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Aktuelles

Dynamik, Vielfalt, Ästhetik – der deutsche Fechtsport zu Gast in Tübingen

Die DHM Fechten Team 2018 wurde am Samstag, 9. Juni durch das Grußwort des Direktors des Instituts für Sportwissenschaft, Prof. Dr. Ansgar Thiel, eröffnet. Auch Dr. Christoph Fischer, Generalsekretär des Allgemeinen Deutschen Hochschulsportverbandes (adh), wünschte den Athleten und dem Publikum spannende Wettkämpfe. Abgerundet wurde die Begrüßung mit einem musikalischen und tänzerischen Beitrag der Tübinger Sportstudentinnen Julia Krüger und Inga Hornung.

Gestartet wurden die Gefechte im Herrendegen. Insgesamt traten 29 Teams an. Im Finale bezwang die Wettkampfgemeinschaft (WG) Heidelberg die WG Stuttgart mit 45:41 und wurde Deutscher Hochschulmeister. Den dritten Platz belegten die WG Aachen und die Universität Konstanz. Das Team Tübingen 1 wurde Zehnter, Tübingen 2 kam auf Platz 18.

Universität Tübingen auf dem Treppchen

Danach traten die Frauen im Florett an. Das Team der Universität Tübingen schaffte es ins Finale, traf dort auf die Hamburgerinnen und unterlag diesen knapp mit 41:45. Hamburg gewann Gold und das Heimteam sicherte sich einen starken zweiten Platz. Auf Platz 3 kamen die WG Mainz und die WG Münster. Der Titelverteidiger WG Aachen belegte den fünften Platz. Tübingen 2 kam von 18 teilnehmenden Teams auf Platz 15.

In der dritten Disziplin, dem Säbel, waren bei den Männern zehn Teams am Start. Im Halbfinale unterlag die WG Gießen dem Titelverteidiger WG Bochum. Im zweiten Halbfinale standen sich die WG Köln und die WG Göttingen gegenüber, das die WG Köln für sich entscheiden konnte. Im Finale dominierten die Kölner und gewannen deutlich mit 45:29. Die Universität Tübingen belegte den neunten Platz.

Die Kämpfe gehen in die zweite Runde – Zweiter Wettkampftag

Am zweiten Wettkampftag (10. Juni) bestritten die Damen Wettkämpfe mit dem Degen und dem Säbel, die Herren absolvierten ihren Florettwettkampf. Im ersten Halbfinale Damendegen gewann die WG Karlsruhe knapp gegen die WG München. Im Finale trafen die Sieger auf die WG Münster, die sich gegen die WG Aachen im Halbfinale durchsetzen konnte. Deutscher Hochschulmeister im Damendegen wurde die WG Münster (45:29), Tübingen belegt die Plätze 14 und 17.

WG Aachen verteidigte erfolgreich den Titel im Damensäbel

Zu den vier startenden Teams im Damensäbel gehörte auch der Titelverteidiger WG Aachen. Im Finale gegen die WG Münster konnte sich das Team mit 45:26 durchsetzen und sicherten sich erneut den Titel. In den vorangegangenen Halbfinals mussten sich die Teams aus Mainz und Heidelberg geschlagen geben und belegten somit die beiden dritten Plätze.

Bei den Männern hatten 26 Teams für das Herrenflorett gemeldet. Den ersten Platz belegten die WG Bonn (45:30) vor dem Titelverteidiger WG Heidelberg; die Mannschaften WG Aachen und WG Karlsruhe teilten sich den dritten Platz. Tübingen rangierte auf den Plätzen 11 und 20.

„Sehr freundliche und entspannte Atmosphäre“

Das studentische Organisationsteam bekam von vielen Seiten Lob für die Durchführung der Veranstaltung. „Durch eine super Organisation und viel Spaß bei den Kämpfen kam eine gute Stimmung auf“, so die Fechterin Julia Brasche am Rande der Wettkämpfe. Michael Mahler, Disziplinchef Fechten im adh, war von den Siegerehrungen begeistert. Auch das „Come Together“ und die Sportlerparty sorgten für reichlich Spaß neben den anstrengenden Gefechten.

Mit einer erfolgreichen Durchführung und spannenden Wettkämpfen liegt ein interessantes Wochenende hinter den Athleten, den Zuschauern und dem Organisationsteam. Im Jahr 2019 sehen sich die Hochschulfechterinnen und -fechter zur DHM Fechten Einzel voraussichtlich in Hamburg wieder.

Alle Ergebnisse gibt es unter http://dartagnan.live/turniere/DHMM-2018/de/index.html

„Mein größtes Ziel sind die Paralympics 2020“

Interview mit Maurice Schmidt

Wie bist Du zum Fechten gekommen?

Ich habe, wie jeder kleine Junge, zunächst mit Fußball angefangen. Auch Tischtennis, Tennis und Basketball habe ich gespielt. Das Problem beim Fußball war, dass meine Prothesen eine Gefahr für andere darstellten, wenn ich richtig in die Zweikämpfe ging. Zum ersten Mal kam ich auf dem Böblinger Stadtfest mit dem Rollstuhlfechten in Kontakt. Ich probierte es aus und fand es cool. Im Fechten konnte ich gut mithalten, da Fechten auch ein Rollstuhlsport ist. Ich war sofort erfolgreich und wurde Deutscher Meister. Ein Jahr später war ich bei internationalen Turnieren dabei.

Wie viele Trainingseinheiten hast Du in der Woche?

Ich habe drei Mal in der Woche zweieinhalb Stunden Fechttraining und dann mache ich noch drei Mal die Woche Krafttraining.

Gibt es auch Prothesen-Fechten ohne Rollstuhl, also sozusagen im Stand?

Nein, das gibt es nicht. Viele Rollstuhlfechter haben leichte Behinderungen wie ein steifes Knie oder Gelenkprobleme. Es gibt nicht genügend Teilnehmer mit der gleichen Behinderung, im Rollstuhl sind alle gleich.

Was war bislang Dein größter Erfolg?

Ich habe bei der U17-Weltmeisterschaft im Degen und im Florett gewonnen, bei der U23-Weltmeisterschaft habe ich Silber im Degen geholt. Im letzten Jahr habe ich die Bronze-Medaille im Degen bei einem Weltcup der Aktiven gewonnen und in diesem Jahr eine Bronze-Medaille im Säbel.

Was sind Deine sportlichen Ziele?

Mein größtes Ziel sind die Paralympics 2020 in Tokio. Im Oktober muss ich mich bei den Weltcups dafür qualifizieren.

Wie vereinbarst Du Dein Studium der Technischen Biologie an der Universität Stuttgart und den Leistungssport?

Es klappt eigentlich gut. Noch studiere ich in Stuttgart, aber ich habe mich jetzt für ein sportwissenschaftliches Studium in Tübingen beworben, weil mir mein jetziges Studium nicht gefällt. Momentan konzentriere ich mich aber auf die Qualifikation für die Paralympics.

Promo-Event für die DHM Fechten Team

Bei strahlendem Sonnenschein fand am Samstag, 26. Mai 2018 das Promo-Event für die DHM Fechten (Team) 2018 auf dem Tübinger Marktplatz statt. Dank des schönen Wetters war die Innenstadt gut besucht und viele Passanten informierten sich am Stand des Organisationsteams über die bevorstehende DHM. Regen Anklang fand das Gewinnspiel, bei dem das Gewicht der einzelnen Waffen geschätzt werden musste. Zudem hatte die studentische Projektgruppe vier Stationen aufgebaut, bei denen spielerisch Reaktionsfähigkeit und Geschicklichkeit sowie das Können beim Zielstoßen und beim Fechtkampf unter Beweis gestellt werden konnten. Nicht nur Kinder, auch Erwachsene und Jugendliche waren mit großer Freunde dabei.