Exzellenzstrategie

Science & Career Talks

Die Chancengleichheit von Frauen und Männern in der Wissenschaft ist der Universität ein wichtiges Anliegen.
Mit dem Format Science & Career Talks verstärkt die Universität im Rahmen der Exzellenzstrategie ihre Aktivitäten im Bereich Gleichstellung und lädt erfahrene und erfolgreiche Wissenschaftlerinnen nach Tübingen ein. Diese berichten in einem öffentlichen Vortrag von ihrer Forschung und teilen in einem Workshop ihre persönlichen Erfahrungen, die sie auf ihrem fachspezifischen Karriereweg gemacht haben. Nachwuchswissenschaftlerinnen vor Ort haben so die Möglichkeit, die Wissenschaftlerinnen als Vorbilder (role models) kennenzulernen und sich von deren Arbeit und Karriereweg inspirieren zu lassen.


Programm 2024

Oktober

Prof. Sandra Blaess

Head of Neurodevelopmental Genetics, Unikinik Bonn
Fach: Neurowissenschaften

Vortrag

07.10.2024, 16 Uhr

From Development to Disease: Exploring Heterogeneity in the Midbrain Dopaminergic System

Gastgeberin: PD Dr. Andrea Wizenmann, Institut für Klinische Anatomie
Ort:                Hörsaal der Alten Anatomie, Österbergstr. 3 
                      Österbergstraße 3 | Universität Tübingen (uni-tuebingen.de)

Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

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Midbrain dopaminergic (mDA) neurons modulate a variety of brain functions, including voluntary movement and reward behavior. Their degeneration is linked to Parkinson's disease and neuropsychiatric disorders. Recent studies have revealed gene expression profiles of distinct mDA subpopulations, but the developmental mechanisms behind this diversity are still unclear. Current research at the University of Bonn aims to uncover these mechanisms, emphasizing the importance of understanding the developmental history of mDA neurons for insights into their functional organization and vulnerability to neurodegeneration. 

(Vortrag in englischer Sprache)


Workshop

08.10.2024, 9:30 bis 11:30 Uhr

A Woman’s Path in Science: Career Insights and Overcoming Challenges

Gastgeberin: PD Dr. Andrea Wizenmann, Institut für Klinische Anatomie
Ort:                Seminarraum 3, Alten Anatomie, Österbergstr. 3 
                      Österbergstraße 3 | Universität Tübingen (uni-tuebingen.de)

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Der interaktive Workshop zielt darauf ab, die Herausforderungen und Möglichkeiten für Frauen in wissenschaftlichen Karrieren zu beleuchten. Im Mittelpunkt steht die Förderung des Verbleibs von Nachwuchswissenschaftlerinnen in der Wissenschaft durch die Reflexion kritischer Entscheidungspunkte, den Aufbau starker Unterstützungsnetzwerke und das Finden einer ausgewogenen Work-Life-Dynamik. Themen wie Mentorenschaft, Netzwerke und institutionelle Unterstützung werden in verschiedenen Breakout-Sessions diskutiert. 

Kurzinterview mit Prof. Sandra Blaess

Was ist Ihnen beim Thema Gleichstellung in der Wissenschaft besonders wichtig?

Beim Thema Gleichstellung in der Wissenschaft ist es mir besonders wichtig, dass Frauen gezielt gefördert werden. Dies kann durch finanzielle Unterstützung, die Bereitstellung von Mentoren sowie spezialisierte Workshops geschehen, um ihnen gleiche Chancen auf eine erfolgreiche wissenschaftliche Karriere zu ermöglichen. Gleichzeitig darf nicht übersehen werden, dass die Gleichstellung ein gesamtgesellschaftliches Problem ist. Insbesondere in Partnerschaften stellt sich häufig die Frage, wer die berufliche Karriere vorantreiben darf und wer letztlich die Verantwortung für Haushalt und Familie übernimmt. Es bedarf daher auch einer Veränderung der gesellschaftlichen Strukturen, damit Entscheidungen über Karriereschritte und familiäre Aufgaben gerechter verteilt werden können.

Wo sehen Sie die größten Herausforderungen auf dem Weg zur Chancengleichheit?

Die größten Herausforderungen auf dem Weg zur Chancengleichheit sehe ich in mehreren Bereichen. Ein zentraler Aspekt ist die unausgeglichene Verteilung der Belastungen zwischen Partnern im privaten Bereich. Oft sind es Frauen, die neben ihrer beruflichen Laufbahn die Hauptverantwortung für Haushalt und Kinder übernehmen. Ein weiterer kritischer Punkt ist das Fehlen einer flächendeckenden und flexiblen Kinderbetreuung, die es Eltern – und insbesondere Müttern – ermöglichen würde, Beruf und Familie besser zu vereinbaren. Zudem mangelt es in Deutschland noch immer an gesellschaftlicher Akzeptanz für arbeitende Mütter, insbesondere wenn sie kleine Kinder haben. Diese traditionellen Rollenbilder behindern die Chancengleichheit erheblich.

Wie können Universitäten und Forschungseinrichtungen die Gleichstellung von Frauen in der Wissenschaft unterstützen?

Universitäten und Forschungseinrichtungen können die Gleichstellung von Frauen in der Wissenschaft auf vielfältige Weise unterstützen. Zunächst sollten Frauen gezielt gefördert werden, beispielsweise durch spezielle Programme, Mentoring und finanzielle Unterstützung. Ein zentraler Hebel ist jedoch die Veränderung der Arbeitskultur. Es muss davon abgerückt werden, Leistung anhand von Arbeitszeiten und Überstunden zu messen. Stattdessen sollte der tatsächliche Outcome, also die Qualität und der Impact der Forschung, im Fokus stehen. Darüber hinaus sollten verstärkt Weiterbildungsangebote in Bereichen wie Selbstdarstellung, Netzwerken und der Einwerbung von Drittmitteln angeboten werden, um Frauen die nötigen Werkzeuge für eine erfolgreiche wissenschaftliche Karriere an die Hand zu geben.

Gibt es spezifische Programme oder Initiativen, die Sie jungen Wissenschaftlerinnen empfehlen würden?

Es gibt eine Vielzahl von Programmen und Initiativen, die jungen Wissenschaftlerinnen wertvolle Unterstützung bieten. Viele davon sind allerdings universitätsspezifisch, weshalb es besonders wichtig ist, sich an der eigenen Institution über vorhandene Fördermöglichkeiten zu informieren und diese aktiv zu nutzen. Eine Initiative, die ich hervorheben möchte, ist die Nüsslein-Vollhard Stiftung, die gezielt Frauen mit Kindern in den fördert. Für die Vernetzung und Sichtbarkeit in der Wissenschaft ist auch AcademiaNet eine ausgezeichnete Plattform. Sie bietet herausragenden Wissenschaftlerinnen die Möglichkeit, sich international zu vernetzen und ihre Sichtbarkeit in der wissenschaftlichen Gemeinschaft zu erhöhen.

Wie balancieren Sie berufliche Anforderungen und persönliche Lebensziele?

Die berufliche Position spielt eine entscheidende Rolle dabei, wie gut sich berufliche und private Ziele miteinander vereinbaren lassen. Insbesondere eine feste Stelle bietet hierbei erheblich mehr Sicherheit und Flexibilität. Mit einer unbefristeten Anstellung ist es oft deutlich einfacher, beruflich kurzzeitig mal einen Gang zurückzuschalten, wenn im Privatleben mehr Präsenz gefordert ist, beispielsweise durch familiäre Verpflichtungen. Diese Stabilität ermöglicht es, langfristiger zu planen und sowohl private als auch berufliche Ziele nachhaltig zu verfolgen, ohne dabei eine Karrierepause oder den Ausstieg aus dem Beruf befürchten zu müssen.

Anmeldung

bis 07.10.2024, 10 Uhr

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November

Prof. Begüm Demir

Head of Remote Sensing Image Analysis group, TU Berlin
Fach: Big Data Analysis for Earth Observation

Vortrag
28.11.2024 

Deep Earth Query: Information Discovery from Big Earth Observation Data Archives

Workshop
29.11.2024

Challenges and Opportunities on Transitioning from a Research Associate Position to a Full Professor Position

Gastgeber: Prof. Volker Hochschild, Geographische Informationssysteme
Ort:             Geographisches Institut, Rümelinstr. 19-23
                   Rümelinstr. 19-23 | Universität Tübingen (uni-tuebingen.de)


Vergangene Science & Career Talks

Dr. Susana Coelho (Max Planck Institut für Biologie Tübingen)

16.11.2023 – Vortrag
Scientific Career and Family

Prof. Dr. Silvy Chakkalakal (HU Berlin)

12.06.2023 – Vortrag
Intervening Temporalities: Aesthetic of (lost?) Relations at the Kochi-Muziris Biennale

13.06.2023 – Workshop
Navigating your Career. Intersektionale Perspektiven auf die Karriereentwicklung in der Wissenschaft

Prof. Dr. Ulrike Weyland (Universität Münster)

16.09.2022 – Workshop
Karriereentwicklung von Frauen an Universitäten: Gestaltung – Vernetzung – Kommunikation

Prof. Dr. Blanche Schwappach-Pignataro (UKE Hamburg-Eppendorf)

24.06.2022 – Vortrag
Regulated targeting to the endoplasmic reticulum in the context of sterol metabolism

24.06.2022 – Workshop
How to buid a cohesive research profile - balancing scientific question(s) and main techniques of the lab

Dr. Nanna B. Karlsson (Copenhagen)

31.03.2022 – Vortrag
A look through the ice on Earth and Mars

30.03.2022 – Workshop
Navigating the glass labyrinth of science, technology, engineer and math (STEM)

Prof. Dr. Almudena Arcones (TU Darmstadt)

02.02.2022 – Vortrag
Where and how are the heaviest elements produced in the universe?

03.02.2022 – Workshop
Academic career in nuclear astrophysics

Prof. Dr. Julia Nentwich (Universität St. Gallen)

12.01.2022 – Vortrag
Zwischen Kritik, Widerstand und einfach nur "mehr desselben": Wie männliche Führungskräfte über Gleichstellung sprechen

13.01.2022 – Workshop
"Strategische Karriereplanung" oder "einfach nur berufen sein"?