Julia Heideklang
Wissenschaftliche Mitarbeiterin
Curriculum Vitae
seit 2022
Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Philologischen Seminar der Eberhard Karls Universität Tübingen
im DFG-Projekt von Prof. Anja Wolkenhauer „Versio latina: Akteure, Funktionen und Ziele der Übersetzung frühneuzeitlicher Literatur ins Lateinische“
2017-2022
Promotion im Fach Klassische Philologie
„Botanics in the Making: Communication and Construction of the Botanical Science in 16th-century Europe“,
Wissenschaftliche Mitarbeiterin am DFG-Graduiertenkolleg 2190 „Literatur- und Wissensgeschichte kleiner Formen“,
Humboldt-Universität zu Berlin
2012-2017
Master of Arts Klassische Philologie & Master of Education Latein/Biologie
Humboldt-Universität zu Berlin
2013-2016
Studentische Hilfskraft, Humboldt-Universität zu Berlin
2013-2016 SFB 644 „Transformation der Antike“, Teilbereich B7 „Übersetzung der Antike“;
2015-2016 Lehrstuhl für Gräzistik;
2014-2015 Q-Tutorium (Bologna-Lab): „Sexualerziehung in interdisziplinären Kontexten — Chancen und Grenzen eines pädagogischen Auftrags“
2009-2012
Kombinationsbachelor mit Lehramtsoption, Bachelor of Arts Latein/Biologie
2009
Abitur
Heinrich-Schliemann-Oberschule, Berlin
1990
geboren in Oranienburg
Forschung
Aktuelles Forschungsprojekt
Versio latina: Akteure, Funktionen und Ziele der Übersetzung frühneuzeitlicher Literatur ins Lateinische
Im Rahmen des DFG-Schwerpunktprogramms „Übersetzungskulturen der Frühen Neuzeit“ (https://www.spp2130.de) und des Projekts Versio latina von Prof. Anja Wolkenhauer werden ausgehend von zwölf unterschiedlichen Fallbeispielen die Akteure und Akteurinnen, Funktionen und Ziele von Übersetzungen ins Lateinische in den Blick genommen: Dabei werden unterschiedliche Ausgangssprachen und Genres im Zeitraum von 1500—1800 berücksichtigt, darunter etwa Commynes Memoires, Brants Narrenschiff, Camoes Os Lusíadas und Campanella’s La Città del Sole. Die verschiedenen Editionen und Übersetzungen werden in diesem Zusammenhang in einer Datenbank zusammengetragen. Anhand der Übersetzungen und ihrer paratextuellen Apparate sowie der die Übersetzungsprozesse begleitenden Korrespondenzen und Dokumente werden die kulturellen Funktionen und ökonomischen Ziele sowie die spezifischen Translationssituation neuzeitlichen Übersetzens ins Neulateinische erarbeitet und analysiert. So soll nicht zuletzt die ‚vergessene Latinität‘ in ihrer nicht zu vernachlässigenden Bedeutung für Literaturbetrieb und Buchhandel hervorgehoben werden.
Dissertationsprojekt
Botanics in the Making: Communication and Construction of the Botanical Science in 16th-century Europe
Während der Herausbildung der botanischen Wissenschaft in der frühen Neuzeit mussten zunächst Formen, Praktiken und Zugehörigkeiten zur Wissenschaftsgemeinschaft verhandelt werden. Diese Debatten fanden jedoch gerade an den vermeintlich marginalen Rändern botanischer Sammelwerke statt — in den Paratexten. Daher rücke ich die Titelseiten, Widmungsreden, -gedichte und Vorreden ausgewählter Druckwerke in den Fokus, beginnend mit dem Herbarius Latinus (1484).
Über ihre Kontextualisierung und Analyse in Zusammenhang mit erhaltenen Lese- und Gebrauchsspuren wird deutlich, dass diese heterogenen kleinen Texte als epistemische Katalysatoren und Kommunikationsplattformen bei der Konstituierung der botanischen Wissenschaft wirksam waren. Dabei reflektieren sie Verfahren der Sammlung, Auswahl und Anordnung botanischen Wissens innerhalb der Haupttexte, während sie zugleich selbst Selektions- und Reduktionszwängen unterliegen, denen Akkumulationstendenzen und Wucherungserscheinungen zuwiderlaufen. Link
weitere Forschungsvorhaben
Constructing History and Knowledge through Small Forms: Mapping Paratextual Strategies of 16th- and 17th-century Herbals
Fellowship am Ludwig-Boltzmann-Institut für Neulateinische Studien 01.08.—15.10.2022 Link
Leaves in Florentine Libraries
Paul Oskar Kristeller Fellowship 2022
Forschungsschwerpunkte
Paratexte in den Drucken der Frühen Neuzeit
Neulateinische Literatur
Übersetzung ins Neulateinische
Wissens- und Wissenschaftsgeschichte der Botanik
Neulateinische Wissenschaftstexte
Publikationen
Publikationen
2022
“Paratextual Debates in De plantis (1583): On the Best Form of Botanical Prose, Garden and Things, and the Author-Figure of Cesalpino”, in: Andrea Cesalpino: An Aristotelian Natural Philosopher in the Renaissance, ed. by Fabrizio Baldassarri and Craig Martin, London et al.: Bloomsbury (in Vorb.).
2022
„Leaf: Preserving Knowledge, Constructing Histories“, in: Natural Things, Ecologies of Knowledge in the Early Modern World, ed. by Mackenzie Cooley, Anna Toledano and Dyugu Yıldırım, (in Vorb.).
2022
„Hos Centones: Brunfelsʼ Herbarum vivae eicones (1530) and Contrafayt Krëutterbuch (1532)“, in: Cento-texts in the Making, Aesthetics and Poetics from Homer to Zong!, (= Bochumer Altertumswissenschaftliches Colloquium, Bd. 109) hg. von Manuel Baumbach, Trier: Wissenschaftlicher Verlag Trier (im Druck).
2021
zusammen mit Hans-Joachim Pflüger und Helmut Kettenmann. De fabrica systematis nervosi evertebratorum. Die kommentierte Dissertation von / commented Thesis by Hermann Helmholtz. Darmstadt: WBG Academic.
2019
zusammen mit Urte Stobbe (Hrsg.). Kleine Formen für den Unterricht. (= Themenorientierte Literaturdidaktik, Bd. 2), Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht unipress.
2019
„Conrad Gesners Historia animalium: Großes Werk und kleine Form im fächerübergreifenden Unterricht“, in: Kleine Formen für den Unterricht. (= Themenorientierte Literaturdidaktik, Bd. 2), Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht unipress, 197–223.
Vorträge
Vorträge
22.05.2023
„Aufgehängt in einem Winkel der Welt“: Campanellas Selbstübersetzung und das Phänomen lateinischer Übersetzungen in der Frühen Neuzeit, Leipzig
Lukian-Kolloquium am Institut für Klassische Philologie und Komparatistik, Universität Leipzig, eine digitale Teilnahme ist möglich.
02.07.2022
„In the Arena of Science: Mattioli against his Critics”, Innsbruck
Saevia Scientia: Denigration and Defamation in Early Modern Science (01.-02.07.2022) am Ludwig-Boltzmann-Institut für Neulateinische Studien, NOSCEMUS, Universität Innsbruck
26.02.2022
„Paratextual Debates in De plantis (1583): On the Best Form of Botanical Prose, Garden and Things, and the Author-Figure of Cesalpino” (virtuell)
Andrea Cesalpino: An Aristotelian Natural Philosopher in the Renaissance (towards the publication of the volume) (25.-26.02.22), Ca’Foscari University of Venice& Indiana University Bloomington
30.09.2021
„Helmholtz’ Doktorarbeit und der Blick durch das Mikroskop“, Potsdam
Helmholtz-Feierstunde am Helmholtz-Gymnasium Potsdam, organisiert in Zusammenarbeit mit ProWissen Potsdam e.V. and der Universität Potsdam
16.09.2021
„Sehen, Beobachten, Durchwandern: Helmholtz’ Sprache des Mikroskopierens“, Berlin
Helmholtz-Virchow-Dinner, Science Dinner der Helmholtz-Gesellschaft und des Max-Delbrück-Centers, Berlin
12.05.2021
„Botanics in the Making: Writing and Reading 16th-century Herbals” (virtuell)
Gastvortrag am Ludwig-Boltzmann-Institut für Neulateinische Studien, NOSCEMUS, Innsbruck
13.11.2020
„Literature and Practices of Collection: Brunfelsʼ Herbarum vivae eicones (1530) and Contrafayt Krëutterbuch (1532)“ (virtuell)
Interdisciplinary Workshop on the Technique of Cento Texts (13.—14.11.2020), Universität Bochum
07.24.2019
„Traces of the Plant World: How to Read Botanical Prose“ Utrecht
HSS Annual Meeting (23.–27.07.19), University of Utrecht
09.04.2019
„Writing Histories of (Medico-)Botanical Knowledge in 16th Century Europe: Mapping Paratextual Strategies“ Hamilton-College (NY, USA)
Natural Things Inaugural Conference „Collection & the History of Science in the Age of Global Empires“ (07.–09.04.19), Hamilton College
06.07.2018
„Conrad Gesners Historia animalium: Großes Werk und kleine Formen im fächerübergreifenden Unterricht“, Humboldt-Universität zu Berlin
im Rahmen des Workshops „Kleine Formen für den Unterricht – Unterricht in kleinen Formen“ (04.–06.07.2018)
19.04.2018
„Botany Almost Lost – An Italian Paratextual Discourse on the Rescue and Meaning of Botanical Knowledge“, University of Kentucky, Lexington (KY, USA)
The Languages, Literatures and Culteres Conference (18.–21.04.2018)
04.04.2018
AK „Der Humanist Conrad Gesner und seine Historia animalium im Latein- und Biologieunterricht“, Universität des Saarlandes, Saarbrücken
zusammen mit Kristina Tyborski, Svenja Holper, Christin Hartwig und Sandra Berges; DAV-Kongress „Polis Europa“ (02.–07.04.2018)
Workshops, Tagungen, Projekte
Workshops, Tagungen, Projekte
17.08.2018
„Conrad Gesner und seine Historia animalium“ – Ein Projekttag im Berliner Museum für Naturkunde, 2. Durchführung
Projekttag von 9.30–15.30 Uhr; fächerübergreifende Stationsarbeit unter Einbeziehung der Ausstellung des Berliner MfN; im Rahmen der Summer School 2018 der Humboldt-Schülergesellschaft mit dem Thema „Antike und Naturwissenschaften” (Link)
04–06.07.2018
zus. mit Sandra Dobritz: Workshop „Kleine Formen für den Unterricht – Unterricht in kleinen Formen“, Humboldt-Universität zu Berlin, Berlin
22.02.2018
„Conrad Gesner und seine Historia animalium“ – Ein Projekttag im Berliner Museum für Naturkunde
Projekttag von 8.30–15.30 Uhr; fächerübergreifende Stationsarbeit unter Einbeziehung der Ausstellung des Berliner MfN, in Zusammenarbeit mit Stefan Kipf und Astrid Faber sowie der Martin-Buber-Oberschule, dem Max-Planck-Gymnasium sowie dem Rosa-Luxemburg-Gymnasium, mit insgesamt 41 Schülerinnen und Schülern.