PD Dr. Claudia Pawlenka
Postdoc-Projekt
Ethik, Natur und Doping im Sport
Der Sport gilt schlechthin als ein Bereich der Selbstgestaltung und Selbststeigerung des Menschen durch Biotechniken. Dennoch bedeutet gerade das Dopingverbot eine einmalige Beschränkung für die Entwicklung des menschlichen Potentials. Das Dopingverbot im Sport dient daher als Beispielsfall für die biokonservative Kritik und gilt als paradigmatische Argumentation für die Diskussion um die „höhere Leistung“. Das Habilitationsprojekt „Ethik, Natur und Doping im Sport“ möchte neben einer theoretischen Fundierung der Sportethik als eigenständiger Bereichsethik zur Klärung von Natürlichkeit als ethischer Norm des Sports sowie zur Rehabilitierung der umstrittenen Definition von Doping als künstlicher Leistungssteigerung beitragen. Der Symbolcharakter des Sports und die Komplexität der Dopingthematik im Schnittpunkt von Sportethik und Angewandter Ethik berühren eine Vielzahl grundlegender Fragen in bezug auf die Natürlichkeit und die „Natur“ des Menschen, deren Bedeutung über den sportlichen Bereich hinausreichen. Ziel des Projekts ist es daher auch zu prüfen, inwiefern der Sport die an ihn im Rahmen der Dopingthematik geknüpften Erwartungen erfüllen und universelle Antworten auf zentrale Fragen der Bioethik geben kann.
Zur Person
Studium in Tübingen und Berlin. Stipendiatin der DFG am Tübinger Graduiertenkolleg „Zentrum für Ethik in den Wissenschaften“. Promotion 2001 über „Utilitarismus und Sportethik“, ausgezeichnet mit dem Humboldt-Preis der HU Berlin. Lehrtätigkeit im Rahmen des ethisch-philosophischen Grundlagenstudiums (EPG) an der Universität Tübingen. Herausgabe des Sammelbandes „Sportethik. Regeln-Fairneß-Doping“ (mentis 2004). Wiss. Mitarbeiterin an der Universität Frankfurt/Saarbrücken im Rahmen des interdisziplinären DFG-Projekts „Die philosophisch-ethische Begründung des Dopingverbots im Sport im Spannungsfeld von ,Natürlichkeit’ und ,Künstlichkeit’“. 2007 - 2009 PostDoc-Stipendium mit dem Thema „Ethik, Natur und Doping im Sport“ am Tübinger Graduiertenkolleg „Bioethik. Zur Selbstgestaltung des Menschen durch Biotechniken“. 2009 Habilitation bei Prof. Birnbacher an der Philosophischen Fakultät der Universität Düsseldorf mit der Arbeit „Ethik, Natur und Doping im Sport“.