Fachbereich Wirtschaftswissenschaft

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20.12.2017

Professoren, Botschafter und Berater: hochkarätige Gastdozenten im Kurs „Doing Business in Africa“

Zum fünften Mal veranstaltete der Lehrstuhl für International Business das Seminar „Doing Business in Africa“. Dieser Kurs bereitet Studierende des Afrika-Tracks im Masterstudiengangs International Business auf ihr Auslandsstudienjahr vor und ist bei Kommilitonen anderer Masterstudiengänge äußerst gefragt.

Die einzigartige Expertise der Gastdozenten aus Wissenschaft, Politik und Wirtschaft machen dieses Seminar - das im Rahmen von ESIT (Erfolgreich studieren in Tübingen) angeboten wird - bei Masterstudierenden äußerst begehrt.

Zum Auftakt des Kurses besprach Prof. Dr. Markus Pudelko mit den Studierenden unterschiedliche Erklärungsmodelle für die wirtschaftliche Entwicklung des afrikanischen Kontinents. Schwerpunktthema der ersten Sitzung waren kulturelle Einflüsse auf afrikanisches Management, daraus resultierende Management-Systeme sowie Anforderungen an Führungskräfte in afrikanisch-europäischen Wirtschaftskooperationen.

Prof. Dr. Philip von Carlowitz, Professor für Strategisches und Internationales Management an der ESB Reutlingen sowie wissenschaftliches Beiratsmitglied im Afrika Verein der deutschen Wirtschaft, gab anschließend Einblicke in die Rolle Afrikas im Rahmen aktueller Globalisierungstrends. Ausgehend von der immensen Diversität des Kontinents, den beeindruckenden Wachstumsraten vieler afrikanischer Länder, aber auch den vielfältigen strukturellen Hürden diskutierten die Kursteilnehmer über die Attraktivität afrikanischer Märkte für Direktinvestitionen in unterschiedlichen Branchen.

Eine politische Perspektive vermittelte Dr. Rainald Steck, ehemaliger Protokollchef des Auswärtigen Amtes, Botschafter a. D. in Togo und im Senegal mit vorherigen Stationen in Zambia und im Sudan sowie Alumnus der Universität Tübingen. Thema seines Kurssegments waren Demokratisierung, Friede und Sicherheit auf dem afrikanischen Kontinent des 21. Jahrhunderts, die Gestaltung von Entwicklungshilfen sowie die Rolle der Privatwirtschaft im Entwicklungsprozess der letzten Jahrzehnte. Auf dieser Basis diskutierten Studierende die Bedeutung deutsch-afrikanischer Unternehmenspartnerschaften als Entwicklungsmotor.

Die aktive Mitarbeit der Kursteilnehmer war vor allem in dem von Monitor Deloitte veranstalteten Szenarioanalyse-Workshop gefragt. Das Center for the Long View ist das Kompetenzzentrum von Deloitte für innovative Strategieentwicklung. Während die Beratungsgesellschaft normalerweise Top-Manager bei der Entwicklung robuster Strategien für ihre Unternehmen unterstützt, erarbeiteten die Teilnehmer von „Doing Business in Africa“ nun plausible Szenarien zur Entwicklung deutsch-afrikanischer Wirtschaftsbeziehungen bis zum Jahr 2030. Unter der Anleitung von Andreas Schühly, einem Absolventen des Afrika-Tracks im Masterstudiengang International Business, und Anina Lux, Szenarioexpertin bei Deloitte Risk Advisory, durchliefen sie die zentralen Schritte der Szenarioentwicklung. Dabei lernten sie nicht nur das Zusammenspiel von fundierter Recherche und sorgfältiger Faktenanalyse kennen, sondern erhielten auch wertvolle Einblicke in die Beratertätigkeit als mögliches Berufsfeld.

Nach diesem facettenreichen Input arbeiten Kursteilnehmer derzeit in Kleingruppen an spezifischen Fragestellungen zu Management in Afrika. Im Januar 2018 werden sie ihre Ergebnisse in der Abschlusssitzung des Kurses präsentieren. Das Seminar „Doing Business in Africa“ schließt eine wichtige Lücke im universitären Kursangebot, indem es Tübinger Masterstudierende für den schnellen Wandel sowie die wachsende Bedeutung eines Kontinents sensibilisiert, der von deutschen Investoren noch häufig unterschätzt wird.

Text und Bild: PD Dr. Helene Tenzer

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