Urgeschichte und Naturwissenschaftliche Archäologie

Aktuelles der Abteilung für ältere Urgeschichte und Quartärökologie

Abteilungskolloquium Ältere Urgeschichte

Das Abteilungskolloquium Ältere Urgeschichte findet Donnerstags um 11 c.t. Uhr im Übungsgraum 119 des Schlosses statt.

27.07.2023

Firas Jabbour(ROCEEH, Heidelberg Academy of Sciences & Humanities, Universität Tübingen)
Tracing Human Adaptation and Activities Through Lithic Study:

A Comparative Analysis of the Upper Paleolithic Settlements of Aghitu 3 Cave in Armenia

13.07.2023 Johanna Jeschke (Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Thüringen)
Analyses on selected lithic surface-find complexes in Thuringia
13.07.2023 Selma Hardegger (Universität Zürich)
Neanderthal tool production: potential implications for language evolution
06.07.2023

Marcel Bradtmöller (Universität Rostock)

Is it worth it? Five years of Feldberg “Steinacker ” Project - an Interim Balance

29.06.2023 Natasha Singh (Uni Tübingen)
Functional analysis of the late Lower Palaeolithic lithic assemblage from Schöningen 12 II-1
29.06.2023 Hannah Huber (Uni Tübingen)
Drilling down - Typo-techno-functional analysis of the lithic assemblage
and limestone beads from AH3 at Kohlhau Abri
29.06.2023 Qi Zeng (Uni Tübingen)
Technofunctional analysis of backed bladelets from Vogelherd
22.06.2023

Jan-Olaf Reschke (ROCEEH, Heidelberg Academy of Sciences & Humanities Senckenberg Forschungsinstitute Frankfurt)

Modelling early hominin subsistence strategies - Using agent based modelling to study the past

16.06.2023

Frank Sirocko (Universität Mainz)

The climate and environment of MIS2/3 (13.000-60.000 BP) in central Europe:
a synthesis based on annually laminated Eifel maar sediments

25.05.2023

Nicholas J. Conard (Universität Tübingen)

Trackways from Schöningen and glimpses into the lake shore environments
of the Reindorf Interglacial complex 300,000 years ago

11.05.2023

Anna Florin (University of Cambridge)

The role of plant foods in the evolution and dispersal of early humans:
A perspective from across the Wallace Line

04.05.2023

Megan Saunders (Universität Tübingen)

Counting Fragments: A New Holistic Approach to Quantifying Bones for Analysis

27.04.2023 David Boysen (Universität Tübingen)
Serial handaxe production: Socio-economic behaviour in the late Middle Palaeolithic?

 

2023: DGUF Studienpreis für Archäologie für Dr. William Daniel Snyder

Für seine Dissertation "New Experimental Insights into Early Hominin Cultures and Oldowan Technology" wird William Daniel Snyder im Mai 2023 in Frankfurt /M. von der DGUF mit dem Deutschen Studienpreis für Archäologie ausgezeichnet. Snyder
erarbeitete seine Dissertation in  Ur- und Frühgeschichte an der Eberhard-Karls-Universität Tübingen.

Die von Claudio Tennie und Nicholas Conard betreute Arbeit hinterfragt die in der Forschung vertretene Meinung, dass es sich bei dem Technologiekomplex des Oldowans um die früheste kumulative Kultur – d. h. ein auf speziellen kognitiven Mechanismen beruhendes Kopieren von Know-how – handelt. Die Arbeit wurde im Rahmen des ERC "STONECULT" Projektes (PI Tennie) durchgeführt.
Die Preisverleihung findet im Anschluss an die Mitgliederversammlung der DGUF am 18. Mai 2023 ab 16:30 Uhr statt, Veranstaltungsort ist das Archäologische Museum in Frankfurt /M.

Festkolloquium zur Feier des 80. Geburtstags von Prof. Dr. Dr. Hans-Peter Uerpmann am 4. November 2021

CIERA-Meeting Arch. Alsace - Univ. Tübingen 23.5.-25.5.

Das Programm zur Tagung finden Sie hier.

 

Höhlenkunst aus der Eiszeit

Tübinger Archäologen entdecken mindestens 12.000 Jahre alte Tierdarstellungen in Frankreich

Wissenschaftler der Universität Tübingen haben im Osten Frankreichs zwei Höhlen mit prähistorischer Wandkunst entdeckt. Die Gravierungen und Malereien entstanden vor mindestens 12.000 Jahren, frühe moderne Menschen stellten hier unter anderem die Silhouette eines Pferdes und eines hirschartigen Tieres dar. Professor Harald Floss von der Abteilung Ältere Urgeschichte und Quartärökologie und seine Arbeitsgruppe konnten das Alter gemeinsam mit spanischen Kollegen und dank ausgeklügelter Methoden nachweisen. Die Tübinger Wissenschaftler erforschen seit mehr als zwanzig Jahren die Altsteinzeit (Paläolithikum) im Osten Frankreichs, insbesondere in der südlichen Bourgogne ‒ eine Region, in der sich Neandertaler und moderne Menschen vermutlich tatsächlich begegneten.

Die vollständige Pressemitteilung finden sie hier.

Interview with Dr. Nicholas Conard

In this podcast, Luke Fannin from the Undergraduate Anthropology Club at Ohio State interviews Dr. Nicholas Conard, an archaeologist at the University of Tubingen in Germany. In the interview, Dr. Conard discusses what drove his early interest in archaeology, how he began to study the relations between modern Homo sapiens and Neanderthals, and how his discoveries of early human symbolic culture - including some of the earliest examples of figurative sculpture and musical instruments - can tell us about the development of our species. You can find the podcast on soundcloud.

Eiszeithöhlen sind Weltkulturerbe

Die UNESCO hat sechs Höhlen der Schwäbischen Alb zum Weltkulturerbe erklärt: Das zuständige Komitee entschied in Krakau, die Fundstellen Vogelherd, Bockstein, Hohlenstein-Stadel, Sirgenstein, Geißenklösterle und Hohle Fels in die Welterbeliste aufzunehmen.

In den Höhlen im Ach- und Lonetal haben Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen der Universität Tübingen seit Anfang des 20. Jahrhunderts die ältesten Belege für figürliche Kunst, Musik und Glaubensvorstellungen des Menschen geborgen und erforscht. Die Tierfiguren und Schmuckstücke aus Mammut-Elfenbein, Figurinen wie die Venus vom Hohle Fels und Knochen-Flöten wurden während der letzten Eiszeit vor rund 40.000 Jahren hergestellt. Sie gelten als einmalige Zeugnisse der Menschheitsgeschichte.

„Wir sind hocherfreut über diese Nachricht: Die Auszeichnung würdigt jahrzehntelange archäologische und paläontologische Forschung an der Universität Tübingen“, sagte Rektor Professor Bernd Engler. „Sie zeigt zum wiederholten Male, dass Tübingen auf vielen Feldern exzellente Wissenschaft mit internationaler Ausstrahlung betreibt.“

Als hochverdiente Auszeichnung bezeichnete Nicholas Conard, Professor für Ältere Urgeschichte und Quartärökologie an der Universität Tübingen, die UNESCO-Entscheidung. Conard leitet die Geländearbeiten auf der Schwäbischen Alb seit 1996: „Die Funde aus den Eiszeithöhlen zeigen eine außergewöhnliche Schöpferkraft der ersten modernen Menschen. Tübinger Wissenschaftler haben sie mit viel Arbeit und Engagement erschlossen und für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Es ist für uns ein wichtiges Zeichen, dass diese weltweit einzigartige Fundlandschaft nun zum Weltkulturerbe zählt.“

„Eine Universität, die gemeinsam mit ihrem Museum zentraler Teil eines UNESCO-Kulturerbeeintrags ist: Das gibt es weltweit nicht noch einmal“, sagte Professor Ernst Seidl, Direktor des Museums an der Universität Tübingen MUT.

Im Museum Alte Kulturen auf Schloss Hohentübingen sind die meisten Originalfundstücke aus den Eiszeithöhlen zu sehen, darunter zahlreiche Tierfiguren aus Mammutelfenbein aus der Vogelherd-Höhle und das neu entdeckte Fragment einer Flöte aus Gänsegeierknochen.

Wir gratulieren!

Am 24 April 2017 wurde Frau Stefanie Bealek MA mit dem Rudolf-Virchow-Preis der Berliner Gesellschaft für Archäologie, Ethnologie und Urgeschichte für ihre Masterarbeit: „Teenagerschwangerschaften" – ein modernes Phänomen? Junge Mütter im archäologisch-anthropologischen Kontext“ ausgezeichnet (Institut für Naturwissenschaftliche Archäologie – Paläoanthropologie).

Am 17. November 2017 findet die 15. Verleihung des Kurt-Bittel-Preises für Süddeutsche Altertumskunde der Stadt Heidenheim statt. Preisträgerin ist Frau Dr. Sybille Wolf für ihre Dissertation: "Schmuckstücke - Die Elfenbeinbearbeitung im Schwäbischen Aurignacien" (Institut für Ur- und Frühgeschichte und Archäologie des Mittelalters – Abteilung Ältere Urgeschichte und Quartärökologie).