Friedenslogische Reflexion in Deutschland verwendeter Narrative über den Krieg in der Ukraine
neuer Blogbeitrag von Cora Bieß und Dr. Marcel Vondermaßen
In den vergangenen Tagen war in Reden von Politiker*innen, aber auch auf Kundgebungen oder in Leitartikeln und Interviews vielfach vom „ersten Krieg in Europa seit 75 Jahren“ zu lesen. Nachdem die Kritik daran schnell hörbar wurde, schwenkten manche Äußerungen auf Formulierungen um, wie „der erste Angriffskrieg auf europäischem Boden“, „Zeitenwende“ oder „das Ende der Friedensordnung in Europa“. Andere, wie z.B. Josef Joffe in der Zeit, bleiben bei „77 Jahre Frieden“ in Europa, der nun von Putin beendet worden sei (Die Zeit 03.03.2022: 11). Der folgende Artikel reflektiert, inwiefern solche Narrative konfliktschürend wirken und ethisch problematisch sind.