Uni-Tübingen

Teilprojekt E05/B04: Versalzung und Bodendegradation als Bedrohung agrarischer Ordnungen in Russland, Kasachstan/Tadschikistan und Australien seit 1945

Abstract

Die Ursachen von Bodenversalzung durch kurzsichtige Bewässerungspraktiken sind schon lange bekannt: warum also kostet uns diese Problematik weltweit weiterhin die Fruchtbarkeit großer Ackerbauflächen? Welche Folgen hat die Bodenversalzung für verschiedene Weltregionen und Gesellschaften? Dieses Projekt koppelt die Expertise von Umweltethnologen und Umwelthistorikern, um diese Fragen anhand von Fallstudien in Südrussland, Zentralasien und Australien zu beantworten.

Projektteam

Projektleitung:

Dr. Jeanne Féaux de la Croix

Prof. Dr. Ewald Frie

Prof. Dr. Klaus Gestwa

Mitarbeiter/innen:

Dr. Tommaso Trevisani

Dr. Mustafa Coşkun

Daniel Rothenburg

Timm Schönfelder

Hilfskräfte

Elena Arkaykina

Shokhsanam Mavlyanova

Irina Rückert

Nathalie Streichele

Gulniza Taalaibekova

Fachgebiete und Arbeitsrichtung

Zeitgeschichte - Ethnologie

Projektbeschreibung

Der seit den 1950er Jahren stark expandierende Bewässerungsfeldbau leitete einen agrarischen Strukturwandel ein und ermöglichte im Zusammenhang mit der „Grünen Revolution“ einen Quantensprung in der Nahrungsmittelproduktion. Doch aus Verheißung wurde bald Bedrohung. Der unkontrollierte Anstieg der Grundwasserspiegel führte vielerorts zu Versalzungsprozessen und damit zu großflächiger Bodendegradation. In den 1990er Jahren ging durch die massiv ansteigende Salinität der Felder schließlich mehr Ackerfläche verloren, als durch neue Bewässerungsprojekte gewonnen werden konnte. Agrarregionen, deren Aufstieg die exzessive Bewässerung ermöglicht hatte, drohten zu veröden. Die Alarmrufe häuften sich, weil die globale Ernährungswirtschaft auf bewässerte Ackerflächen angewiesen war und immer noch ist, um in Zeiten des Klimawandels die Lebensmittelversorgung einer wachsenden Weltbevölkerung sicherzustellen.

In drei Fallstudien zu Russland, Kasachstan/Tadschikistan und Australien untersucht das Teilprojekt, wie durch den Bewässerungsfeldbau soziale Ordnungen entstanden, die später, als der oftmals selbstzerstörerische Charakter der Intensivlandwirtschaft deutlich wurde, zum Gegenstand von re-ordering wurden. Auf die Bedrohung durch den fortschreitenden Flächenverlust musste reagiert werden, um die sozialen Ordnungen in den Agrarregionen zu stabilisieren. Anhand der für das Teilprojekt ausgewählten Trockengebiete lassen sich Rückschlüsse auf den Wandel sowohl des regionalen als auch des globalen Boden- und Wassermanagements ziehen, das die Leistungsfähigkeit von Wirtschaft und Gesellschaft mitbestimmt.

Das Teilprojekt beabsichtigt, die sich wandelnden Mensch-Natur-Verhältnisse in drei Fallstudien ausführlich zu vergleichen, um anhand der gefundenen Bedrohungsdiagnose und Bewältigungspraxis mehr über gesellschaftliche Selbstverständnisse und kollektive Sinnzuschreibungen sowie über Ressourcennutzung und Raumordnung zu erfahren. Es erarbeitet die Wissenschafts- und Technikgeschichte der untersuchten Regionen und untersucht das Wirken neuer Akteure einer ‘ökologischen Globalgeschichte’, wie den Vereinten Nationen. Erfahrungsgeschichte und ethnologische Methoden erlauben uns festzustellen, wie sich Menschen ihr Leben in den - durch Bewässerung geschaffenen und Versalzung bedrohten - sozialen Ordnungen eingerichtet haben.

In der zweiten Hälfte des 20. Jh. vergrößerte sich die bewässerte Agrarfläche weltweit von 100 Mio. auf 271 Mio. Hektar (Dams and Development 2000: 137). Zu Beginn des 21. Jhs. wurde schon knapp 20 Prozent der agrarischen Nutzfläche künstlich bewässert, darauf jedoch über 40 Prozent der globalen Agrarerträge erwirtschaftet (Barlow/Clarke 2002: 60).

Die hohe Produktivität des Intensivanbaus auf bewässerten Grenzertragsflächen war in der Regel nicht von Dauer. Weil den Feldern häufig zu viel Wasser zugeführt wurde, stieg der Grundwasserspiegel. Im Boden gebundene Salze wurden in den Oberboden hochgeschwemmt, setzten sich an den Wurzeln der Feldfrüchte fest und führten zu hohen Ernteausfällen (Kovda 1980; Ghassemi 1995). Als Anfang des 21. Jh. weltweit schon 20 Prozent der bewässerten Nutzflächen derart versalzen waren, dass darauf der Ackerbau aufgegeben werden musste (McCully 2001: 169), verschärfte sich die Bedrohungsdiagnose. Bilder verwüsteter Landschaften und ein von Experten erstellter „water stress index“ (Mauser 2007: 26-27; Dobner 2010: 50-61) dokumentierten eindrucksvoll, dass sich die fortschreitende Versalzung zur „Schicksalsfrage der künstlichen Bewässerung“ (Radkau 2000: 110) und diese sich ihrerseits zum „empfindlichen Nerv der grünen Revolution“ (Tvedt 2013: 134) entwickelt hatte. Insbesondere die großen Hydroprojekte gerieten massiv in die Kritik (vgl. bes. Dams and Development 2000; McCully 2001). Ihren Protagonisten wurde vorgeworfen, natürliche Ressourcen, kulturelle Identität und Diversität zu zerstören. Anstatt die Menschen zu integrieren, zersetze der zentralisierte Wasserbau soziale Ordnungen und löse gesellschaftliche Konflikte aus (z.B. Shiva 2003: 17).

In der neuesten Literatur wird die Versalzungsproblematik als Effekt der Bewässerungs- und Landwirtschaftspolitik zwar behandelt; das Entstehen und die Bedrohung agrarischer Ordnungen durch das Wassermanagement und dessen versalzungsbedingtem Scheitern ist aber ebenso wenig untersucht wie der Zusammenhang zwischen lokalem Wissen, nationalen Debatten und internationalen Forschungs- und Technologiediskussionen.

Die drei Teiluntersuchungen konzentrieren sich auf ausgewählte Agrarregionen, in denen es seit 1945 erst zum Aufstieg einer expansiven Bewässerungslandwirtschaft und später zur großflächigen Versalzung des Ackerlands kam. Der Blick richtet sich besonders auf die kurzfristigen Phasen, in denen seit langem bekannte Problemdiagnosen durch Alarmierungs- und Dramatisierungsstrategien plötzlich größere öffentliche Bedeutsamkeit erlangen und sich ein Zeitfenster für beschleunigten sozialen Wandel öffnet. Dann werden die Funktionsmechanismen, Grundannahmen und Zielsetzungen agrarischer Ordnungen infrage gestellt und oftmals gut sichtbar. Bedrohungsdiagnosen generieren Bewältigungspraxis: von technischen Sanierungsversuchen (z.B. Drainagesystemen) über wissenschaftlich fundierte neue Anbauformen (z.B. Umstellung auf salzresistente Feldfrüchte) und althergebrachte Methoden (z.B. Abtragung der versalzenen Bodenschichten) bis hin zur kompletten Aufgabe der Landwirtschaft. Die Wahl spezifischer Bewältigungspraktiken führt durch die damit verbundene Ressourcenmobilisierung zu veränderten Akteurs- und Machtkonstellationen.

Die Fallstudie zu Russland richtet den Blick auf den Brotkorb Russlands im Kubangebiet um die nordkaukasischen Städte Krasnodar und Stavropol’ mit ihren überaus fruchtbaren Schwarzerdeböden. Dort erlebte die Bewässerungslandwirtschaft mit dem Bau einer umfassenden hydrologischen Infrastruktur in den 1960er- und 1970er-Jahren einen rasanten Aufstieg. Obwohl schon in den frühen 1950er-Jahren sowjetische Bodenkundler wie Viktor Kovda dazu aufgerufen hatte, einen entschiedenen „Angriff auf die Bodenversalzung“ zu starten (Kovda 1952: 37), führte die zunehmende Bodendegradation Ende der 1970er-Jahre zu immer stärkeren Ernteeinbrüchen. In Krasnodar endete der Reisanbau mit dem Wasser des großen Krasnodarer Reservoirs in einem der größten Umweltskandale der Perestrojka-Zeit, der die systematische Selbstzerstörung der Landwirtschaft in der Sowjetunion deutlich vor Augen führt. Angesichts der desolaten Situation wurde auch in angrenzenden Gebieten der ökologische Notstand ausgerufen (Montgomery 2010: 216). Nach dem Zerfall der Sowjetunion erwiesen sich viele der Bewässerungssysteme als äußerst unwirtschaftlich und verfielen, sodass sich die Natur kurzzeitig erholen konnte. Unter Putin werden jedoch vermehrt die alten Pläne wieder aus den Schubladen der Hydroingenieure geholt. Ökologen und Agrarexperten warnen deshalb vor einem erneuten Flächenfraß, der die lokalen agrarischen und sozialen Ordnungen zunehmend bedroht.

Eine ethnologische Perspektive verfolgt Fallstudien in Kasachstan und dem Ferghana-Tal auf kirgisischer und usbekischer Seite, die stark von Bodenversalzung betroffen sind. Diese Hochburgen des Baumwoll- und Reisanbaus nutzen Wasser aus dem Syr Darya, einem Fluss, der deshalb seit Jahrzehnten nur noch spärlich Wasser in den austrocknenden Aralsee speisen kann. Trotz multilateraler Bemühungen hat sich an der damit verbundenen Bodenversalzung nichts Wesentliches verbessert. In diesen Hochburgen kam es zu einer partiellen Einführung von Privateigentum und marktwirtschaftlichen Prinzipien, zum Rückzug des Staates als Investor, zu einer Individualisierung der landwirtschaftlichen Arbeit und ihrer Risiken sowie zur unzureichenden Instandhaltung der Bewässerungs-Infrastruktur. Zu beobachten ist ferner die Internationalisierung der Landwirtschaft, teils durch Einbezug von Experten – oft abgekoppelt von lokalen Wissensformen –, teils durch das Phänomen der Wanderarbeit. Fragen, die in dieser zentralasiatischen Teiluntersuchung vor allem untersucht werden, sind, wie Bauern und Behörden in diesen Ländern die Versalzungsproblematik deuten und welche Lösungsstrategien sie unter unterschiedlichen politischen Vorzeichen nutzen. Unsere Ergebnisse zeigen, dass signifikante Unterschiede zwischen den Regionen sich sowohl aus der prä-sowjetischen Erfahrung mit Landwirtschaft, als auch aus den aktuellen staatlichen Entwicklungsideologien und -kapazitäten ergeben. Durch den Ölboom wurde in Kasachstan die Landwirtschaft lange vernachlässigt. Währenddessen zeigt der usbekische Teil des Ferghana-Tales wegen diesen politischen Unterschieden ein ganz anderes landwirtschaftliches Profil und einen ganz anderen Umgang mit der Versalzungsproblematik als auf der kirgisischen Seite des Tales.

Eine weitere umwelthistorische Untersuchung zu Australien konzentriert sich auf die Bewässerungsregion Goulburn-Murray im Südwesten des Murray-Darling-Flusssystems. Nach 1945 wurde das größte australische Flusssystem verstärkt zum Gegenstand ingenieurwissenschaftlicher Wasserbauprojekte. Damit verbunden wurden Besiedlungsprogramme, die alle technischen Mittel vom Bulldozer zur Rodung über Mineraldüngung bis zum massiven Einsatz von Herbiziden und Pestiziden nutzten, um endlich karge in blühende Landschaften zu verwandeln (Muir 2014). In den 1970er Jahren waren Versalzungsprobleme unübersehbar. Wie viele andere Regionen im Murray-Darling-System entwickelte sich die Goulburn-Murray-Region bis zum Ende des 20. Jahrhunderts von einem verheißungsvollen zu einem zunehmend bedrohten Lebensraum.
Die Untersuchung geht von den Erfahrungen aus, die Menschen in den fragilen, zentrumsfernen Agrarlandschaften des Murray-Darlin-Basin machten. Die Untersuchung fragt nach dem Zusammenhang zwischen lokalen Erfahrungen/Wissen und politischen und wissenschaftlichen Bedrohungsdiskursen zu Bewässerung und Versalzung, die wiederum mit weltweiten Agrar- und Umweltdebatten verbunden waren. So soll die Hypothese überprüft werden, nach der die Bodennutzung und Umweltpolitik in eine bis heute fortwirkende, australienspezifisch allgemeine Hochschätzung von Bewässerung als Zukunftstechnologie zur Besiedlung des Landes und zur Abwehr von auswärtigen und inneren Bedrohungen eingebettet gewesen ist.

 

Projektbezogene Vorträge und Publikationen

  • Coşkun, Mustafa. Soil degradation and shifting agrarian orders in CA, talk titled: From Oases into wasteland: Notes on environmental knowledge and practice along the Kyrgyz Uzbek border. Universität Tübingen, 5-6 Februar 2018.
  • Coşkun, Mustafa.‘International cooperation on the study of society and environment’ for the humanities faculty at Kokhand University, Uzbekistan, August 2018.
  • Coşkun, Mustafa. Playing with scales in Environmental History, talk titled: Unboxing scales: Rivers, borders and politics in the Fergana Valley Universität Tübingen, Vortrag auf dem Workshop “’Playing with Scales’ in Environmental History” 11 - 12 April 2018.
  • Coşkun, Mustafa. Livelihoods between ruination and development: shifting political economies and soil degradation in Central Asia. Vortrag auf dem Workshop “Knowing Soils. An Anthropology of Agricultural Knowledge”, 27.-28.01.2017, Tübingen.
  • Féaux de la Croix, Jeanne. Flaunting Aridity? Examining Perceptions of Central Asia as Water-Scarce and Resource-Rich. Association of Slavic, East European and Eurasian Studies, Boston 09.12.18
  • Féaux de la Croix, Jeanne. Refractions on the blue spectrum: big dam construction in Tajikistan and Kyrgyzstan. Royal Geographic Society, London, 29.08.2017.
  • Féaux de la Croix, Jeanne. Von transdisziplinärer Wissenschaft zu Trans-Species Ansätzen? Experiment Flußforschung in Zentralasien. Deutsche Gesellschaft für Sozial- und Kulturanthropologie. Berlin, 25.10.2017.
  • Féaux de la Croix, Jeanne. Catching the ‘Social Life’ of a Central Asian River: what kind of net is ‘hydrosociality’? Association of Social Anthropologists, Durham, UK, 04.07.2016.
  • Féaux de la Croix, Jeanne. A Dam Is a Dam Is a Dam? Contrasting Current Dam-building Processes and Effects in Tajikistan and Kyrgyzstan. Central Eurasian Studies Society, Georgetown University, Washington, 15.10.2015.
  • Féaux de la Croix, Jeanne. Flickering Dams and Emerging Glaciers. Temporality, Affect and Planning on Central Asia’s Rivers. Asian Borderlands Conference, Bischkek. 11.08.2018.
  • Klaus Gestwa, 04.6.2018: “Ziemlich beste Feinde. Blockübergreifende Wissenschafts- und Technikgeschichte des Kalten Kriegs”, Universität Bonn.
  • Klaus Gestwa, 25.1.2017: “Von der Perestroika zur Katastroika. Der Zerfall der Sowjetunion”, Institut für Geschichte Mittel- und Osteuropas, Bamberg.
  • Klaus Gestwa,01.12.2016: “Konfrontation – Konkurrenz – Kooperation. Wissenschaft und Technik im Kalten Krieg”, Vortrag auf dem 25. Berliner Colloquium zur Zeitgeschichte “Trans-Bloc Knowledge Circulation in the Cold War Participation”, 01.-03.12.2016, Einsteinforum Berlin.
  • Daniel Rothenburg, 04.07.2018: “The Global ‚Ecological Revolution’ in Rural Victoria”; Vortrag auf der Konferenz “The Scale of History”, Australian Historical Association Annual Conference 2018, 02.-06.07.2018, Australian National University, Canberra.
  • Daniel Rothenburg, 11.04.2018: “Local Matters, Global Trends. Environmentalism in Rural Communities of Victoria, Australia”; Vortrag auf dem Workshop “’Playing with Scales’ in Environmental History”, 11.-12.04.2018, Tübingen. www.hsozkult.de/conferencereport/id/tagungsberichte-7737.
  • Daniel Rothenburg, 11.04.2018: “Introduction: The Challenge of Scales”; Vortrag auf dem Workshop “’Playing with Scales’ in Environmental History”, 11.-12.04.2018, Tübingen.
  • Daniel Rothenburg, 26.09.2017: “A Green Vanguard? Salinity Action Groups in rural Victoria in the 1970s.”; GeoPlan Seminar Series 2017, Macquarie Universität, Sydney.
  • Daniel Rothenburg, 28.01.2017: “’Salt? What salt?’ Manufacturing ecological consciousness in rural communities of Victoria, Australia.”; Vortrag auf dem Workshop “Knowing Soils. An Anthropology of Agricultural Knowledge”, 27.-28.01.2017, Tübingen. www.hsozkult.de/conferencereport/id/tagungsberichte-7291.
  • Daniel Rothenburg, 07.10.2016: „Dreams turning to Salt? Australia’s Hydro-Modernism faces the Challenge of Salinity.“; Vortrag auf der Konferenz „Aquatic Histories in Transnational and Global Perspectives“, 06.-07.10.2016, Tübingen. www.hsozkult.de/conferencereport/id/tagungsberichte-7002.
  • Daniel Rothenburg, 29.09.2016: „’The Majesty of Concrete’: Hume Dam and the Australian Modernity“; Vortrag auf der Konferenz „Nature and Environment in Australia“, 28.09.-01.10.2016, Köln.
  • Daniel Rothenburg, 27.05.2016: "Living with Salt in the Murray-Darling Basin. 1970s to 1990s."; Vortrag auf dem Environmental History PhD Workshop, Australian National University, 22.-27.05.2016, Canberra, Australien
  • Daniel Rothenburg, 22.01.2016: „Versalzung als Bedrohung agrarischer Ordnungen nach 1945: Einführung in drei Regionalstudien zu Südrussland, Kasachstan/Tadschikistan und Australien“ (mit Timm Schönfelder and Tommaso Trevisani); Vortrag auf dem Workshop „Ökosysteme, technische Artefakte, soziale Ordnungen. Neuere Studien zu einer integrativen Technik- und Umweltgeschichte“, 21.-22.01.2016, Tübingen.
  • Daniel Rothenburg, 04.06.2015: „Die Ästhetik der Staudämme. Der ‚Hume Dam’ als Symbol des Fortschritts?“; Vortrag auf der Nachwuchskonferenz „Neue Perspektiven auf die Geschichte des 20. Jahrhunderts“ der Leibniz-Forschergruppe „Nach dem Boom“, Freiburg.
  • Timm Schönfelder, 06.10.2018: "Governing Water. Soil Amelioration in the Kuban River Region", Vortrag auf der Konferenz "Governing Science, Governing by Science. Science and Technology in the Soviet Union (1945-1991)", 05.-06.10.2018, DHI Moskau.
  • Timm Schönfelder, 14.09.2018: "Sklaven des Ertrags. Goldgräberstimmung und Bewässerungswahn im Kubangebiet", Vortrag auf der 2. Jahrestagung der Gesellschaft für die Geschichte der Wissenschaften, der Medizin und der Technik (GWMT) "Wissen und Umwelt", 12.-14.09.2018, Bochum.
  • Timm Schönfelder, 29.06.2018: "Salinized Utopia. On the Spoils of Irrigation in the Kuban River Basin", Vortrag auf dem 7. französisch-deutschen Workshop zur sowjetischen Geschichte "Soviet Ecologies", 29.06.2018, Paris.
  • Timm Schönfelder, 03.05.2018: "Roter Fluss auf schwarzer Erde. Aufstieg und Fall der Bewässerung am Kuban", Vortrag auf dem Deutsch-Schweizerischen Studientag für Osteuropäische Geschichte, 03.-04.05.2018, Wiesneck. H/Soz/Kult
  • Timm Schönfelder, 20.04.2018: "Der Natur eine Stimme geben? Die neue Öffentlichkeit versalzener Böden", Vortrag auf dem Promovenden-Workshop des Lehrstuhls für Neuere und Neueste Geschichte mit dem Schwerpunkt der Geschichte Osteuropas (Prof. Dr. Julia Obertreis), 19.-20.04.2018, Universität Erlangen-Nürnberg.
  • Timm Schönfelder, 12.04.2018: "Ubiquitous Scaling in Soviet Ruralities. On the Role of Nature in Technopolitics", Vortrag auf dem Workshop "Playing with Scales in Environmental History", 11.-12.04.2018, Universität Tübingen. H/Soz/Kult
  • Timm Schönfelder, 08.12.2017: "Ирригация и её последствия на Кубани с точки зрения экологической истории (Künstliche Bewässerung und ihre Folgen am Kuban aus der Perspektive der Umweltgeschichte)", Vortrag im Kolloquium des Lehrstuhls für Theoretische Geographie an der Staatlichen Universität Moskau.
  • Timm Schönfelder, 16.11.2017: "История орошения в Краснодарском и Ставропольском краях (Geschichte der Bewässerung in den Regionen Krasnodar und Stavropol‘)", Vortrag auf der III. allrussischen wissenschaftlichen Konferenz "Probleme der Geschichte, Methodologie und Soziologie der Bodenkunde (Проблемы истории, методологии и социологии почвоведения)", 15.-17.11.2017, Puščino, Russland.
  • Timm Schönfelder, 15.11.2017: "История изучения засоленности почв на Северном Кавказе (Geschichte der Untersuchung des Salzgehaltes der Böden im Nordkaukasus)", Posterpräsentation auf der III. allrussischen wissenschaftlichen Konferenz "Probleme der Geschichte, Methodologie und Soziologie der Bodenkunde (Проблемы истории, методологии и социологии почвоведения)", 15.-17.11.2017, Puščino, Russland (zus. mit Aleksej Sobisevič).
  • Timm Schönfelder, 10.11.2017: "О реализации идей А.И. Воейква в развитии орошения на Кубани (Über die Realisierung der Ideen A.I. Voejkovs in der Entwicklung der Bewässerung am Kuban')", Vortrag auf dem internationalen Seminar "Wissenschaftliches Vermächtnis und Entwicklung der Ideen A.I. Voejkovs. (Научное наследие и развитие идей А.И. Воейкова)“ des Vavilov-Instituts der Russländischen Akademie der Wissenschaften u.a., 09.-10.11.2017, Russische Geographische Gesellschaft, Moskau.
  • Timm Schönfelder, 16.09.2017: "Slaves to the Yield. Soviet Science and Irrigation-Megalomania in the Kuban River Basin", Vortrag auf dem Workshop "Scientific Bonanzas. Infrastructures as Places of Knowledge Production", 15.-16.09.2017, Deutsches Museum München.
  • Timm Schönfelder, 04.07.2017: "Irrigation and Soil Salinization around the Kuban River. A Regional Environmental History of the Soviet Union", Vortrag auf der ESEH [European Society for Environmental History] Summer School “Natural and Cultural Heritage under Different Governments”, 04.-07.07.2017, Universität Zadar, Kroatien.
  • Timm Schönfelder, 28.01.2017: "Thinking Soils. Soviet Science and the Threat of Salinization", Vortrag auf dem Workshop "Knowing Soils. An Anthropology of Agricultural Knowledge", 27.-28.01.2017, Universität Tübingen. www.hsozkult.de/conferencereport/id/tagungsberichte-7291
  • Timm Schönfelder, 15.12.2016: "Der Kuban und das Salz. Soziale Folgen anthropogener Bodendegradation", Vortrag im Kolloquium des Lehrstuhls für Neuere und Neueste Geschichte mit dem Schwerpunkt der Geschichte Osteuropas (Prof. Dr. Julia Obertreis); Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg.
  • Timm Schönfelder, 03.11.2016: "Ирригация и её последствия в бассейне реки Кубань во второй половине ХХ в. (Bewässerung und ihre Folgen im Kubanbecken in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts)", Vortrag auf dem internationalen Workshop für Nachwuchswissenschaftler "Interdisziplinäre historisch-wissenschaftliche Untersuchungen: Am Beginn des 21. Jahrhunderts (Междисциплинарные историко-научные исследования: Вступая в XXI век)" des Vavilov-Instituts der Russländischen Akademie der Wissenschaften, 02.-03.11.2016, Moskau.
  • Timm Schönfelder, 07.10.2016: "The Industrialisation of Irrigation. Spheres of Knowledge in the Kuban River Region", Vortrag auf der Tagung "Aquatic Histories in Transnational and Global Perspectives", 06.-07.10.2016, Universität Tübingen. www.hsozkult.de/conferencereport/id/tagungsberichte-7002
  • Timm Schönfelder, 22.01.2016: "Versalzung als Bedrohung agrarischer Ordnungen nach 1945: Einführung in drei Regionalstudien zu Südrussland, Kasachstan/Tadschikistan und Australien" (mit Daniel Rothenburg und Tommaso Trevisani); Vortrag auf dem Workshop "Ökosysteme, technische Artefakte, soziale Ordnungen. Neuere Studien zu einer integrativen Technik- und Umweltgeschichte", 21.-22.01.2016, Universität Tübingen.
  • Tommaso Trevisani. "Reinventing the wheel? Early and late Soviet struggle against soil salinization in a model cotton farm in Central Asia”. Vortrag auf dem Workshop "Knowing Soils. An Anthropology of Agricultural Knowledge", 27.-28.01.2017, Universität Tübingen.

 

Tagungen, Workshops, Konferenzen

  • Ewald Frie und Daniel Rothenburg, 11.-12.04.2018: „‘Playing with Scales‘ in Environmental History“, Universität Tübingen www.hsozkult.de/conferencereport/id/tagungsberichte-7737.
  • Jeanne Feaux de la Croix, Mustafa Coşkun und Tommaso Trevisani, 27.-28.01.2017: „Knowing Soils. An Anthropology of Agricultural Knowledge“, Universität Tübingen www.hsozkult.de/conferencereport/id/tagungsberichte-7291
  • Klaus Gestwa und Laurent Coumel, 6.-7.10.2016: „Aquatic Histories in Transnational and Global Perspectives”, Universität Tübingen (in Kooperation mit EcoGlobReg) www.hsozkult.de/conferencereport/id/tagungsberichte-7002
  • Klaus Gestwa und Timm Schönfelder, 21.-22.01.2016, „Ökosysteme, technische Artefakte, soziale Ordnungen. Neuere Studien zu einer integrativen Technik- und Umweltgeschichte”, Universität Tübingen.

 

Gestwa, Klaus

  • Themenheft Land, Soil and People. Agricultural Expertise and Power (19th - 20th Centuries), hg. zus. mit Katja Bruisch. Paris 2016 (= Cahiers du Monde Russe 1/2016).
  •  Von der Katastrophe zum Kommunismus. Die Hungersnot 1946/47 und "Stalins Großartiger Plan der Umgestaltung der Natur", in: Alfred Eisfeld/Guido Hausmann/Dietmar Neutatz (Hg.), Hungersnöte in Russland und in der Sowjetunion, 1891-1947, Essen 2017, S. 185-236.
  • Hungersnöte in Russland und in der Sowjetunion. Zur Einleitung, in: Alfred Eisfeld/Guido Hausmann/Dietmar Neutatz (Hg.), Hungersnöte in Russland und in der Sowjetunion, 1891-1947, Essen 2017, S. 9-14 (zs. mit Tim Alpeter, Alfred Eisfeld, Guido Hausmann und Dietmar Neutatz).
  • Introduction: Expertise and the Quest for Rural Modernization in the Russian Empire and the Soviet Union, in: Cahiers du Monde Russe 57 (2016), S. 7-30, zus. mit Katja Bruisch.
  • Von der Perestroika zur Katastroika. Michail Gorbatschow und der Zerfall der Sowjetunion Teil 2: Die politische Selbstauflösung, in: Einsichten und Perspektiven 2/16 (2016), S. 4-25. Url: www.km.bayern.de/epaper/LZ/EuP/2016_2/index.html.
  •  Von der Perestroika zur Katastroika. Michail Gorbatschow und der Zerfall der Sowjetunion (Teil 1), in: Einsichten und Perspektiven 1/16 (2016), S. 22-33. Url: www.km.bayern.de/epaper/LZ/EuP/2016_1/index.html.

Trevisani, Tommaso

  • Agrarian Orders. In: David Montgomery (ed.). Central Asia in Context: a thematic introduction to the region. Pittsburgh University Press (im Erscheinen).

Rothenburg, Daniel

  • Daniel Rothenburg, „The Majesty of Concrete“ Hume Dam and Australian Modernity, in: Zeitschrift für Australienstudien 31 (2017) S. 101-113.

Schönfelder, Timm

  • История орошения в Краснодарском и Ставропольском краях (Geschichte der Bewässerung in den Regionen Krasnodar und Stavropol‘), 6 S. (im Druck).
  • Ирригация и её последствия в бассейне реки Кубань в ХХ веке (Bewässerung und ihre Folgen im Kubanbecken im 20. Jahrhundert), 7 S. (im Druck).
  • Rezension zu: Arend, Jan: Russlands Bodenkunde in der Welt. Eine ost-westliche Transfergeschichte 1880–1945. Göttingen 2017, in: Connections. A Journal for Historians and Area Specialists, 02.10.2017. connections.clio-online.net/publicationreview/id/rezbuecher-27395.
  • Tagungsbericht "Connecting History and Geography. A Short Report about the 2017 ESEH Summer School in Zadar", in: ICEHO [International Consortium on Environmental History Organizations] Bulletin 13 (July 2017), S. 8f. aseh.net/resources/iceho-bulletin-4.
  • Вторичное засоление почв как эколого-географическая проблема (Sekundäre Bodenversalzung als ökologischgeographisches Problem)" mit V.A. Snytko und A.V. Sobisevich (Vavilov-Institut Moskau), in: Эколого-географические проблемы регионов России. Материалы VIII Всероссийской научно-практической конференции с международным участием (Ökologisch-geographische Probleme der Regionen Russlands. Materialien zur VIII Allrussischen wissenschaftlich-praktischen Konferenz mit internationaler Teilnahme). Samara 2017, S.225–228.

Féaux de la Croix, Jeanne

  • Natural Resources in Central Asia: a land of milk and honey, or a water-starved desert zone? In: David Montgomery (ed.). Central Asia in Context: a thematic introduction to the region. Pittsburgh University Press (im Erscheinen).

Presseberichte:

 

Zitierte Literatur

  • Barlow, Maude und Tony Clarke (2002). Blue Gold. The Fight to Stop the Corporate Theft of the Worlds Water, New York.
  • Ghassemi, F., A. J. Jakeman und H.A. Nix (1995). Salinisation of Land and Water Resources. Human Causes, Extent, Management and Case Studies, Sydney.
  • Dobner, Petra (2010). Wasserpolitik. Zur politischen Theorie, Praxis und Kritik globaler Governance, Berlin.
  • Dosybiev, D. (2007). ‘The Dark Side of White Gold in South Kazakhstan’, in: The Cotton Sector in Central Asia: Economic Policy and Development Challenges, Hg. D. Kandiyoti, London. S. 133-137.
  • Kovda, Viktor (1980). Land Aridization and Drought Control, Boulder, Colorado.
  • Kovda Viktor A. (1952). Velikij plan preobrazovanija prirody, Moskau.
  • Mauser, Wolfram (2007). Wie lange reicht die Ressource Wasser? Vom Umgang mit dem blauen Gold, Frankfurt a. M.
  • McCully, Patrick (2001). Silenced Rivers. The Ecology and Politics of Large Dams, London/New York.
  • Montgomery, David R. (2010). Dreck. Warum unsere Zivilisation den Boden unter den Füssen verliert, München.
  • Muir, Cameron (2014). The Broken Promise of Agricultural Progress. An Environmental History, London/New York.
  • Radkau, Joachim (2000). Natur und Mensch. Eine Weltgeschichte der Umwelt, München.
  • Sehring, Jenniver (2007). ‘Die Aralsee-Katastrophe: Ein Nachruf auf das Krisenmanagement’, in: Machtmosaik Zentralasien: Traditionen, Restriktionen, Aspirationen, Hg. M. Sapper, V. Weichsel und A. Huterer. S. 497-510.
  • Shiva, Vandana (2003). Der Kampf um das blaue Gold. Ursachen und Folgen der Wasserverknappung, Zürich.
  • Trevisani, Tommaso (2010). Land and Power in Khorezm. Farmers, Communities and the State in Uzbekistans Decollectivisation, Berlin.
  • Tvedt, Terje (2013). Wasser. Eine Reise in die Zukunft, Bonn.
  • World Commission on Dams (2000). Dams and Development: a new framework for decision-making, London.