Institut für Soziologie

Kurzbeschreibung

Gegenstand der Dissertation ist die Rekonstruktion der globalen Institutionalisierung der Personenkategorie ‚People of African Descent‘ aus einer wissenssoziologischen Perspektive. Dabei nimmt sich die Arbeit zwei Aufgaben vor: Zum einem soll der Herstellungs- und Institutionalisierungsprozess der Kategorie im Kontext der internationalen Politik und damit in einem globalen Beobachtungsraum rekonstruiert werden. Zum anderen soll die Frage verfolgt werden, inwiefern die Etablierung der Kategorie zu einer weltweiten Erwartungskultur (world polity) beiträgt.
Die mit der Untersuchung einhergehende kultursoziologische Lesart versteht die Kategorie ‚People of African Descent‘ als eine relativ ‚neue‘ Kategorie, welche im Zuge des Bedeutungswandels und der zunehmenden Kulturalisierung der Kategorie ‚race‘ hervorgebracht wird. Ein zentraler Ausgangspunkt ist dabei, dass die Kategorie kein natürlich gegebenes Kollektiv darstellt, sondern sozial und kulturell erzeugt und ausgehandelt wird. Um diese Prozesse rekonstruieren und deuten zu können stützt sich die Arbeit auf qualitativ inhaltsanalytische Untersuchungen ausgewählter UN-Dokumente, die dabei als globaler Rahmen dienen. Zusätzlich sollen leitfadengestützte Experteninterviews herangezogen werden, um die identifizierten Wissensprozesse, welche an die Etablierung und Institutionalisierung der Kategorie angeschlossen sind, noch besser verstehen und nachvollziehen zu können.