Die Keilschriftbibliographie (KeiBi) erscheint im Druck jährlich in der Zeitschrift Orientalia im Auftrag des Päpstlichen Bibelinstituts in Rom. Seit ihrer ersten Ausgabe durch Prof. Dr. Alfred Pohl S. J. im Jahre 1940 (Orientalia N.S. Bd. 9) ist sie ein unentbehrliches Hilfsmittel für Forschung, Lehre und Studium der Altorientalistik sowie der mit ihr verwandten Disziplinen. Um eine digitale Recherche im gesamten Datenbestand der KeiBi zu ermöglichen, initiierten Dr. des. Georg Neumann und Prof. Dr. Konrad Volk die Überführung der gedruckten bibliografischen Daten in eine Datenbank.
Zu diesem Zweck werden (ab Ausgabe 57 [Orientalia N.S. 68, 1999]) im Rahmen einer Kooperation mit dem Institut für Altorientalistik und Vorderasiatische Archäologie der Universität Münster die KeiBi-Daten von Prof. Dr. Hans Neumann, dem gegenwärtigen Autor der Bibliografie, jährlich für die Onlinenutzung zur Verfügung gestellt. Die älteren Jahrgänge wurden digitalisiert und bibliografisch aufgeschlüsselt. Aus urheberrechtlichen Gründen sind jeweils die beiden neuesten Nummern nicht enthalten.
Die 2012 online gegangene Datenbank umfasst mittlerweile fast 90.000 Einträge (Stand 2021) und beinhaltet neben Monografien, Sammelbänden und Artikel auch Nachrufe sowie Rezensionen. Dies macht sie zur weltweit umfangreichsten Sammlung bibliografischer Referenzen im Bereich der Altorientalistik/Assyriologie. Die Verlinkung auf der zentralen Plattform der Cuneiform Digital Library Initiative (CDLI) macht sie weithin sichtbar, und über 300.000 Aufrufe in den vergangenen Jahren (Stand 2021) unterstreichen ihre Bedeutung für Forschung und Lehre. Sämtliche Einträge sind nach bibliothekarischen Standards aufbereitet, sodass gefilterte Suchanfragen möglich sind. Die Suchergebnisse können sowohl im BibTeX-Format als auch als PDF exportiert werden.
Den Aufbau von KeiBi-Online ermöglichte die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) im Rahmen der Virtuellen Fachbibliothek Altertumswissenschaften „Propylaeum“. Die KeiBi-Datenbank wurde im Rahmen des Propylaeum-Moduls Alter Orient an der Universitätsbibliothek Tübingen mit Unterstützung des Instituts für die Kulturen des Alten Orients (IANES) der Universität Tübingen entwickelt.
Im Jahr 2020 hat Prof. Dr. Konrad Volk die inhaltliche und konzeptionelle Betreuung der KeiBi online an Prof. Dr. Wiebke Meinhold übergeben. Unterstützt durch den langjährigen Mitarbeiter Dr. des. Georg Neumann plant sie in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Michael Jursa und Dr. Michaela Weszeli vom Institut für Orientalistik der Universität Wien eine umfassende Literaturdatenbank für die Altorientalistik. Diese Datenbank soll sowohl die Daten der KeiBi online als auch diejenigen der Register in der Zeitschrift Archiv für Orientforschung in digitalem Open Access allen Forschenden, Studierenden und Interessierten weltweit zugänglich machen.