Fachbereich Wirtschaftswissenschaft

25.10.2024

Tübinger Ökonomen präsentieren Forschungsergebnisse auf renommierter Geoeconomics-Konferenz

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz in Berlin

Der Fachbereich Wirtschaftswissenschaften der Universität Tübingen freut sich, bekannt zu geben, dass Prof. Dr. Gernot Müller und Dr. Peter Eppinger kürzlich auf einer hochkarätigen internationalen Konferenz zum Thema Geoeconomics vorgetragen haben. Die Konferenz, organisiert vom Centre for Economic Policy Research (CEPR) und dem Kiel Institut für Weltwirtschaft, fand in Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) statt.

Die Veranstaltung brachte führende Wissenschaftler und politische Entscheidungsträger aus aller Welt zusammen, um die Schnittstellen zwischen Ökonomie und Geopolitik zu erörtern. Angesichts der zunehmenden geopolitischen Spannungen und ihrer Auswirkungen auf wirtschaftliche Beziehungen standen insbesondere die aktuellen Herausforderungen für Europa im Mittelpunkt.

Dr. Peter Eppinger präsentierte dabei seine Forschungsarbeit „Decoupling Global Value Chains“, die in Zusammenarbeit mit Gabriel Felbermayr, Oliver Krebs und Bohdan Kukharstyy entstanden ist. Die Studie untersucht die Auswirkungen einer Entkopplung von globalen Wertschöpfungsketten (GVCs) auf die wirtschaftliche Wohlfahrt. Dabei zeigte sich, dass die Rückführung von Produktion in die Heimatländer in den meisten Fällen die nationale Wohlfahrt beeinträchtigt. Für die USA könnte dies zu einem Wohlfahrtsverlust von 2,2 % führen, ohne gleichzeitig das Risiko von internationalen Schocks signifikant zu verringern.

Prof. Dr. Gernot Müller stellte seine Forschung „The Great Leveler According to HANK“ vor, die er gemeinsam mit Ralph Luetticke, Timothy Meyer und Moritz Schularick verfasste. Diese Arbeit befasst sich mit der Rolle von Kriegen in der Reduktion von Ungleichheiten. Historische Daten zeigen, dass Kriege die Einkommens- und Vermögensungleichheit deutlich reduzieren, insbesondere durch die Zerstörung von Kapital. Durch die Nutzung eines Heterogeneous Agent New Keynesian (HANK) Modells konnte das Team diese Entwicklungen präzise abbilden und zeigen, dass Kriege den Anteil der Top-1%-Einkommens- und Vermögensgruppen stark reduzieren.

Beide Vorträge wurden von den Teilnehmern der Konferenz hoch geschätzt und trugen zur fruchtbaren Diskussion über die globalen wirtschaftlichen und geopolitischen Entwicklungen bei. Die Konferenz bot den Wissenschaftlern eine Plattform, um ihre Forschungsergebnisse zu präsentieren und im internationalen Fachkreis wichtige Impulse für zukünftige Debatten zu setzen.

Ein weiterer Höhepunkt der Konferenz war die Verleihung des Bernhard-Harms-Preises an Prof. Dr. Hélène Rey (London Business School) für ihre herausragenden Arbeiten auf dem Gebiet der internationalen Makroökonomie und Finanzwissenschaft.

Der Fachbereich Wirtschaftswissenschaften der Universität Tübingen ist stolz darauf, dass zwei seiner herausragenden Professoren zu dieser international beachteten Konferenz eingeladen wurden und zur globalen Diskussion über die Verflechtungen von Wirtschaft und Geopolitik maßgeblich beitragen konnten.

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