Ästhetik und Praxis. Fortbildungstag für Gymnasiallehrkräfte
Ästhetik bestimmt in vielfacher Weise unsere Alltagswelt, weswegen es reizvoll ist, die enge Verbindung von Kunst und soziokultureller Praxis einmal detailliert und interdisziplinär aufzuzeigen und mit Schülerinnen und Schülern als eine Art Leitperspektive fächerübergreifend und fächerverbindend auszuloten. Blickt man auf die vielfältige Ästhetisierung der Lebenswelten – auch diejenigen von Schülerinnen und Schüler – ist es ein lohnendes Ziel, zu diskutieren, was Kunst überhaupt ist, wer darüber entscheidet, was Kunst ist, wozu wir Kunst brauchen, weswegen Kunst beispielsweise tröstend und beruhigend oder aufregend und verstörend ist und inwiefern sie mitunter aufregt. Ausgehend vom konkreten Artefakt lassen sich im Unterricht Überlegungen dazu anstellen, was überhaupt etwa ein Gedicht, ein Gemälde, einen Film, ein Foto, ein Gebäude zu einem Kunstwerk macht, worin ihre spezifische ästhetische Signatur und ihre jeweilige gesellschaftliche Relevanz und teilweise auch Brisanz bestehen. Der von Fachdidaktiker:innen und Mitgliedern des SFB 1391 gemeinsam veranstaltete Fortbildungstag setzt es sich zum Ziel, Artefakte und ihre ästhetischen Reflexionsfiguren von der Vormoderne bis zur Spätmoderne mit Blick auf ihre Eignung für den Unterricht interdisziplinär zu sichten und aufzubereiten. In Zuge dessen werden artistische Formen und soziale Wirkungsradien in ihrer ästhetischen Wechselwirkung hervorgehoben sowie konkrete Didaktisierungsmöglichkeiten vorgestellt und diskutiert.
Termin: 14.11.2024, 10.00–17.00 Uhr Veranstaltungsort: Studienseminar Tübingen, Mathildenstraße 32, Anmeldung per E-Mail bei Thalia Vollstedt
Internationaler Workshop „Reine Sprache, guter Ton. Ästhetik des Umgangs im Europa der Frühen Neuzeit"
Im Zentrum des internationalen und interdisziplinären Workshops steht die Verflechtung von ‚reiner Sprache‘ und ‚gutem Ton‘ in der europäischen Literatur der frühen Neuzeit. Vorträge zur deutschen, französischen, italienischen und neulateinischen Verhaltens- und Konversationsliteratur des 16. bis 18. Jahrhunderts nehmen systematisch die ‚Ästhetik des Umgangs‘ in den Blick, die sich entlang der ästhetischen Reflexionsfigur des decorum je individuell entwickelt. Fragen nach dem jeweiligen Konstitutionsrahmen der Sprach- und Verhaltensformung werden ebenso diskutiert wie Gattungen, Textsorten und Diskurstraditionen und deren Adaption in den einzelnen kulturellen Kontexten. Darüber hinaus betrachten die Beiträge, welche Adressatinnen und Adressaten durch die literarischen Werke angesprochen werden sollen, und beschreiben die mit den Texten verbundenen internationalen Transfer- und Transformationsprozesse.
Termin: 06.–08.11.2024 Veranstaltungsort: Alte Aula (Münzgasse, Tübingen), Anmeldung per E-Mail bei Katharina Fezer
Workshop „Materialisationen des Göttlichen. Bilder der Minne – Bilder des Körpers in mystischen Texten und im Minnesang"
Der vom Teilprojekt C3 durchgeführte Workshop möchte die Darstellungsformen göttlicher und gott-menschlicher Körperlichkeit aus literaturwissenschaftlicher und theologischer Perspektive in den Blick nehmen. Ziel ist es, anhand von Textbeispielen aus dem Legatus divinae pietatis, aus dem Fließenden Licht der Gottheit und aus dem Minnesang zu analysieren, wie und warum das Göttliche gerade über Körperbeschreibungen und -metaphern zum Ausdruck gebracht wird. Zudem soll untersucht werden, wie der menschliche Körper auf Textebene zum Ort der Materialisation des Göttlichen wird. Der Workshop möchte aufzeigen, wie vor allem der religiöse Anspruch der Texte in Aushandlung mit den Eigenlogiken der Gestaltung und körperbezogenen Imaginationen zu einer außerordentlichen ästhetischen Produktivität führt. Gäste sind Dr. Linus Ubl (University of Oxford / Hebrew University of Jerusalem) und Prof. Dr. Michael Bangert (Universität Basel).
Termin: 24./25.10.2024 Veranstaltungsort: Raum 34, Keplerstraße 17, Anmeldung per E-Mail bei Angelika Frescher-Molitor
Workshop „Intermedialität und Repräsentation in der niederländischen Kultur der Frühen Neuzeit"
Der Workshop ‚Intermedialität und Repräsentation in der niederländischen Kultur der Frühen Neuzeit‘, der von Teilprojekt C4 am 26. Juli veranstaltet wird, wird die projekteigenen Themen der Performanz und deren intermedialen Darstellung diskutieren. Gegenstand der Vorträge sind Druckgraphiken und lateinische Festprogramme, - beschreibungen und -epigramme, welche in der Frühen Neuzeit in den Niederlanden produziert und europaweit verbreitet wurden. Im Wechsel werden Vortragende aus der Kunsthistorik und der Latinistik anhand von gezielten Beispielen das reziproke Verhältnis von Intermedialität und Repräsentation erörtern und die Beziehung von Text und Bild neu konturieren.
Termin: 26.07.2024, 13.00–19.30 Uhr Veranstaltungsort: Raum 117, Bursagasse 1 (Burse), Anmeldung per E-Mail bei Moana Toteff
Workshop „Linguaggi e terminologie della moda tra Italiano e Francese" mit Paolo D’Achille (Università degli Studi Roma Tre, Accademia della Crusca), Maria Teresa Zanola (Università Cattolica del Sacro Cuore Milano) und Elisa Altissimi (Università degli Studi Roma Tre)
Die drei im Rahmen dieses Workshops stattfindenden Vorträge widmen sich der lexikographischen Erschließung des Bereiches der Mode und damit einem Gebiet, das ein wichtiger Bestandteil des „guten Tons“ ist, das wie nur wenige andere raschen (auch sprachlichen) Wandelprozessen unterworfen ist und in dem technisch-artistische Eigenlogik und pragmatisch-historische Alltagslogik aufs Engste miteinander verwoben sind. Das vorgestellte Projekt FLATIF (Fashion Languages and Terminologies across Italian and French, PRIN 2020) erarbeitet ein Korpus, welches italienisch- und französischsprachige Quellen unterschiedlichster Art (Zeitschriften, Kataloge etc.) versammelt.
Termin: 18.07.2024, 9.00–12.45 Uhr Veranstaltungsort: Raum 215, Wilhelmstr. 50 (Brechtbau), Anmeldung per E-Mail bei Katharina Fezer
Workshop mit Prof. Dr. Francesco Rossi (Universität Pisa) „Schwankende Gestalten – Romantische Spektralität als Andere Ästhetik"
Der vom Teilprojekt C6 veranstaltete Workshop Schwankende Gestalten – Romantische Spektralität als Andere Ästhetik steht unter den Leitbegriffen: Goethe, Romantik und Spektralität. Im ersten Teil des Workshops beschäftigen wir uns anhand des Faust-Stoffs und Goethes Faust mit der Grenzüberschreitung zwischen dem Realen und dem Virtuellen durch die Konzepte Illusion, Simulakrum und Phantasmagorie. Im zweiten Teil wird Prof. Dr. Rossi (Universität Pisa) im Rahmen seines Vortrags „‚Täuschend wie die Bilder einer Zauberlaterne‘ Romantische Spektralität“ näher auf das Verhältnis von Literatur und Spektralität eingehen, in dem optische Geräte zur Metapher für eine Betrachtungsweise werden, die durch das Fantastische und das Unheimliche gekennzeichnet ist.
Termin: 20.06.2024, 16.15–20.00 Uhr Veranstaltungsort: Raum 032 (16.15–18.00 Uhr), Raum 033 (18.00–20.00 Uhr), Wilhelmstr. 50 (Brechtbau), Anmeldung per E-Mail bei Lisa Maier
Workshop „Jenseits tradierter Wertungsregimes" in Kooperation mit dem SFB 1472 ,Transformationen des Populären‘
,Populär ist, was von vielen beachtet wird.‘ Unter dieser Definition widmet der SFB 1472 Transformationen des Populären sich dem Populären als einer kulturellen Kategorie, die jenseits von traditionellen Vorstellungen von Anspruch und Qualität ein neues Wertefeld vermisst, das insbesondere auch im Bereich ästhetischer Wertungen tiefgreifende Veränderungen tradierter Wertungsregimes in unserem heutigen Verständnis offenlegt. Jenseits tradierter ästhetischer Wertungskategorien, wie sie sich vor allem aus dem 18. und 19. Jahrhundert herleiten und hegemonial im europäischen Kontext festgeschrieben haben, setzt auch der SFB 1391 Andere Ästhetik mit seiner Untersuchung vormoderner Arte und Artefakte an, um in historischer Tiefenschicht Alternativen zu den gängigen, nach wie vor wirkmächtigen ästhetischen Wertungsregimes aufzuzeigen, Alternativen, die auch heute von Interesse sein dürften.
Der Workshop stellt die Berührungspunkte, an denen sich die beiden Forschungsprogramme in der Absetzung von tradierten ästhetischen Wertungsregimes treffen, zur Diskussion. Dabei sollen Analogien wie Unterschiede in der Auseinandersetzung mit jenen Wertungsregimes für den jeweiligen Verbund gleichermaßen zur Sprache kommen.
Termin: 03.06.2024, 9.00–18.00 Uhr Veranstaltungsort: Raum 34, Keplerstraße 17, Anmeldung per E-Mail bei Thalia Vollstedt
Workshop mit Conrad Fischer (Universität Würzburg) „Geistererscheinung und Medien – Erfindung der Projektion und Transformation des Scheins"
Der vom Teilprojekt C6 veranstaltete Workshop Geistererscheinung und Medien – Erfindung der Projektion und Transformation des Scheins steht unter den Leitbegriffen: Transformation und Ambiguität sowie Maschine und Medien. Im ersten Teil des Workshops wird, unter Einbezug zeitgenössischer Geister- (Ludwig Lavaters Von Gespänsten (1569)) und Mediendiskurse (Athanasius Kirchers Ars magna Lucis et Umbrae (1646 /1671)), der Frage nach der Ambiguität der Geistererscheinungen und ihrer (bühnentechnischen) Umsetzung nachgegangen. Den Ausgangspunkt bilden die Geistererscheinungen Andreas Gryphius’ (1616–1664) Trauerspiele. Im zweiten Teil wird Conrad Fischer (Universität Würzburg) sein 2023 abgeschlossenes Dissertationsprojekt Geister und Gespenster in Andreas Gryphius’ Dramen im Rahmen eines Vortrags zum „‚Geist aus dem Grabe‘ als poetische Ambiguitätsmaschine in Gryphius’ Trauerspielen“ vorstellen.
Termin: 15.05.2024, 16.00–20.00 Uhr Veranstaltungsort: Raum 352 (16.00–18.00 Uhr), Raum 006 (18.00–20.00 Uhr), Wilhelmstr. 50 (Brechtbau), Anmeldung per E-Mail bei Lisa Maier
Internationaler Workshop „Studying Coin Finds. Methodology and Digital Approaches"
Der Workshop widmet sich im Sinne des methodischen Zugangs des SFB 1391 im Hinblick auf heterologischen und autologischen Status der Erforschung von Fundmünzen und ihrer Bedeutung in der einstigen Lebenswelt. Dabei werden archäologische Fallstudien sowie neueste digitale Auswertungsmethoden im Vordergrund der Diskussion stehen, um das Material und den betreffenden Kontext zu beurteilen.
Termin: 10.05.2024, 09.45–13.30 Uhr Veranstaltungsort: Ernst von Sieglin Hörsaal, Schloss Hohentübingen, Anmeldung per E-Mail bei Stefan Krmnicek
Hinter dem Begriff ‚Ekphrasis‘ verbirgt sich ein komplexes Konzept: Es handelt sich dabei nicht um eine reine Deskription von Gegenständen oder Kunstwerken; vielmehr spielen auch deren ästhetische Wahrnehmung sowie deren psychische und kognitive Verarbeitung eine Rolle. Seit der hellenistischen Dichtung intensiviert sich die Produktion von Texten, die sich mit poetischen Formen und Modi der Ekphrasis auseinandersetzen und eine Reflexion über die jeweilige Inszenierung des Verhältnisses von Evidenz, ästhetischer Wahrnehmung und Imagination erkennen lassen. Mit Vorträgen, die sich auf verschiedene literarische Gattungen beziehen, in Prosa (von der Geschichtsschreibung über die Rhetorik und den Roman bis hin zu Prosabeschreibungen) und in der Poesie (vom Epigramm über das Epos bis hin zu den langen ekphrastischen Gedichten, die im Teilprojekt C1 des SFB Andere Ästhetik den Hauptgegenstand der Forschung bilden), und eine Zeitspanne vom 1. Jh. v. Chr. bis zum 7. Jh. n. Chr. umfassen, will der Workshop Austausch und Dialog zwischen Tübinger WissenschaftlerInnen über aktuelle Forschung und laufende Projekte zur Ekphrasis ermöglichen.
Termin: 02.02.2024, 13.00–19.35 Uhr Veranstaltungsort: Kleiner Übungsraum, Wilhelmstr. 36 (Hegelbau), Anmeldung per E-Mail bei Viola Palmieri
Workshop „Mogontiacum und die römischen Nordwestprovinzen"
Die römische Steinarchitektur stellt einen einmaligen Schatz des kulturellen Erbes dar, der frühe Formen des urbanen Lebens in Deutschland bezeugt. Dieser Schatz wurde bisher jedoch mehrheitlich weder dokumentiert noch ausgewertet. Ausgehend vom römischen Mainz diskutiert der Workshop neue Forschungsansätze, die u.a. im Rahmen verschiedener Teilprojekte des SFB 1391 Andere Ästhetik und des Akademieprojekts ‚disiecta membra‘ in Entstehung begriffen sind und die gezielt auf die Ästhetik der Architektur in den Nordwestprovinzen als bislang von der Forschung marginalisiertem Raum im Spannungsfeld autologischer und heterologischer Aspekte fokussieren.
Termin: 20.12.2023, 10.15–17.00 Uhr Veranstaltungsort: Fakultätssaal Philosophicum 1 (Raum 01-185), Jakob-Welder-Weg 18, Mainz, Anmeldung per E-Mail bei Elisa Schuster
Downloads: Flyer Links zum Thema: zu den Teilprojekten A2 und C2
Workshop „Transparenz. Ästhetische und politische Praktiken der Handzeichnung, 1400 bis heute"
Der als Kooperation zwischen dem Teilprojekt B04 „Das Wissen der Kunst. Ästhetik und Semantik figuraler Bildlichkeit in der Renaissance“ des SFB 980 Episteme in Bewegung und dem Teilprojekt C02 „Ästhetik – Kanon – Kritik. Nordalpine Kunst in der archäologischen und kunsthistorischen Forschung“ des SFB 1391 Andere Ästhetik angelegte Workshop widmet sich der Frage, in welchem Verhältnis Zeichnung und Transparenz zueinanderstehen. Inwiefern wird Transparenz in ästhetischen und/oder politischen Praktiken erprobt, verhandelt und reflektiert? Wie verhalten sich die Einschreibungen auf dem Papier, stehen sich (Anspruchs-) Markierungen im Medium des Flüchtigen oder Offenen mitunter entgegen? Insofern Zeichnungen in materieller Hinsicht auf Transparenz verweisen, zugleich aber auch Feld für intermediale Konfigurationen (Text, Linien etc.) und figurale Darstellung sind, stellt sich die Frage, welche Rolle Materialien und Wahrnehmungsmodi spielen. Welche Konzepte und Diskurse werden aufgerufen, welche Dimensionen eröffnen sich? – Bewusst spannen wir den zeitlichen Rahmen von der Frühzeit der Handzeichnung bis in die Gegenwart, um mögliche Kontinuitäten differenzieren oder gegenläufige Positionen aufdecken zu können.
Termin: 17./18.11.2023 Veranstaltungsort: FU Berlin, Villa des SFB 980, Schwendenerstr. 8, Berlin Organisation: Iris Brahms
Im Zentrum der interdisziplinären, in Kooperation mit dem SFB 1391 Andere Ästhetik (Teilprojekt C4) organisierten Veranstaltung steht der 1623 publizierte Kupferstich der Amazonenschlacht von Lucas Vorsterman nach Peter Paul Rubens. Das im Besitz der Graphischen Sammlung am Kunsthistorischen Institut Tübingen befindliche Werk stellt mit den Maßen 84,8 x 117,7 cm nicht nur die größte Druckgraphik ihrer Zeit dar, sondern fungiert als herausragendes Zeugnis frühneuzeitlicher Druckpraxis, die insbesondere von technischer Innovation, pluraler Autorschaft und Intermedialität geprägt war. Vor diesem Hintergrund werden im Workshop vor dem Original objektbiographische, konservatorische, kunsthistorische sowie philologische Fragen diskutiert, um am konkreten Werk die vielfältigen Interdependenzen zwischen autologischer und heterologischer Dimension der Druckgraphikproduktion im 17. Jahrhundert zu konturieren.
Workshop „Plinius’ Erbe: Zwei Jahrtausende Lektüre der Naturalis Historia"
Der Workshop „Plinius’ Erbe: Zwei Jahrtausende Lektüre der Naturalis Historia“ möchte aus Anlass von Plinius’ 2000. Geburtstag über die literarische und kulturelle Bedeutung seines Werkes in der Antike sowie in späteren Jahrhunderten reflektieren. Die Beiträge gehen den folgenden Fragen nach: Wie wird Autorschaft im Werk sichtbar? Und wie konkretisiert sie sich in Bezug auf die Kunst als Ausdruck des menschlichen Wissens und als Teil der Natur? Welche Bedeutung hatte Plinius’ Werk für andere Autoren der Natur-, Kultur-, Kunst- und Technikgeschichte? Wer hat Plinius durch die Jahrhunderte gelesen, was und wie? Und was können wir heute aus einer Lektüre der Naturalis Historia gewinnen?
Termin: 03.11.2023, 13.15–19.30 Uhr Veranstaltungsort: Kleiner Übungsraum, Wilhelmstr. 36 (Hegelbau), Anmeldung per E-Mail bei Stefania Cecere
Panel im Rahmen der HECAA@30: Environments, materials, and futures in the eighteenth century
Object session: For a better future: Networks of pastel painting (Organisation und Durchführung: Iris Brahms, Teilprojekt C2, SFB 1391 Andere Ästhetik und Valerie Kobi, Université de Neuchâtel)
In the eighteenth century, pastel painting emerged as a brand-new technique, not least because of the time’s ever-expanding global trade networks and the production of synthetic pigments. The trade networks of pigments used for manufactured pastel sticks span several continents and, since pastel painting relied on the much earlier invention of paper in Asia, this resource’s mobility has always linked local memories with global trade. Memory is at the same time the aim of the portraits, which is the main subject of pastel painting. What results from this is a close intertwining between material and content, between regional and global exchange, and between present and past. These synergies, that is our hypothesis, radiate into the future, making pastel painting a highly innovative as well as critical medium, with the potential to shape our collective future. Additionally, debates about various modes of pastel painting were developing out of vital networks within different disciplines that encompassed both scientific issues, such as optics, and the political representation of courtiers as well as citizens at the threshold of democracy. In this sense, the panel will introduce new historical and methodological approaches to pastel painting and especially address these concepts against the background of social injustices.
Interdisziplinärer Workshop „Drucksachen. Inkunabeln und Einblattdrucke der Universitätsbibliothek Tübingen"
Die Tübinger Universitätsbibliothek verfügt über einen außerordentlich interessanten Bestand an bebilderten Inkunabeln und Einblattdrucken, der im Rahmen eines interdisziplinären Workshops erstmals umfassend in den Blick genommen werden soll. Schon bald nach Johannes Gutenbergs bahnbrechender Erfindung wurden gedruckte Bücher mit Bildern versehen, denn mit dem Holzschnitt als Hochdruckverfahren ergab sich die Möglichkeit, Texte und Bilder, aber auch graphische Medien wie Diagramme und Karten zu kombinieren und den veröffentlichten Werken damit anschaulichen Charakter zu verleihen. Das gedruckte Buch bot zudem erstmals die Möglichkeit der rasanten Vervielfältigung und Verbreitung von Schriftgut in Latein, aber auch in den Volkssprachen. Der Workshop wird anhand der Tübinger Bestände an Inkunabeln und Einblattdrucken ausgewählte Aspekte eines oft als Medienrevolution bezeichneten Umbruchs in der spätmittelalterlichen Buch- und Wissenskultur in den Blick nehmen. Die Veranstaltung ist das Ergebnis einer seit mehreren Semestern andauernden Kooperation zwischen der Abteilung für Handschriften und Historische Drucke der Universitätsbibliothek, dem Kunsthistorischen Institut und dem Deutschen Seminar und dient der Vorbereitung einer Ausstellung, die von April bis Juli 2024 im Museum der Universität Tübingen (MUT) gezeigt werden wird. Das Vorhaben wird unterstützt durch den SFB 1391 Andere Ästhetik, Teilprojekt B04 „Ästhetik der Kombinatorik".
Termin: 22./23.06.2023 Veranstaltungsort: Kupferbau (Hölderlinstraße 5) und Universitätsbibliothek Tübingen (Bonatzbau, Wilhelmstraße 32), Anmeldung per E-Mail bei Andrea Worm
Workshop mit Judith Utz (Paris-Lodron Universität Salzburg) „Transkulturelle Materialitäten. Mittelalterliche Bronzeobjekte im Transfer"
Seit gut zwei Jahrzehnten erfahren Transferprozesse vor allem im mittelalterlichen Mittelmeerraum vermehrt an Interesse. Nur partiell werden dabei auch materiale Besonderheiten der Objekte mitgedacht. So bilden etwa monumentale Bronzewerke einen Sonderfall, da sie einerseits aufgrund ihres schieren Gewichtes schwer zu transportieren, auf der anderen Seite durch die Kostbarkeit des Materials jedoch begehrte Geschenke und Trophäen waren. Ausgehend von Semantiken und Ästhetiken des Materials der Bronze möchte der Workshop transkulturelle Aspekte von Materialität(en) herausstellen und diskutieren.
Wo lassen sich Unterschiede, wo Gemeinsamkeiten in der Bewertung des Materials in verschiedenen kulturellen und religiösen Kontexten fassen? Wie wurden monumentale Bronzen konkret transloziert und welche Beweggründe führten zum Transfer? Welche Erkenntnisgewinne verspricht die Annäherung an transkulturelle Phänomene über das Material bzw. der Blick auf transkulturelle Materialitäten? Neben dem Transfer von Objekten aus Bronze möchte der Workshop auch vergleichende Fälle diskutieren, die weitere Materialien in den Fokus nehmen, sowie Transfers von Wissen und Techniken weit über den Mittelmeerraum hinaus.
Termin: 03.02.2023, 10.30–14.00 Uhr Veranstaltungsort: Raum XI, Institut für Kunstgeschichte, Anmeldung per E-Mail bei Maria Streicher
Workshop „Nicht nur schön… Die andere Ästhetik von antiken Münzen"
In ihrer Ästhetik – sowohl im äußeren materiellen Erscheinungsbild als auch in der inhaltlich-funktionellen Bedeutung als Kommunikationsmittel – unterscheiden sich griechische und römische Münzen grundlegend von ihren modernen Verwandten. Genau an diesem Punkt will die vorliegende Veranstaltung ansetzen und in einem breiten Blickwinkel das Phänomen der „anderen Ästhetik“ von antiken Münzen und deren Bedeutung im antiken sowie modernen Kontext diskutieren. Die Themen, mit denen die für die antike Lebenswelt und die moderne Rezeption wichtigsten Perspektiven verhandelt werden, umfassen Ikonographie, Funktion, Materialität, Repräsentation und Präsentation. Das breite Spektrum macht deutlich: Die Schönheit oder die Besonderheit dieser Objekte liegt und lag wahrlich im Auge des Betrachters.
Termin: 02.12.2022, 11.15–17.15 Uhr Veranstaltungsort: Hörsaal des Instituts für Klassische Archäologie, Schloss Hohentübingen, Anmeldung per E-Mail bei Stefan Krmnicek
Doktorand/innen-Workshop „Urbane Ästhetik. Gestaltungsstrategien im öffentlichen Raum"
Hinter der Gestaltung antiker, öffentlicher Architektur stehen vielfältige Strategien, die auf vorhandenes Gestaltungswissen und soziale Praktiken rekurrieren. Hierbei lassen sich im Detail verschiedene Tendenzen für die ästhetische Ausformung unterschiedlicher Handlungsräume beobachten. Dieser ästhetischen Ausformung soll in einem Doktorand*innen-Workshop nachgegangen werden, der sich zudem als Vernetzungsplattform für Nachwuchswissenschaftler*innen versteht.
Termin: 10./11.11.2022 Veranstaltungsort: Jakob-Welder-Weg, Mainz (Red Box/Infobox, Campus-Gelände), Anmeldung per E-Mail bei Anna Ruhland oder Linda Stoeßel
Workshop „miklu meira óhljóð en frá megi segja: Möglichkeiten und Grenzen der erzählerischen Gestaltung in der altnordischen Literatur"
In unserem Projekt stehen die Erzählstimme, ihre Selbstdarstellung und ihre Prägung der Erzählungen im Fokus. Wir verfolgen den Ansatz, dass die Erzählstimme mit einem Set kurzer Kommentare den Erzählstoff selektieren, strukturieren, werten und mit der extradiegetischen Ebene verknüpfen. Die Erzählkommentare dienen dabei nicht nur der Darstellung der Sagas, sondern sie sind oftmals auch (selbst)reflexiv hinsichtlich des Erzählprozesses. Sie gewähren daher Einblicke ins narrative und literaturästhetische Selbstverständnis der Texte. Im Workshop wollen wir unseren Blick weiten und möchten mehr darüber erfahren, welche narrativen Instanzen in anderen Sagagenres und in Primärtexten darüber hinaus für die Gestaltung einzelner Texte verantwortlich sind. Wo werden diese narrativen Instanzen in den Texten greifbar, wie präsentieren sie sich und (inwiefern) sind sie selbstreflexiv hinsichtlich ihres Tuns? Zudem interessiert uns, ob sich für einen Text eine diachrone Veränderung der Gestaltungsweise und des ästhetischen Selbstverständnisses in unterschiedlichen Manuskripten erkennen lässt. Ähnliche Fragen lassen sich ebenso für Kompilationen stellen: Weisen solch große Werke eine einheitliche Erzählweise auf, die auf den Geschmack des Schreibers/Kompilatoren schließen lassen, oder wird für jeden Text eine andere Gestaltungsweise gewählt? (Wie) Unterscheidet sich die Erzählweise bei Texten, die ins Altnordische übersetzt wurden: behalten die Übersetzungen die Gestaltung des Originals oder übernehmen sie eine altnordische Erzählweise? Wir wollen somit diskutieren, welche Instanzen in den altnordischen Texten hauptsächlich die Erzählgestaltung übernehmen, wie sie dabei vorgehen und inwiefern es unterschiedliche bzw. ähnliche Vorgehen gibt.
Termin: 21.10.2022, 9–17.30 Uhr Veranstaltungsort: Raum 215, Wilhelmstr. 50 (Brechtbau) und Online-Übetragung (digitale Teilnahme auf Nachfrage), in beiden Fällen wird gebeten um Anmeldung bis 17.10.2022 per E-Mail bei Anna Katharina Heiniger
Workshop „Digital Humanities und Ästhetik: Analyse und Produktion ästhetischer Artefakte mit digitalen Verfahren"
Der Workshop nimmt seinen Ausgangspunkt aus dem Digital-Humanities-Projekt „Merkmale ästhetischer Reflexionsfiguren: Systematische Annotation und quantitative Analyse” des SFB 1391 Andere Ästhetik. Bislang hat sich das Projekt vorrangig mit der Annotation verschiedener Textphänomene im Hinblick auf ihre unterschiedlichen Funktionen befasst, etwa der Annotation von Begriffen und Konzepten des Purismus, bzw. der Annotation von Erzählerbemerkungen in Isländersagas. Im Zuge dieser Arbeit stellen sich jedoch immer wieder methodische und systematische Fragen hinsichtlich digitaler Methoden bei der Erschließung ästhetischer Phänomene. Wir laden deshalb Projekte aus Literatur(wissenschaft), Kunst(wissenschaft) sowie Musik(wissenschaft) ein, der Frage nach den Möglichkeiten und Grenzen bzw. Herausforderungen für die Digital Humanities bei der Untersuchung und Erschließung von Ästhetik nachzugehen. Der Workshop wird inhaltlich zweigeteilt sein: im ersten Teil soll es um die Vorstellung konkreter Projekte und Methoden aus wissenschaftlicher Perspektive gehen, während im zweiten Teil Künstler*innen ihre Arbeiten vorstellen, in denen digitale Tools und Methoden zum Einsatz kommen.
Termin: 21.09.2022, 10–17.30 Uhr Veranstaltungsort: Raum 215, Brechtbau, Anmeldung per E-Mail bei Teilprojekt B6
Workshop „Aspekte der Gelegenheitsliteratur. Kontinuitäten und Wandel im 18. und 19. Jahrhundert"
Dass Texte – literarische Texte (Gedichte) ebenso wie Reden – als Reaktion auf ritualisierte gesellschaftliche Anlässe wie Geburt, Hochzeit und Tod entstehen, war in der Frühen Neuzeit ein zentrales Paradigma der Produktionsästhetik. Die Tradition der Rhetorik formulierte dafür Normen und lieferte Kategorien. Im 18. Jahrhundert gerät das Konzept der Gelegenheitsliteratur im Kontext eines sich herausbildenden autonomen Literaturbegriffs in die Krise.
Ausgangspunkt unseres Workshops ist die Beobachtung, dass das rhetorische Paradigma und Praktiken der adressierten Literatur bis ins 19. Jahrhundert fortwirken, auch wenn Gelegenheitsliteratur aus poeseologischer Perspektive überholt erscheint und kritisiert wird bzw. ein Nischendasein im ästhetischen Diskurs fristet. Dem Erkenntnispotential dieser Theorie-Praxis-Schere, dem Irritationspotential der Persistenz von Gelegenheitsliteratur für die gängige Zäsurierung um 1800 und dem gleichzeitigen Wandel von Gelegenheitsliteratur im Laufe des 18. und 19. Jahrhunderts wollen wir nachgehen. Organisiert wird der Workshop von Prof. Dietmar Till und Katharina Geißler in Zusammenarbeit mit Dr. Maximilian Bach (Universität Freiburg).
Termin: 15./16.07.2022 (Freitag: 14–18 Uhr, Samstag: 10–14 Uhr) Veranstaltungsort: Raum 215, Brechtbau, Anmeldung per E-Mail bei Katharina Geißler
Workshop „ars und natura im ersten nachchristlichen Jahrhundert"
Im Workshop „ars und natura im ersten nachchristlichen Jahrhundert“ wollen wir die Beziehung zwischen Kunst und Natur in der Literatur der frühen Kaiserzeit umfassend in den Blick nehmen. Uns geht es darum, den literarischen Kontext der Naturalis Historia und besonders die zeitgenössischen Konzepte von ars und natura besser zu verstehen. Wie wird ‚Natur’ in den lateinischen Fachtexten der Epoche (e.g. Plinius, Columella, Quintilian) und bei ihren wegbereitenden Vorgängern (e.g. Varro, Cicero, Vitruv, Horaz …) bestimmt? In welcher Weise wird das Verhältnis zwischen ‚Natur‘ und den ‚Künsten‘ thematisiert? Finden sich Mikronarrative und poetologische Positionierungen auch in den anderen Fachschriften und welche Funktion wird ihnen zugewiesen? Inwieweit wird ein abstrakter Naturbegriff bzw. ein Nahverhältnis zwischen Kunst und Natur auch in der künstlerischen Produktion der Zeit reflektiert, auf welche Betrachter zielen sie ab und wo liegt der inhaltliche Fokus? Gäste des Workshops sind: Dr. Eva Noller (Universität Heidelberg), Dr. Jan Stellmann (Universität Tübingen), Linda Forstmann (Universität Freiburg), Dr. Sara Fascione (Universität Gießen), Dr. Chiara Ballestrazzi (FU Berlin), Laila Dell’Anno (University of Cambridge).
Termin: 14./15.07.2022 (Donnerstag: 15–18.30 Uhr, Freitag: 9.30–13.30 Uhr) Veranstaltungsort: Raum 34, Keplerstraße 17, Anmeldung per E-Mail bei Stefania Cecere
Workshop „Early Modern Book Production: Co-Creative Specialists"
The work involved in early modern book production was distributed over a multitude of agents: from scribes, papermakers and typefounders to printers, bookbinders, editors, publishers, and booksellers, a great number of specialists were involved in various “social transactions” (Marotti 1995) between their respective fields. But even before the printed book came into being, other specialists participated in social interaction: compilers of miscellanies as much as individual authors, frequently specializing in specific genres, were involved in poetic exchanges and dialogues, revisions, corrections, and translations. Woodcutters and engravers provided illustrations – specialists who contributed both to the ‘ideal’ and the ‘physical’ production of books.
In our workshop, we would like to learn more about these agents in the “social textuality” (Marotti 1995) of the final printed product. In particular, we want to learn more about the relationship between specialization and collaboration: what did the social transactions between the various agents look like? to what degree do specialization and collaboration exclude or enrich each other? Can the participation of specialists in the production of books be seen as a model of collaboration and co-creativity?
Termin: 08.07.2022, 9.15–17 Uhr Veranstaltungsort: Raum 215, Brechtbau, Anmeldung per E-Mail bei Angelika Zirker
Die Druckgrafiken aus der Werkstatt des Haarlemer Kupferstechers und Verlegers Hendrick Goltzius (1559– 1617) verbinden ästhetischen Anspruch und technische Virtuosität mit einem ausgeprägten Bemühen um humanistische Gelehrsamkeit. Ziel dieses Workshops ist es, Kooperationen zwischen Humanisten und Künstlern in den Blick zu nehmen und Goltzius’ Kupferstiche sowohl im Kontext der Wissensinstitutionen der Haarlemer Stadtkultur (Lateinschule, Rhetorikkammern, Lukasgilde) als auch im Rahmen der Künstler- und Humanistennetzwerke der europäischen Gelehrtenrepublik zu untersuchen.
Termin: 24./25.06.2022 Veranstaltungsort: Raum 34, Keplerstraße 17, Anmeldung per E-Mail bei Katharina Ost
Workshop „LICHT.GESTALTEN. Zum Problem des Verhältnisses von Theologie und Ästhetik bei Mechthild von Magdeburg und Meister Eckhart im Horizont der lichtmetaphysischen Tradition“
Der Workshop „LICHT.GESTALTEN. Zum Problem des Verhältnisses von Theologie und Ästhetik bei Mechthild von Magdeburg und Meister Eckhart im Horizont der lichtmetaphysischen Tradition“, der vom Teilprojekt C3 durchgeführt wird, fragt nach einer theologischen Lichtästhetik in Mechthilds Fließendem Licht der Gottheit und Eckharts volkssprachlichen Predigten. Vor dem Hintergrund der lichtmetaphysischen Traditionen, die im ersten Teil des Workshops diskutiert werden, widmet sich der zweite Teil der Frage, was die Lichtmotive im Werk Mechthilds und Eckharts austragen. Gäste des Workshops sind: PD Dr. Wiebke-Marie Stock (Philosophie, Universität Bonn/University of Notre Dame), Prof. Dr. Volker-Henning Drecoll (Kirchengeschichte, Universität Tübingen), Prof. Dr. Uta Störmer-Caysa (Germanistik, Universität Mainz), Prof. Dr. Beatrice Trînca (Germanistik, FU Berlin/Universität Heidelberg) und Prof. em. Dr. Dr. Michael Eckert, (Fundamentaltheologie/ Religionsphilosophie, Universität Tübingen).
Termin: 24.06.2022, 13.30–20 Uhr Veranstaltungsort: Raum 426, Brechtbau und Online-Übetragung, Anmeldung per E-Mail bei Lukas Steinacher
Workshop mit Prof. Dr. Stefani Engelstein (Duke University) „Aesthetic Encounters and The Earth’s Transformations as Transmigration in Karoline von Günderrode“
Um 1800 strukturierten Theorien der Begegnung in Form von Reiz und Reaktion das Verständnis von dynamischen Prozessen und Selbstidentität in Naturphilosophie, Medizin, Literatur und Ästhetik. Mit Blick auf andere Autoren in dieser Tradition, wie Schelling, Novalis und den einflussreichen Arzt Andreas Röschlaub, werden in diesem Workshop einige kurze Werke von Karoline von Günderrode untersucht. Günderrode reflektiert in ihren Stücken über ästhetische Erfahrung, poetische Produktion, Begegnungen mit der Vergangenheit und mit anderen Kulturen sowie über die generativen Metamorphosen der Erde in Bezug auf Anregung, Einfluss, Erweckung und Produktivität. Günderrode spekuliert über diese Metamorphosen auch im Kontext hinduistischer Theorien der Seelenwanderung, was als Beispiel für eine solche Begegnung gelten kann. Der Workshop ist interdisziplinär angelegt, die Teilnehmer müssen aber weder mit den angesprochenen Disziplinen noch mit Günderrodes Werk hinaus vertraut sein.
Termin: 03.05.2022, 14–16 Uhr Veranstaltungsort: Raum 120, Brechtbau, Anmeldung per E-Mail bei Julia Borck
Workshop „Historische Semantik. Theorie und Anwendung II“ in Kooperation mit dem SFB 1369 Vigilianzkulturen
Etablierte wie aktuelle Konzepte der historischen Semantik stehen im Zentrum des Workshops, zu dem das Teilprojekt B3 „Semantiken des Ästhetischen in der deutschsprachigen Literatur des Mittelalters“ Kolleginnen aus dem Münchener SFB 1369 Vigilianzkulturen erwartet. Denn auch für das von Prof. Dr. Beate Kellner und Dr. Susanne Reichlin (LMU München) geleitete Projekt „Wachsamkeit und Achtsamkeit. Literarische Dynamiken von Selbstbeobachtung und Fremdbeobachtung in mittelalterlicher deutschsprachiger Lyrik“ spielt die historische Semantik eine wichtige Rolle. Die Frage, wie sich deren Ansätze gewinnbringend auf die hochmittelalterliche Literatur bzw. Lyrik anwenden lassen, beschäftigt sowohl das Tübinger als auch das Münchener Projekt. Sie steht dementsprechend im Zentrum des Workshops.
Termin: 29.04.2022,11.45–17 Uhr Veranstaltungsort: Raum 28, Ludwiggstr. 31, LMU München
Workshop „Iconographies in Motion. Coins, Coin Types, and Communication“
Because of their coin images, Greek and Roman coins are among the most visual material culture of the ancient world. In this workshop, the conditions and mechanism for the change or continuation of coin iconographies in ancient coin series will be discussed against the backdrop of their function and meaning as communicative tool in society. In a diachronic perspective, phenomena stretching from the archaic period shall be confronted with developments during the Roman imperial period. At the same time, the conference will embrace studies on ancient coinage and coin iconographies from the central and eastern Mediterranean.
Termin: 18.03.2022, 9.45–14 Uhr Veranstaltungsort: Online-Übertragung, Anmeldung per E-Mail bei Stefan Krmnicek
Workshop mit Prof. Dr. Cornelia Logemann (LMU München) „Gewirkte Personifikationen: Über das Zusammenspiel von Tapisserie und Text im 15. Jahrhundert“
Von fast lebensgroßen Personifikationen bevölkerte Tapisserien sind ein vertrautes Bild im 15. und 16. Jahrhundert, und je mehr von ihnen sich in den Kompositionen drängten, umso kostbarer dürften die Objekte gewesen sein. Das Medium selbst erregte so viel Aufmerksamkeit, dass sogar die Chronisten insbesondere am burgundischen Hof die Hängung von Tapisserie-Zyklen bei großen Festen sorgfältig dokumentierten, da die dort präsentierten Bildthemen zugleich Kommentare auf die Ereignisse bargen. Dienten die aufwendigen Bildwirkereien etwa aus Arras und Tournai einerseits dem Zweck, die Repräsentationsbedürfnisse ihrer Käufer zu erfüllen, so vermittelte allein die Technik den Eindruck größter Kostbarkeit, der auch literarisch genutzt wurde. Wenn in einem anonymen Text des Titels Trois Tapisseries de Turquie aufwendige Tapisserien mit unzähligen Personifikationen als allegorische Tableaus beschrieben werden, so ist dies weder die Beschreibung realer Artefakte noch eine Entwurfsskizze für Tapisserien. Es ist, wie in René d’Anjous Livre du coeur d’amour espris und vergleichbaren Schriften eine Technik, die Aufmerksamkeit einer Leserschaft zu lenken, die ihrerseits kostbare Bildwirkereien wertschätzte und sammelte.
Umgekehrt präsentieren erhaltene Tapisserien der Zeit ausnehmend häufig allegorische Themen, die auf konzise Textvorlagen verweisen. Nicht selten wird der Autor und Schöpfer des allegorischen Figureninventars als Urheber in die Tapisserie gesetzt, wie u. a. in einer allegorischen Hirschjagd im Metropolitan Museum in New York. Doch die Tapisserien hier als Illustrationen literarischer Vorlagen zu verstehen, greift zu kurz: Der Beitrag möchte sich diesen nur bruchstückhaft erforschten Ikonotexten widmen, die in der Zeit um 1500 in erstaunlicher Verdichtung im franco-flämischen Raum begegnen.
Termin: 13.01.2022, 16–18.30 Uhr Veranstaltungsort: Online-Übertragung, Anmeldung per E-Mail bei Daniela Wagner
Der Workshop zur digitalen Datenanalyse des Projekts B6 richtet sich an alle annotierenden Teilprojekte und Interessierte im SFB.
Ziel des Workshops ist es zunächst, in einem gemeinsamen Gespräch die verschiedenen Zielstellungen der einzelnen Annotationsprozesse zu reflektieren, um davon ausgehend geeignete Methoden zur Analyse und Visualisierung der annotierten Daten zu erörtern. In einem zweiten Teil bietet sich die Möglichkeit, die Methoden in einer praktischen Übung direkt auf Ihre Annotationen anzuwenden – wir bitten deshalb darum, eigene Rechner samt annotierter Daten mit in den Workshop zu bringen.
Termin: 08.12.2021, 14–18 Uhr Veranstaltungsort: Online-Übertragung, Anmeldung bis 15.09.2021 per E-Mail bei Teilprojekt B6
Workshop „Architektur und Skulptur aus Meninx. Das römische Forum als ästhetischer Wirtschaftsraum"
Im Workshop „Architektur und Skulptur aus Meninx. Das römische Forum als ästhetischer Wirtschaftsraum", der vom Teilprojekt A2 durchgeführt wird, werden die Ergebnisse der seit 2019 im SFB angesiedelten Studien zu antiker Wirtschaftsarchitektur und Skulptur auf Djerba präsentiert und diskutiert. Anhand der oberirdisch sichtbaren Architekturteile des antiken Stadtareals sowie der aus Meninx stammenden unpublizierten Bauglieder und Skulpturen liefern die Vortragenden neue Erkenntnisse zur Ästhetik des stark durch Wirtschaft geprägten antiken Stadtraums. Organisiert wird der Workshop von Prof. Johannes Lipps (Klassische Archäologie, JGU) in Kooperation mit dem SFB 1391 Andere Ästhetik (Universität Tübingen).
Termin: 07.12.2021, 10–17.30 Uhr Veranstaltungsort: Jakob-Welder-Weg 18, Mainz (JGU Fakultätssaal Philosophicum, Raum 01-185) Anmeldung per E-Mail bei Elisa Schuster
Workshop mit Dr. Joanna Olchawa (Universität Frankfurt) „Bronze. Materialästhetik und -semantik im Mittelalter“
Bronze ist ein besonderes und besonders anspruchsvolles Material. Je nach Legierungszusammensetzung lassen sich variierende Farbigkeiten und Glanzeffekte erzeugen; der Werkstoff kann vergoldet oder mit einer künstlichen Patina versehen werden. Diese Möglichkeiten, aber auch das Wissen um die damit verbundenen komplexen Techniken, gingen mit höchster Wertschätzung und einem weiten Spektrum an Bedeutungen des Materials einher. Der innerhalb des Teilprojektes A6 stattfindende Workshop widmet sich den Praktiken der technischen Verfahren im Mittelalter (von der Herstellung der Legierung bis zur Nachbearbeitung), den materialästhetischen und -semantischen Perspektiven auf Bronze in einem transkulturellen Kontext sowie darüber hinaus den Potentialen einer „Materiologie“ in der mediävistischen Kunstgeschichte.
Termin: 23.11.2021, 13–18 Uhr Veranstaltungsort: Raum 34, Keplerstraße 17, Anmeldung per E-Mail bei Maria Streicher
Workshop mit Prof. Dr. David Scott Kastan (Yale University, Mercator-Fellow im SFB 1391) „What Does ‚Based on’ Mean? Shakespeare, Source Study and the Idea of Originality”
Recognizing or admitting what a work of literature is “based on” is not in any way to denigrate the new work but is to acknowledge the very condition of its writing. To discover what a literary work has been based on is to see where a plot, a character, a style, an image, a phrase, came from; to discover what influenced or inspired what offers itself as original (and that may indeed imagine itself to be). It is to allow the terms and the structures of cultural continuity to become visible. It does, however, also force a rethinking of what we mean by creativity. It undoes the fantasy of radical originality in its recognition that “nothing comes from nothing,” as King Lear said (King Lear, 1.1.90). And even that phrase came from something: its Latin form, ex nihilo nihil fit, can be traced back to Lucretius, and then back even further to Greek philosopher Parmenides; and no doubt the phrase, or at least the idea, existed in texts and even languages now lost. Literature always comes from something.
The workshop is designed to allow us to work together to think through the idea of indebtedness and of originality, recognizing the inevitably social and in some senses collaborative nature of all artistic and intellectual work.
Termin: 03.11.2021, 9–15 Uhr Veranstaltungsort: Raum 215, Brechtbau und Online-Übetragung, Anmeldung per E-Mail bei Jan Stellmann
Workshop mit Prof. Dr. Irene Rapp und Laura Bon (SFB 833, Tübingen) „Personifikation und Metapher. Linguistische und literaturwissenschaftliche Perspektiven“
Im Workshop treffen sich die Mitglieder des Projekts B4 sowie alle Interessierten mit den Linguistinnen Prof. Dr. Irene Rapp und Laura Bon vom Tübinger SFB 833 Bedeutungskonstitution zur gemeinsamen Mikroanalyse literarischer Personifikationsdarstellungen.
Termin: 21.09.2021, 11–13 Uhr Veranstaltungsort: Raum 415, Brechtbau, Anmeldung per E-Mail bei Sandra Linden
Workshop mit Jessica Savage (Princeton) „Living Virtues and Charity Trees: Psalm Personifications in Action”
In ihrem Beitrag „Living Virtues and Charity Trees: Psalm Personifications in Action” widmet sich Jessica Savage (Princeton) Caritas-Personifikationen in Verbindung mit den Psalmen 36 und 111.
Zudem gibt uns Jessica Savage einen personifikationsbezogenen Einblick in ihre Arbeit am Index of Medieval Art und die mit Katalogisierung und Kategorisierung verbundenen Probleme der Einordnung und Namensgebung.
Termin: 24.06.2021, 15–18 Uhr Veranstaltungsort: Online-Übertragung, Anmeldung per E-Mail bei Daniela Wagner
Internationale Reading Group mit Dr. Eva Falaschi (SNS Pisa) zur Naturalis historia
Im Rahmen des Projekts B1 wird Frau Dr. Falaschi (SNS Pisa) an mehreren Terminen im Mai/Juni 2021 eine digitale Reading Group zu Plinius dem Älteren und seiner monumentalen Naturalis historia anbieten. Der Schwerpunkt der gemeinsamen Lektüre wird in den sog. Steinbüchern (NH 33–37) liegen; die zentrale Frage gilt der Funktion der Kunst im Rahmen der Naturgeschichte.
Alle Mitglieder des SFB sind herzlich zur gemeinsamen Lektüre und zur Diskussion eingeladen! Wir treffen uns jeweils freitags um 14 Uhr ct via zoom, um dann bis 16 Uhr gemeinsam eine Passage aus dem Werk zu lesen und zu diskutieren. Arbeitssprachen sind Deutsch, Italienisch und Englisch. Der Text wird vor der Sitzung jeweils zweisprachig (lat.-dt. oder lat.-englisch) versendet.
Termine: 14.05.2021, 21.05.2021, 04.06.2021, 11.06.2021, 18.06.2021, 25.06.2021, jeweils 14–16 Uhr Veranstaltungsort: Online-Übertragung, Anmeldung per E-Mail bei Stefania Cecere
Workshop „Ästhetische Experimentierfelder. Kreative Aneignung in der Antwerpener Kunst des 16. Jahrhunderts“
Der Workshop widmet sich anhand einzelner Werkbeispiele aus dem Antwerpener Raum des 16. Jahrhunderts der komplexen künstlerischen Praxis der kreativen Aneignung und ihrer kulturgeschichtlichen Relevanz. Die von vielfältigen Innovationen geprägte zeitgenössische Kunstproduktion wird dabei als ästhetisches Experimentierfeld betrachtet, innerhalb dessen politische, religiöse und kunsttheoretische Diskurse intensiv ausgehandelt wurden.
Termin: 12.04.2021, 10–14.30 Uhr Veranstaltungsort: Online-Übertragung, Anmeldung per E-Mail bei Laura Di Carlo
Workshop „Wissen, Ordnen, Erzählen. Tiere als Reflexionsfiguren in vormoderner Literatur“
Der Workshop nimmt literarische Tiere an der Schnittstelle zwischen literarischem Text und lebensweltlicher Einbindung des Tiers in der Vormoderne in den Blick und fragt danach, inwiefern Tiere in mittelalterlicher und frühneuzeitlicher Literatur als Reflexionsfiguren für Wissensdiskurse, Ordnungsentwürfe, Ästhetik und Poetologie fungieren.
Organisation: Marion Darilek, M.A. (Universität Tübingen) und Dr. Hannah Rieger (Universität zu Köln)
Termin: 04./05.03.2021 Veranstaltungsort: Online-Übertragung, Anmeldung per E-Mail bei Marion Darilek
Workshop mit Dr. Heike Schlie (Universität Salzburg) „Körper und Affekt der Personifikation im Bildvollzug“
In dem Workshop werden wir uns mit Giottos Personifikationen der Tugenden und Laster in der Capella degli Scrovegni (Padua) beschäftigen. Auf Basis von Heike Schlies Überlegungen zum Bildvollzug sollen Fragen der Körperlichkeit und Affizierung diskutiert werden.
Die Materialien zur Vorbereitung (Bilder, Texte) werden den Teilnehmenden etwa eine Woche vor dem Workshop zur Verfügung gestellt.
Termin: 11.02.2021, 9.30–12 Uhr Veranstaltungsort: Online-Übertragung, Anmeldung per E-Mail bei Daniela Wagner
Workshop mit Prof. Dr. Caroline Emmelius (Universität Düsseldorf) „frouwe minne, frouwe beschouwunge, frouwe brut: Personifikationen im ‚Fließenden Licht‘“
Das Fließende Licht der Gottheit bringt in der Annäherung der menschlichen Seele an Gott ein breites Panorama an Personifikationen zur Darstellung. Im Workshop soll in intensiver Textarbeit die literarische Strategie ausgewählter Personifikationen analysiert werden.
Termin: 24.11.2020, 10–12 Uhr Veranstaltungsort: Online-Übertragung, Anmeldung per E-Mail bei Sandra Linden
Workshop „Historische Semantik. Theorie und Anwendung I“ in Kooperation mit dem SFB 1369 Vigilianzkulturen
Etablierte wie aktuelle Konzepte der historischen Semantik stehen im Zentrum des Workshops, zu dem das Teilprojekt B3 „Semantiken des Ästhetischen in der deutschsprachigen Literatur des Mittelalters“ Kolleginnen aus dem Münchener SFB 1369 Vigilianzkulturen erwartet. Denn auch für das von Prof. Dr. Beate Kellner und Dr. Susanne Reichlin (LMU München) geleitete Projekt „Wachsamkeit und Achtsamkeit. Literarische Dynamiken von Selbstbeobachtung und Fremdbeobachtung in mittelalterlicher deutschsprachiger Lyrik“ spielt die historische Semantik eine wichtige Rolle. Die Frage, wie sich deren Ansätze gewinnbringend auf die hochmittelalterliche Literatur bzw. Lyrik anwenden lassen, beschäftigt sowohl das Tübinger als auch das Münchener Projekt. Sie steht dementsprechend im Zentrum des Workshops.
Termin: 30.10.2020, 9–20 Uhr Veranstaltungsort: Online-Übertragung, Anmeldung per E-Mail bei Marion Darilek
Workshop mit Prof. Dr. Evelyn Gius zum Thema Annotation
Fünf Teilprojeke aus fünf unterschiedlichen Disziplinen haben ein gemeinsames Thema: Annotation. Wo liegen bei allen Unterschieden die Gemeinsamkeiten? Wo findet man Überschneidungen und gemeinsame konzeptuelle Grundlagen? Diesen (und weiteren) Fragen möchten die Teilprojekte A3, B3, B5 und C5 unter der Leitung von B6 bei einem Workshop auf den Grund gehen. Begleitet wird der Workshop von Prof. Dr. Evelyn Gius (TU Darmstadt) – einer Expertin auf dem Gebiet der (digitalen) Annotation. Sie wird einen Vortrag zum Thema halten sowie die anschließende Diskussion mit ihrem Erfahrungsschatz aus verschiedenen eigenen Projekten bereichern.
Workshop „Abstraktum, rhetorische Figur, Körper. Zur Beschaffenheit der Personifikation“
In diesem Online Workshop lädt das Projekt B4 mit Mariam Hammami (Universität Tübingen) alle Interessierten ein, um Personifikationen aus dem Mittelalter und der frühen Neuzeit unter theoretischen und funktionalen Gesichtspunkten zu betrachten.
Termin: 02.07.2020, 14–17 Uhr Veranstaltungsort: Online-Übertragung, Anmeldung per E-Mail bei Daniela Wagner
Internationaler Workshop „Kamingespräche zur antiken Münzästhetik zwischen Eigenlogik und Funktion“
Im Workshop trifft sich das Projekt B2 mit allen Interessierten, um anhand der Untersuchung der dynamischen Wechselwirkung zwischen den formalen und funktionalen Aspekten der antiken Münzikonographie das komplexe ästhetische, mediale und kommunikative Verhältnis zwischen Produktion, Emittenten und Konsumenten bzw. Rezipienten zu durchdringen und davon ausgehend neue Perspektiven für das Teilprojekt „Einprägende Bilder“ des SFB 1391 Andere Ästhetik in einem internationalen Expertengremium zu diskutieren.
Termin: 09.12.2019, 15–18 Uhr Veranstaltungsort: Ernst von Sieglin-Hörsaal (R. 165) auf Schloss Hohentübingen
Unter dem Thema „Ästhetik – Materialität – Wissen“ werden aktuelle Forschungsaktivitäten und Publikationen im Bereich der Frühneuzeitforschung vorgestellt. Das Tübinger Treffen wird in Kooperation mit dem neu eingerichteten SFB 1391 Andere Ästhetik durchgeführt. Der Forschungsverbund Frühe Neuzeit Südwest (Initiatoren: Sandra Richter, Jörg Robert, Dirk Werle) versteht sich als internationales und interdisziplinäres Diskussionsforum für Forscherinnen und Forscher mit dem Arbeitsschwerpunkt Literatur, Kunst und Kultur der Frühen Neuzeit in Baden-Württemberg und angrenzenden Regionen bzw. Ländern. Bei seinem dritten Treffen steht insbesondere die Vernetzung von Teilprojekten aus dem SFB 933 Materiale Textkulturen (TP B13), dem SFB 1369 Vigilanzkulturen (TP A01) und dem SFB 1391 Andere Ästhetik (TP C6) im Zentrum.
Die lateinischen Epigramme des niederländischen Humanisten Franco Estius (fl. 1586–1594) auf Kupferstichen aus der Werkstatt des Hendrick Goltzius dienen dem philologischen Arbeitsbereich des Teilprojekts C4 als Ausgangspunkt und Arbeitsgrundlage. Mit ihnen werden nicht nur die intertextuellen Potenziale der Medienkombination ,Kupferstich' mustergültig realisiert, auch das Konzept einer gemeinsamen Autorschaft durch Text- und Bildkünstler wird in der doppelten Signatur der Blätter erstmals explizit. Im Workshop „Estius übersetzen“ sucht das Teilprojekt den Austausch mit interessierten Forschenden, um Fragen der Übersetzung und des Umgangs mit Mediendifferenz zu diskutieren. Beiträge werden von Alexander Estis (Universität Zürich), Walter Froleyks (Kleve), Katharina Ost (Universität Tübingen) und Uta Schmidt-Clausen (VHS Bonn) erwartet.
Workshop mit Prof. Dr. Henrike Manuwald „Vorstellung und Diskussion der Plattform: Muße/muoze digital – mittelalterliche Varianten der Muße“
Im Rahmen des Teilprojekts B3 stellt Prof. Dr. Henrike Manuwald (Universität Göttingen) die Plattform „Muße/muoze digital – mittelalterliche Varianten der Muße“ vor. Die Plattform ist entstanden im Rahmen des Teilprojekts C1 “Parodoxien der Muße im Mittelalter. Paradigmen tätiger Untätigkeit in höfischer und mystischer Literatur“ in der ersten Förderphase des Freiburger SFB 1015 Muße. Diskutiert werden anhand des konkreten Beispiels die notwendigen Vorüberlegungen, die Arbeitsschritte, die Chancen, aber auch die Grenzen eines digitalen Portals, das Forschungsergebnisse im Bereich von Analysen zur historischen Semantik präsentieren soll.
Der Workshop führt die Projekte A3, B3, B5 und C5 zusammen, um unter der Leitung von B6 den Stand der Arbeiten und den Annotations-Workflow zu besprechen. Der Workshop gibt Gelegenheit, das jeweilige Arbeitsprogramm für jedes Projekt zu erläutern, einzelne Teilprojekte mit den Annotationswerkzeugen vertraut zu machen und den Umgang mit den Werkzeugen zu testen. Ziel ist es, in ersten Ansätzen die Annotationsrichtlinien für ästhetische Reflexionsfiguren festzulegen.