Amelie Rinn hatte schon immer Freude an Sport und Bewegung: So fing sie früh mit Leichtathletik und Volleyball an. Im Alter von acht Jahren brachte ihr Vater sie dann zum Segeln im MWSC. In den kommenden fünf Jahren segelte Amelie in der Bootsklasse Optimist (Einhandjolle) und nahm in der Liga sowie an B-Regatten teil.
2020 erfolgte dann der Wechsel in die 420er Klasse (Jolle, 2 Personen), der mit einem Vereins- und dadurch auch Trainerwechsel einher ging. Im gleichen Jahr konnte sich Amelie Rinn nach der Teamfindung für die IDJM (Internationale Deutsche Jugendmeisterschaft) qualifiziert, die jedoch aufgrund der Corona-Pandemie abgesagt werden musste. Als „Underdogs“ in den Ausscheidungsregatten für die EM und WM 2022 punktete sie stark in den vier Qualifikationen und konnte sogar die YES-Regatta gewinnen. Als einzig qualifiziertes Damenteam fuhr sie dann zur Jugendolympiade der ISAF Youth World Championship – ihrer allerersten internationalen Regatta mit starker Konkurrenz. Hier verlor sie allerdings am letzten Tag und als bislang Führende durch einen Frühstart den 1. Platz. Bei der anschließenden EM in Portugal klappt es dann mit dem Sieg. Diese beiden Regatten waren die größten Meilensteine in ihrer bisherigen Seglerkarriere, was mit Sportlerehrungen und Einträgen ins Goldene Buch ihrer Heimatstadt gekrönt wurde.
Aufgrund der großen Erfolge wurden Amelie mit ihrer Partnerin im Jahr 2023 in das Germain Sailing Team (deutscher Nationalkader) aufgenommen; sie segelten daher die Ausscheidungsregatten und die EM unter deutscher Flagge. Ende 2023 trennten sich ihre Segelpartnerin und sie, da sie altersbedingt aus der 420er Bootsklasse in eine olympische Bootsklasse umsteigen mussten. Seit Sommer 2024 segelt Amelie nun im Bundesligakader für den Konstanzer Yacht-Club in der Juniorenbundesliga (DJSL) und in der 1. Segelbundesliga (DSBL).
Am Segeln macht Amelie vor allem das Fliegen übers Wasser, die Bewegung in der Natur, aber auch Segeln als Denksport und die Strategie auf dem Kurs großen Spaß. Ihr durchschnittliches Trainingspensum in den vergangenen Jahren betrug immer um die 130 Wassertage pro Jahr.
Im WS 2024/2025 begann Amelie Rinn ein Studium der Humanmedizin an der Universität Tübingen.
