Fachbereich Wirtschaftswissenschaft

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16.03.2020

FinTech-Startup erhält EXIST-Gründerstipendium

Im Rahmen seiner Promotion bei Prof. Dr. Christian Koziol (Lehrstuhl Finance der Uni Tübingen), der das Vorhaben als Mentor begleitet, hat Thomas Schön neue finanzmathematische Verfahren entwickelt, mit denen Finanzmarktkrisen realistisch abgebildet werden können. Einige dieser Erkenntnisse sollen in eine Produktentwicklung einfließen, um so Endverbrauchern ein für alle Marktlagen gewappnetes Produkt anbieten zu können.

Aufgrund der zunehmenden Alterung der Gesellschaft sind Verbraucher mehr und mehr dazu gezwungen, privat für ihr Alter vorzusorgen. Da sie aufgrund der Niedrigzinsen hierfür zusätzliche Anlagen in risikobehaftete Instrumente, wie z.B. Fonds, tätigen müssen, ergibt sich die Notwendigkeit einer unabhängigen, fachkundigen Überprüfung und Steuerung der privaten Altersvorsorge. Auch aus finanzmathematischer Sicht bedarf die Rente einer Steuerung, da ihre Risikostruktur sehr fragil ist und regelmäßig neu ausbalanciert werden muss. Dieses strategische Problem wird von den etablierten Anbietern aktuell nicht gelöst; entsprechend existieren keine Produkte am Markt.

Die aktuell verfügbaren Konstrukte enthalten in der Regel Sparpläne, bei denen Anleger regelmäßig Einzahlungen bis zur Rente leisten. Aufgrund der geleisteten Einzahlungen und der Marktentwicklung werden dann während der Rente eine oder mehrere Auszahlungen vom Anbieter geleistet. Diese Auszahlungen sind aufgrund der Marktrisiken im Rahmen der bislang angebotenen Sparpläne nicht planbar. Außerdem haben Anbieter infolge der Gebührenstruktur in der Vermögensverwaltung den Anreiz, dem Kunden zu hohe Einzahlungen zu empfehlen.

Genau dieser Problematik nehmen sich die Gründer Dr. Thomas Schön und Christian Doppstadt an (mehr dazu). Beide waren mehrere Jahre in der Finanzindustrie tätig und haben zuletzt für eine große Fondsgesellschaft in Frankfurt am Main gearbeitet. In dieser Zeit fiel ihnen auf, dass es kein Produkt in der Altersvorsorge gibt, das Endverbrauchern beim Management der von ihnen getragenen Marktrisiken unterstützt.

Das EXIST-Gründerstipendium unterstützt die beiden Gründer während der Frühphase ihrer Gründung, sodass sie sich 12 Monate lang der Entwicklung des Produkts und dem Aufbau des Unternehmens widmen können. Neben dem Lebensunterhalt der Gründer ist dabei auch für ein Budget gesorgt, mit dem projektbezogene Ausgaben, z.B. für Software oder Coachings, getätigt werden können. Dies erleichtert die schnelle Entwicklung von Software-Prototypen, aus denen ein marktfähiges Produkt im Rahmen der Gründung hervorgehen soll.

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