Die Fundstellen der Geelbek Dunes sind überwiegend dem MSA und dem LSA zuzurechnen und zeugen von kurzzeitiger Bewohnung, während der die Menschen einer Vielzahl unterschiedlicher Aktivitäten an verschiedenen Orten nachgingen. Geelbek ist günstig situiert; durch die Küstennähe konnten marine Ressourcen genutzt werden, und Tiere der oft diversen küstennahen Fauna aber auch der terrestrischen Fauna wurden bejagt und gefangen. Rohmaterial zur Steinwerkzeugproduktion wurden von bis zu 25 km herangeschafft. Eine Vielzahl an Aktivitäten fanden statt: Steinwerkzeuge wurden hergestellt und für die Jagd modifiziert, Ocker und pflanzliches Material wurde gemahlen, Walfleisch wurde gebraten und Walfett gewonnen, Perlen aus Straußeneischalen und Molluskenschalen wurden hergestellt, Schalentiere wurden als Nahrungsquelle genutzt, man begrub seine Toten. Die Zeugnisse dieser Aktivitäten erhielten sich und zeigen auf, dass menschliche Aktivitäte im MSA und LSA mitnichten auf solche, die in Höhlen und und unter Felsdächern stattfinden, begrenzt sind - was lange Stand der Forschung war.
Dieses großräumige Forschungsprojekt ist eines von vielen, die sich im Süden Afrikas mit Freilandfundstellen beschäftigen. Die gewonnen Erkenntnisse zeigen auf, dass die Menschen flexibel agierten und sich eine Vielzahl an unterschiedlichen Ressourcen zunutze machten. Diese Einblicke in kurzzeitige Besiedlungen ermöglichen uns, Aspekte des menschlichen Verhaltens zu verstehen, die uns in dichteren Fundhorizonten längerer Besiedlungen verborgen geblieben wären. Wir hoffen, dass unsere Unternehmungen dieser großräumigen Freilandgrabung den Nutzen und das Potenzial, den dieser Ansatz für die Forschung birgt, aufzeigen konnten.