Eine metrische Beschreibung für das richtige Metrisieren von Reimpaarversen stammt aus den Merkversen zur mittelhochdeutschen Grammatik:
Der Reimpaarvers hat, merke dir,
der Takte regelmäßig vier.
Kadenzen gibt es zwei mal zwei;´
stumpf, weiblich sind hier nicht dabei.
Erkenntnis, was Kadenz ist, keimt,
wenn man drauf achtet, was sich reimt.
Nur eine Reimsilb? Dran man kennt's:
das ist die männliche Kadenz,
besetzt die Hebung von Takt vier.
Dreisilbig klingend man notier
bei drei Reimsilben. Aber zwei
bringen in Zweifel, was das sei:
Klingend? Zwei Takte, dabei lang
die erste Reimsilb, wie man sang
"Hoppa hoppa Reiter,
wenn er" und so weiter,
auch "in alten mæren
von helden lobebæren".
Zweisilbig männlich – der andre Fall;
nur bei kurzem ungedecktem Vokal
klang's so: "von weinen und von klagen
muget ir nu wunder hœren sagen".
Vor der Senkung hinter der Kadenz
folgt sofort die Versgrenz.
Dann kommt der Auftakt vom nächsten Vers,
auch mehrsilbig oder pausiert. Das wär's.