News aus der Fakultät
08.03.2022
Carla Cederbaum erhält Tübinger Preis für Wissenschaftskommunikation
„Seit vielen Jahren eine herausragende Kommunikatorin der Mathematik“ – Preisverleihung im Rahmen der Science & Innovation Days
Die Mathematikerin Professorin Carla Cederbaum erhält den Tübinger Preis für Wissenschaftskommunikation des Jahres 2022. Die 41-Jährige wird ausgezeichnet für ihr kontinuierliches Bemühen um die Vermittlung der Mathematik an Kinder und Erwachsene. Der Tübinger Preis für Wissenschaftskommunikation ist mit 10.000 Euro dotiert. Die Auszeichnung ist Teil der Exzellenzstrategie der Universität Tübingen und soll den Austausch zwischen Wissenschaft und Gesellschaft fördern.
„Carla Cederbaum ist seit vielen Jahren eine herausragende Kommunikatorin der Mathematik“, heißt es in der Begründung der Jury. „Mit ihren Vorträgen, Workshops und populärwissenschaftlichen Veröffentlichungen ist sie eine im besten Sinne beispielgebende und vorbildliche Botschafterin einer Disziplin, deren Anwendungsmöglichkeiten immer mehr die moderne Welt durchdringen. Cederbaum gelingt es dabei immer wieder, komplexe mathematische Probleme mit besonderer Klarheit, Anschaulichkeit und Alltagsnähe zu vermitteln.“
Die Preisträgerin studierte Mathematik, Physik und Informatik in Freiburg und Cambridge (UK) und wurde 2011 am Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik und an der FU Berlin promoviert. Von 2011 bis 2013 war sie Assistant Research Professor an der Duke University in North Carolina. 2013 wechselte sie an die Universität Tübingen, zunächst als Wissenschaftliche Mitarbeiterin. 2016 wurde sie Juniorprofessorin. Bereits zwei Jahre später erhielt sie eine W3-Professur für Mathematik.
Cederbaum befasst sich in ihrer Forschung vor allem mit Mathematischer Relativitätstheorie, Geometrischer Analysis und Differentialgeometrie. Besonders interessiert sie sich für astrophysikalisch motivierte Fragen, die bisher nicht mit mathematischen Methoden untersucht wurden. Auch Philosophie, Geschichte und Didaktik der Mathematik beschäftigen die Wissenschaftlerin. Aktuell ist sie unter anderem am DFG-Schwerpunktprogramm „Geometrie im Unendlichen“ beteiligt.
Bereits seit ihrem Studium engagiert sich Cederbaum für die Vermittlung mathematischer Fragestellungen und Lösungen an eine breite Öffentlichkeit. Sie organisierte Ausstellungen und Vortragsreihen sowie Workshops für Kinder zu Themen wie „Zaubern mit Mathematik“ oder „Zahlen als Detektive“. Ihr Buch „Wie man einen Schokoladendieb entlarvt – und andere mathematische Zaubertricks“ wurde in drei Sprachen übersetzt. Gemeinsam mit der Förderorganisation „Mathe im Leben“ veröffentlichte sie 2021 das Brettspiel GANITA, das sie unter anderem gemeinsam mit der Studentin Anja Fetzer entwickelt hatte. GANITA ist für Schülerinnen und Schüler ab der 5. Klasse geeignet. Während sich die Spielerinnen und Spieler mit ihren Figuren auf dem Spielfeld bewegen, lösen sie Aufgaben aus verschiedenen Kategorien. So müssen sie etwa das Wort „Bruch“ pantomimisch erklären oder schätzen, wie lange Menschen schon rechnen.
Der Tübinger Preis für Wissenschaftskommunikation wurde 2020 ins Leben gerufen und soll Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität Tübingen dazu motivieren, über die Methoden und Ergebnisse ihrer Forschung in einen intensiven Dialog mit der Gesellschaft einzutreten. Der Preis wird im Rahmen der Tübinger Science & Innovation Days verliehen, einer Informationsveranstaltung für die breite Öffentlichkeit die vom 30. Juni bis 2. Juli in Tübingen stattfindet. Für die Auszeichnung des Jahres 2022 wurden insgesamt zehn Forscherinnen und Forscher, Projekte und Einrichtungen nominiert.
Kontakt:
Universität Tübingen
Fachbereich Mathematik
Prof. Dr. Carla Cederbaum
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