Funktionelle und Molekulare Bildgebung
Unser Konzept in der Anwendung und Weiterentwicklung der multimodalen Bildgebung für die personalisierte Medizin soll ein besseres Verständnis von Krankheiten und Therapieverläufen ermöglichen. Unser Aktionsplan wird langfristig komplexe genetische, metabolische, physiologische und pathologische Ursachen sowie komplexe Veränderungen erklärbar machen, sowie neue therapeutische Ansätze liefern. Die Bildgebung ist prädestiniert, solche komplexe Zusammenhänge aufzuklären. Durch die bereits im Vorfeld initiierte Vernetzung mit der Pathologie sowie den bioinformatischen und systembiologischen Fachbereichen können nachhaltig individuelle Krankheitsbilder diagnostiziert und behandelt werden. Diese umschließen neurodegenerative Erkrankungen, Krebs verschiedener Organe, gastroenterologische Symptome, bis hin zu seltenen Krankheiten. Essentiell ist die Entwicklung von SOP's, die zudem Grundlage für weitere Diagnosen und Therapien bietet. Nicht zuletzt werden Bildgebungsmethoden in der personalisierten Medizin auch bei scheinbar identischen oder ähnlichen Krankheitsbildern neue Diagnose- und Behandlungsmethoden aufzeigen. Moderne multimodale Bildgebungsverfahren wie die PET/CT und PET/MR Technologien ermöglichen die Erzeugung von morphologischen, funktionellen und molekularen Informationen mit Hilfe eines einzigen Verfahrens sowohl für präklinische als auch klinische Fragestellungen. Hierdurch wird der Austausch von Informationen - die sowohl für Ärzte als auch für Wissenschaftler nutzbar sind - erheblich vereinfacht. Am Universitätsklinikum in Tübingen sind multimodale Bildgebungsverfahren insbesondere die PET/MR Technologie maßgeblich entwickelt worden und können nun gemeinsam mit der PET/CT Technik als Routineverfahren im klinischen Alltag eingesetzt werden. Durch die Entwicklung von neuen Bildgebungssubstanzen sog. Tracern sind die Möglichkeiten der personalisierten Medizin erheblich erweitert worden. Insbesondere besteht durch den Einsatz dieser Technologien die Möglichkeit die Wirksamkeit neuer Therapien in unvergleichbarer Genauigkeit nachzuweisen, was für den Einsatz sog. molekularer Medikamente von größter Bedeutung ist.
Zentrale Ziele
- Entwicklung von standardisierten präklinischen und klinischen Imaging Protokollen und SOPs
- Computergestützte Bildsegmentierung und Analyse
- Erarbeitung von automatisierten Prozessen zur Extraktion von behandlungs- und prognose-relevanten Parametern
Mitglieder des Bereichs
- Prof. Dr. Bernd Pichler, Abteilung für präklinische Bildgebung und Radiopharmazie, präklinische Bildgebung, Bildanalyse, Machinenlernen, automatisierte Lernalgorithmen
- Prof. Dr. Konstantin Nikolaou, Radiologische Universitätsklinik, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, klinische Bildgebung (MR&CT), Bildanalyse
- Prof. Dr. med. Christian la Fougère, Radiologische Universitätsklinik, Nuklearmedizin, klinische multimodale Bildgebung (PET/CT, PET/MR), Bildanalyse
- Prof. Dr. Ulrike Ernemann, Radiologische Universitätsklinik, Diagnostische und Interventionelle Neuroradiologie, Klinische Bildgebung (MR&CT) Bildanalyse Neuroonkologie
- Prof. Dr. Oliver Kohlbacher, Zentrum für quantitative Biologie (QBiC) und Fachbereich Bioinformatik