Im südlichen Burgund sind zahlreiche mittel- und jungpaläolithische Fundstellen bekannt, die Region wurde von den paläolithischen Menschen also durchaus genutzt. Gleichzeitig existieren in den Karstgebieten viele Höhlen. Nach der Entdeckung paläolithischer Wandkunst in den Grottes d'Agneux stellte sich deshalb die Frage, ob es in den Höhlen der Region nicht weitere, bisher unerkannte Höhlenkunst geben könnte. Ist die relative „Leere“ des Raums in Bezug auf Höhlenkunst geologisch bedingt, den Erhaltungsbedingungen oder der Forschungsintensität geschuldet? Oder geht sie auf kulturelle Faktoren zurück?
Im Rahmen der Doktorarbeit von Annika Rebentisch im SFB 1070 RessourcenKulturen (Betreuer: Harald Floss) werden seit 2022 systematische Prospektionen durchgeführt, um die Höhlen des südlichen Burgunds auf das Vorkommen von Wandkunst zu prüfen und diesen Fragen auf den Grund zu gehen.