Svenja Arlt studiert am Institut für Ur- und Frühgeschichte und Archäologie des Mittelalters in Tübingen. Sie sammelte Erfahrung in der Feldarbeit auf Ausgrabungen in Deutschland, Frankreich, Griechenland und Südafrika. Nach ihrem Bachelorabschluss in der Klassischen Archäologie („Transkriptionsprozesse in der Antike. Stilistischer und inhaltlicher Wandel der Kopien der Aeneas-Gruppe vom Augustusforum in Rom – Die Rheinprovinzen und die Iberische Halbinsel im Vergleich“) absolviert sie den Master in der Älteren Urgeschichte und Quartärökologie. In ihrer von Prof. Dr. Harald Floss betreuten Masterarbeit über „Bergkristall – Seine Verwendung im europäischen Paläolithikum unter besonderer Berücksichtigung der Funde aus Burgund“ untersucht sie grundlegende Fragen zur Nutzung dieses Rohmaterials. Bergkristall ist ein seltenes Mineral, das im Paläolithikum gelegentlich gesammelt und für die Werkzeugproduktion verwendet wurde. Das südliche Burgund liefert herausragende Artefakte aus Bergkristall. Diese werden in der Arbeit genauer analysiert und mit den Belegen aus gesamt Europa verglichen. Ein wichtiger Bestandteil ist die erstmalige Kartierung aller europäischen Fundstellen, die das Material in ihrem Inventar aufweisen. Dabei ist besonders der Vergleich zwischen den mittel- und jungpaläolithischen Funden interessant, da das Verwenden exotischer Materialien als Anzeichen kultureller Modernität gewertet wird. Auf dieser Grundlage soll geklärt werden, ob sich spezielle Abbaustrategien feststellen lassen und ob eine gewisse Symbolik mit diesem transparenten Stein verknüpft war.