05.10.2021
Neu im Lehrangebot zum WiSe 21/22
Übung: Praxis und Praktiken wissenschaftlichen Arbeitens (Stanzel); Hauptseminar: Griechischer Mythos und griechische Tragödie Stanzel)
Praxis und Praktiken wissenschaftlichen Arbeitens
Die Frage, wie ich ein Referat anfertige und bei dieser Arbeit vorgehe, wie ich eine Hausarbeit abfasse und was ich bei dieser Arbeit zu beachten habe, auch welche (etwa formalen) Kriterien dabei zu berücksichtigen sind, begleitet die Studierenden vom Anfang des Studiums an. In der Einführungsübung in den ersten Semestern kann auf diese Fragen aus Zeitgründen nur in einer Sitzung eingegangen werden, es können da auch nur die grundlegendsten Dinge angesprochen werden. Dem hier erkennbar werdenden Defizit will die neu ins Angebot aufgenommene Übung, die sich an die Studierenden vor allem in den Anfangssemestern wendet und allen Studierenden sowohl des Griechischen wie auch des Lateinischen offenstehen soll, Rechnung tragen.
Hier soll nicht nur allgemein das Vorgehen bei der Interpretation eines Textes (grundlegend für alle Studierenden unserer Fächer) beleuchtet werden, sondern es sollen auch alle Arbeitsschritte und Arbeitstechniken, die für ein mündliches Referat wie auch für die Abfassung einer mehr oder weniger umfangreichen Hausarbeit relevant sind, ausführlich vorgestellt und wo möglich auch anhand von praktischen Beispielen trainiert werden. Auch das Bibliographieren wie auch die formalen Aspekte und Erfordernisse bei der schriftlichen Präsentation einer Arbeit sollen dabei zur Sprache kommen.
Die Anmeldung zur Veranstaltung erfolgt über Alma.
Kontakt (bei Fragen): karl-heinz.stanzelspam prevention@uni-tuebingen.de
Hauptseminar: Griechischer Mythos und griechische Tragödie
Der Stoff der griechischen Tragödie ist von wenigen Ausnahmen in der frühesten Zeit (Phrynichos, Aischylos, Perser) abgesehen der Mythos. Er ist gleichsam das Medium, in welchem der Dichter in einer veränderten Polisgegenwart zu seinem Publikum spricht. Mythen sind keine fixen Größen, sie sind nicht unveränderbar, der tragische Dichter arbeitet mit und an ihnen, bisweilen steckt gerade in den kleinen Veränderungen eine entscheidende Botschaft. Damit sind umgekehrt die ‚Tragodumena‘ neben etwa dem Corpus Hesiodeum, den Homerischen Hymnen oder später der Bibliothek Apollodors eines der zentralen literarischen Corpora, in denen uns griechische Mythen vor Augen geführt werden. Im Seminar soll diese Welt der Mythen und die Arbeit des Dichters am Mythos näher erschlossen werden, es soll auch nach den Quellen für uns wie auch für den Dichter und sein Publikum näher gefragt werden. Ausgangspunkt könnte hier zunächst das Werk des Sophokles sein, der Troja- wie auch der Thebenstoff in den verschiedenen erhaltenen Stücken (und daneben dann auch mit Herakles der entsprechende Bereich) sollen näher untersucht und dann auch bei den anderen Tragikern weiter verfolgt werden.
Griechischkenntnisse sind bei dem angedachten Unternehmen sicherlich willkommen, sie sind aber nicht erforderlich.
Kontakt (etwa bei Fragen): karl-heinz.stanzelspam prevention@uni-tuebingen.de