche Mode", "Hymne der demokratischen Jugend" und Woroschilowgrad", aber auch in Gedichten wie "Die Pilze des Donbass" oder "Michail Serow" ist er dem Raum und seinen Menschen auf der Spur.

Zhadan begann als Autor in der ostukrainischen Stadt Charkiw zu Beginn der 1990er Jahre in einer kleinen Dichtergruppe, ohne Publikum und ohne Auftrittsmöglichkeiten. Aus dieser Zeit noch stammt seine Freude am Experimentieren, am Zusammenschnitt verschiedener Genres und an der Zusammenarbeit mit Schauspielern, Malern, Musikern, die sich heute unter anderem in seiner Gruppe „Hunde im Weltall“ zeigZhadan begann als Autor in der ostukrainischen Stadt Charkiw zu Beginn der 1990er Jahre in einer kleinen Dichtergruppe, ohne Publikum und ohne Auftrittsmöglichkeiten. Aus dieser Zeit noch stammt seine Freude am Experimentieren, am Zusammenschnitt verschiedener Genres und an der Zusammenarbeit mit Schauspielern, Malern, Musikern, die sich heute unter anderem in seiner Gruppe „Hunde im Weltall“ zeig Zhadan begann als Autor in der ostukrainischen Stadt Charkiw zu Beginn der 1990er Jahre in einer kleinen Dichtergruppe, ohne Publikum und ohne Auftrittsmöglichkeiten. Aus dieser Zeit noch stammt seine Freude am Experimentieren, am Zusammenschnitt verschiedener Genres und an der Zusammenarbeit mit Schauspielern, Malern, Musikern, die sich heute unter anderem in seiner Gruppe „Hunde im Weltall“ zeigtZhadan bezeichnet sich gern als apolitischen Autor, was insofern zutrifft, als er sich nicht für ideologische Ziele und Gruppen instrumentalisieren lässt. Dennoch spielen politische Ereignisse und gesellschaftliche Entwicklungen in seinen literarischen Texten eine große Rolle. Er setzt sich auseinander mit den einschneidenden Veränderungen in der Gesellschaft nach dem Zerfall der Sowjetunion, er begleitet Nutten, Bergarbeiter, Studenten, Penner, Gastarbeiter und viele andere Ukrainer auf ihrer Suche nach einer neuen Identität in den Wirren der neuen Zeit. Dabei deckt er Stereotype auf und wehrt sich gegen jede Art Ideologisierung, ganz gleich ob sie aus dem alten Sowjetsystem, von den neuen Oligarchen, westlichen Demokratieexperten oder östlichen Gurus kommt. „Lesen“, sagt Zhadan, „ ist wichtig, denn es ist ein Prozess, der auf die Aktivierung des Individuellen gerichtet ist. Ich habe gern mit Lesern zu tun, die mit ihrem Hirn selbst klar kommen und keine äußeren Vorgaben brauchen.