Zentrum für Islamische Theologie (ZITh)

Rome Interfaith Academy

Von Hacer Üstün und Kübra Kisa

Im Sommersemester 2017 fand vom 25. bis zum 29. April die jährliche akademische Reise nach Rom statt. Studierende des Masterstudiengangs „Islamische Theologie im europäischen Kontext“ fanden sich dabei mit weiteren Studierenden und Dozenten des ZITh zusammen und genossen den Vorteil, im Kloster San Gregorio al Celio unterzukommen. Diese interreligiöse Sommerschule wird regelmäßig unter der Leitung von Prof. Lejla Demiri in Kooperation mit dem Cambridge Muslim College und dem Lay Centre in Rom veranstaltet. Hierbei finden Studierende aus Tübingen, Cambridge und Rom die Gelegenheit, sich kennenzulernen, auszutauschen und die interessanten Reiseziele gemeinsam zu besuchen, wobei ein äußerst intensives Programm den Alltag der TeilnehmerInnen prägt.

Bereits für den ersten Programmtag waren einige Punkte vorgesehen: Es wurden der päpstliche Rat für interreligiösen Dialog, die Generalaudienz mit dem Papst in Vatikan und die St. Peters Basilika besucht, auf die am Abend ein Vortrag über die Heilige Messe von Prof. Dr. Felix Körner SJ folgte.

Unter dem Motto „Religion und Wissenschaft“ wurde am nächsten Morgen die Vatikanische Sternwarte in Castel Gandolfo besichtigt. Auf Einladung erfolgte das Mittagessen in der Britischen Botschaft beim Heiligen Stuhl, in welchem Rahmen ein Gespräch mit dem akkreditierten Botschafter geführt wurde. Eine Konferenz am Abend mit dem Thema „Caring for Our Common Home, Caring for Each Other“ hatte zum Ziel, für die Umwelt zu sensibilisieren. Dabei bot sich die Gelegenheit, die Vorträge von Kerry Robinson, Bischof Paul Tighe, Prof. Donna Orsuto und Prof. Dr. Lejla Demiri zu hören.

Am Folgetag wurde das Kloster SS. Quattro Coronati besucht und die Studierenden hatten die große Freude, ein Gebet der Schwestern mitzuerleben. Im Anschluss ergab sich ein Gespräch mit einer der Schwestern, die eine kurze Einsicht in das Klosterleben gab. Als nächstes wurde die Große Moschee von Rom, welche der Sitz des Islamischen Kulturzentrums Italiens darstellt, unter der Führung von Imam Pallavicini besichtigt. Auf dem Programm standen zudem Führungen durch die Vatikanischen Museen und die Sixtinische Kapelle.

Das Kolosseums ist eine der berühmtesten Sehenswürdigkeiten Roms und liegt in der unmittelbaren Umgebung des Klosters San Gregorio al Celio. Aufgrund des weitläufigen Programms fand sich jedoch erst am letzten Tag die Gelegenheit, durch das Flavische Amphitheater und das Forum Romanum geführt zu werden.

Die Reise war ein großer Erfolg, da vielzählige Begegnungen und ein anregender Austausch stattfanden. Die Studierenden erhielten die Möglichkeit, bedeutende Persönlichkeiten kennenzulernen sowie in einer angenehmen, außeruniversitären Atmosphäre einander näherzukommen. Bei dieser Studienreise blieben erfreulicherweise neue, interreligiöse und internationale Freundschaften nicht aus, die weiterhin vor allem zwischen den Studierenden aus Cambridge und Tübingen gepflegt und die daraus entstehenden Kontakte fortwährend gehalten werden. Die Harmonie der Gruppe hat sich somit auf die Reise überaus positiv ausgewirkt, weshalb es keine übertriebene Schlussfolgerung ist, dass diese akademische Reise sowohl fachliche als auch soziale Kompetenzen fördert und einen bescheidenen Beitrag zum friedlichen Zusammenleben verschiedener Religionen sowie Kulturen leistet.