Deutsches Seminar

Absolventenprofil Wimmer

 


ALEXANDER WIMMER

Warum haben Sie sich für den MA Germ. Linguistik in Tübingen entschieden?
Er hat es mir ermöglicht, mich auf denjenigen der drei germanistischen Bereiche zu konzentrieren, zu dem es mich während meines Lehramtsstudiums letztendlich am meisten hingezogen hat.

Was hat Ihnen besonders gut am MA Germ. Linguistik gefallen?
Zum einen eine große thematische und methodische Vielfalt, die sich in der Offenheit der Lehrenden widerspiegelt, vielleicht auch in deren zweifellosen Begeisterung für ihr Fach.
In einem Seminar bei Prof. Dr. Britta Stolterfoht zu Modellen der Satzverarbeitung habe ich einen faszinierenden Einblick in die Psycholinguistik gewonnen, die die fundamentale Frage nach der mentalen Architektur berührt.
Ein quasi interdisziplinäres Seminar bei Prof. Dr. Anna Mühlherr und Dr. Maria Averintseva-Klisch, das mittelhochdeutsche Minnelieder mithilfe pragmatischen Instrumentariums beleuchtete, hat meine Begeisterung für Pragmatik und ihre scharfe Trennung zwischen Gesagtem und Gemeintem geweckt.
Die hervorragende Betreuung muss auch ich hervorheben. Besonders an meine Hauptansprechpartnerin Dr. Maria Averintseva-Klisch konnte ich mich jederzeit mit jeder Frage wenden, war sie nun organisatorisch oder fachlich.

Was haben Sie so im MA Germanistische Linguistik nicht erwartet?
Neben der erwähnten Vielfalt die ganzheitliche Perspektive, die sich nicht auf einzelsprachliche Spezifika beschränkt, sondern immer oder zumindest öfter auch andere Sprachen im Blick hat.

Worüber haben Sie Ihre Masterarbeit geschrieben?
Über die semantische Rolle 'Instrument', ihren sprachlichen Ausdruck und ihre Beziehung zu Handlungsverben. Der Arbeit liegt das allgemeine Verständnis eines Instruments als eines Mittels zum Zweck zugrunde. In einem einfachen Satz wie "Lukas reinigt den Tisch mit einem Tuch" spielt das Tuch die Rolle des zum Vollzug der beschriebenen Reinigung verwandten Instruments.

Wie war es, in Tübingen zu studieren?
Insofern lohnend, als das malerische, nahezu ländliche Tübingen ein buntes, auch sehr internationales studentisches Umfeld bietet.

Was haben Sie nach Ihrem Abschluss gemacht?
Momentan habe ich noch mit dem von Prof. Dr. Britta Stolterfoht geleiteten, am Sonderforschungsbereich (SFB) 833 angesiedelten Projekt B8 zur Verarbeitung von Adjunkten zu tun. Im Dezember beginne ich eine Promotion innerhalb des von Prof. Dr. Sigrid Beck geleiteten, mit dem SFB assoziierten psycho- bzw. crosslinguistischen "ObTrEx"-Projekt zu obligatorischen Präsuppositionstriggern. Dabei werden mir die im Studium der Germanistischen Linguistik gewährten Einblicke in Psycholinguistik und Pragmatik gewiss sehr zugute kommen.