Ria Litzenberg ist Studentin der Ur- und Frühgeschichte in Tübingen. Ihr Forschungsschwerpunkt liegt im Paläolithikum. Ihre Grabungserfahrungen in diesem Bereich sammelte sie vorwiegend in Frankreich und Südafrika. In ihrer Bachelorarbeit „Materialübergreifende Analyse des GH 16 der Grotte de la Verpillière I in Germolles, Gemeinde Mellecey (Saône-et-Loire, Frankreich)“ beschäftigte sie sich mit der Auswertung eines mittelpaläolithischen Horizontes. Das geförderte Masterarbeitsprojekt, betreut von Prof. Dr. Harald Floss, dreht sich nun um das Jungpaläolithikum und trägt den Titel „Paläolithische Rondelle – unter besonderer Berücksichtigung der Funde aus Süddeutschland und der Schweiz“. Als Rondelle werden in der Urgeschichtsforschung kleine runde Scheiben mit einem Loch in der Mitte bezeichnet. Sie treten im gesamten Jungpaläolithikum Europas auf, besonders häufig im Magdalénien. Ihre Funktion ist allerdings bislang ungeklärt. Die Arbeit versucht diese Artefaktgruppe näher zu beleuchten. Dabei stehen – neben der Frage nach der Funktion der Rondelle – Themen wie die räumliche und zeitliche Verbreitung der Stücke, die Herstellungsweise und die künstlerische Ausgestaltung der Objekte im Vordergrund. So sollen neue Erkenntnisse über die Lebensweise sowie die sozialen Strukturen und Netzwerke der Menschen im Paläolithikum gewonnen werden.