Musikwissenschaftliches Institut

„Du bist mir Kunst“.

Der Briefwechsel Alma Mahler – Walter Gropius 1910–1964:

Erschließung der Quellen und kommentierte Hybrid-Edition. Teil 1: 1910–1914

Laufzeit: 1. März 2019 – 31. März 2023 (interne Verlängerung: Januar 2025)

Projektleitung (Universität Tübingen): Prof. Dr. Jörg Rothkamm
Projektleitung (Bauhaus-Archiv Berlin): PD Dr. Dr. h.c. Annemarie Jaeggi

Drittmittelförderung: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)


Arbeitsstelle Universität Tübingen

Prof. Dr. Jörg Rothkamm, Leitung
Dr. Fabian Kurze, Akademischer Mitarbeiter
Jannik Franz, M.A., Wissenschaftliche Hilfskraft
Elke Steinhauser, M.A., Wissenschaftliche Hilfskraft 
Bettina Schuster, M.A., Wissenschaftliche Hilfskraft

Marie Apitz, M.A., assoziierte Doktorandin
 

Arbeitsstelle Bauhaus-Archiv Berlin

PD Dr. Dr. h.c. Annemarie Jaeggi, Leitung
Dr. Adriana Kapsreiter, Wissenschaftliche Mitarbeiterin
N. N., Sonst. Wissenschaftliche Mitarbeiterin

DiHu-Team

Marcus Baumgarten, M.A.
Dario Kampkaspar, M.A.
Dr. des. Timo Steyer

Beratung:
Jun.-Prof. Dr. Franziska Klemstein

Neuerscheinungen

AMWG: Der Briefwechsel Alma Mahler – Walter Gropius 1910–1964. Erschließung der Quellen und kommentierte Hybrid-Edition. Teil 1: 1910-1914. Digitale Edition. Herausgegeben von Annemarie Jaeggi und Jörg Rothkamm. Bearbeitet von Adriana Kapsreiter und Fabian Kurze. Berlin/Tübingen 2025. https://mahler_gropius.bauhaus.de

„Du bist mir Kunst“. Der Briefwechsel Alma Mahler – Walter Gropius. 1910 bis 1914. Herausgegeben von Annemarie Jaeggi und Jörg Rothkamm. Bearbeitet von Adriana Kapsreiter und Fabian Kurze. Wien/Salzburg: Residenz 2023. Nähere Infos: https://www.residenzverlag.com/buch/du-bist-mir-kunst


Projektbeschreibung

Im Sommer 1910 lernte die junge, musikalisch ausgebildete Alma Mahler (1879–1964) den damals noch unbekannten Architekten und späteren Gründer des Bauhauses Walter Gropius (1883–1969) kennen. Als Gustav Mahler von der Liaison erfuhr, hob er das Komponierverbot auf, das er der jungen Braut als Bedingung zur Eheschließung auferlegt hatte, und förderte nun ihre musikalische Entwicklung als Komponistin.

Der ca. 950 Briefe von Alma Mahler und ca. 310 Briefentwürfe von Walter Gropius umfassende Briefwechsel der Jahre 1910 bis 1964 aus dem Bauhaus-Archiv Berlin erklärt nicht nur ihre Tätigkeit und ihr Selbstverständnis als Komponistin näher, sondern vor allem ihre Aktivitäten als Kunstmäzenin und Organisatorin des Musik- und Kulturlebens in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Bereits ihr Briefwechsel mit Alban Berg und Arnold Schönberg hat zeigen können, welch großen Einfluss Alma Mahler als kulturell Handelnde im Bereich der Musik zu Beginn des 20. Jahrhunderts hatte. Auch die Rezeption der Werke Gustav Mahlers wäre ohne sie anders verlaufen.

Der Briefwechsel mit Walter Gropius erhellt in auch bei Alma Mahler seltener Offenheit nicht nur näher ihre, durch spätere Selbstdarstellungen teils verunklarte Biographie, sondern neben der Musik- auch die Architekturgeschichte der 1910er bis 50er Jahre. Alma Mahlers großer Einfluss wird hier deutlich in ihrer aktiven Auseinandersetzung mit den frühen Entwürfen von Gropius, ihrer Anregung durch Zusendung von ausländischer Literatur und Vermittlung von Aufträgen bzw. Kontakten sowie ihre Forderung nach herausragenden Leistungen. Ebenso erschließt der Briefwechsel auch die Entwicklung des theoretischen Schaffens von Gropius sowie seiner biographischen Entscheidungen näher.

Insbesondere die Phase vom Beginn der Beziehung mit Walter Gropius 1910 bis zum Beginn des Ersten Weltkrieges 1914 stellt hier ein zentrales Zeugnis dar. Die 158 Briefe von Alma Mahler und 236 Briefentwürfe von Walter Gropius waren größtenteils vollkommen unsortiert und undatiert überliefert, die überwiegend lediglich stichwortartigen Briefentwürfe von Gropius größtenteils unzusammenhängend und äußerst schwierig zu entziffern. Die Erschließung des Materials stellte eine philologisch sehr anspruchsvolle Aufgabe dar.

Alle Quellen 1910–1914 wurden möglichst vollständig ediert. Dieser erste Teil erschien bereits in einer Buchpublikation als Transkription mit Überleitungen und einzelnen Kommentaren in knappster Form, und ist zudem als Digitale Edition mit Image-Digitalisaten der Briefe und Briefentwürfe nebst Transkriptionen, normierten Metadaten, wissenschaftlichem Apparat, Themen- und Einzelstellenkommentaren veröffentlicht. Die Daten werden im TEI-Standard, der auf XML basiert, langfristig gesichert und frei zugänglich gemacht. Sie können mittels CorrespSearch durchsucht werden.

In einem zweiten, separaten Projektteil ist ein analoges Vorgehen für den Briefwechsel vom Beginn des Ersten Weltkrieges bis 1964 vorgesehen. 

Bisherige Publikationen mit Bezug zum Briefwechsel (in chronologischer Folge)

  • Reginald R. Isaacs: Walter Gropius. Der Mensch und sein Werk. Bd. 1. Berlin: Mann 1983, vor allem S. 100–105, 109–116, 139–147, 218f., 447–451, 454f.
  • Annemarie Jaeggi: Adolf Meyer – der zweite Mann. Ein Architekt im Schatten von Walter Gropius. Ausstellung zum 75jährigen Gründungsjubiläum des Bauhauses 1919/1994. Berlin: Argon 1994, vor allem S. 70, 73, 435, 459, 461–463.
  • Annemarie Jaeggi: Fagus. Industriekultur zwischen Werkbund und Bauhaus. Berlin: Jovis 1998, vor allem S. 22, 45, 47f., 50 und 52 (englische Ausgabe: Fagus. Industrial Culture from Werkbund to Bauhaus. New York: Princeton Architectural Press 2000).
  • Jörg Rothkamm: Wann entstand Mahlers Zehnte Symphonie? Ein Beitrag zur Biographie und Werkdeutung. In: Gustav Mahler. Durchgesetzt? Hg. Heinz-Klaus Metzger / Rainer Riehn. München 1999, S. 100–122.
  • Jörg Rothkamm: Wer komponierte die unter Alma Mahlers Namen veröffentlichten Lieder? Unbekannte Briefe der Komponistin zur Revision ihrer Werke im Jahre 1910. In: Die Musikforschung 53, 2000, H. 4, S. 432–445.
  • Jörg Rothkamm: Gustav Mahlers Zehnte Symphonie. Entstehung, Analyse, Rezeption. Frankfurt am Main u.a.: Peter Lang 2003, Reprint und ebook 2012, vor allem S. 30–53, 205, 308–310.
  • Oliver Hilmes: Witwe im Wahn. Das Leben der Alma Mahler-Werfel. München: Siedler 2004, vor allem S. 104–106, 108, 111–119, 163–167.
  • Henry-Louis de La Grange: Gustav Mahler. Bd. 4: A New Life Cut Short (1907-1911). Oxford: Oxford University Press 2008, vor allem S. 838–844, 858–885, 899–905, 910, 919, 925–937, 1027–1033, 1051, 1059, 1084–1100, 1121, 1132, 1157, 1224–1226, 1243f., 1254–1256, 1262.
  • Jörg Rothkamm: „Ein componierendes Ehepaar“? Eine unpublizierte Liedfassung des sogenannten Erntelieds (Gesang am Morgen) in der Handschrift Gustav Mahlers im Lichte des Briefwechsels von Alma Mahler und Walter Gropius. In: Nachrichten zur Mahler-Forschung 72, 2018, S. 7–34 (englische Version: 'A husband and wife who are both composers'? An unpublished song version of the so-called 'Erntelied' ('Gesang am Morgen') in the hand of Gustav Mahler in light of the correspondence between Alma Mahler and Walter Gropius. In: News about Mahler Research 72, 2018, S. 7–34.)

Publikationen der Projektleiter im Umfeld des Forschungsprojekts

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