Ausstellung Tübingen-Theresienstadt-Terezín
23. August - 15. November 2022
Ausstellungseröffnung am 22. August
Behördenviertel am Mühlbach | Wilhelm-Keil-Straße 50 | 72072 Tübingen
Mitten im Tübinger Behördenviertel am Mühlbach zeigt eine Ausstellung ab 22. August 2022 unter anderem Namenslisten, Todesfallanzeigen und sonstige Unterlagen, die deutsche Verwaltungen bei der Definition von „Juden“ und deren Deportation erstellten. Zur Ausstellungseröffnung am 22. August um 18:30 Uhr reist Dr. Fedorovic, der Chefhistoriker der Gedenkstätte Terezín an.
Vor 80 Jahren, am 22. August 1942, ging der erste Deportationszug vom Nordbahnhof Stuttgart in das KZ-Ghetto Theresienstadt ab. Mindestens 15 Menschen aus Tübingen und Umgebung wurden zwischen 1942 und 1944 dorthin deportiert. Bis auf eine Person sind sie alle Opfer des Massenmords, der auch als „Shoah“ oder „Holocaust“ bekannt ist.
Der Landkreis Tübingen und das Ludwig-Uhland-Institut für Empirische Kulturwissenschaft der Universität Tübingen haben die Deportationen aus Tübingen und Umgebung nach Theresienstadt in einem dreijährigen Projekt in Kooperation mit der Gedenkstätte Terezìn in Tschechien untersucht. Studierende der EKW und Jugendguides identifizierten und erforschten unter anderem sechs Gebäude in Theresienstadt, in denen Deportierte aus Tübingen zeitweilig leben mussten. Quellenbelege und Fotos stellen die dortige Lebenssituation den Wohnorten in Tübingen gegenüber.
Die Ausstellung ist bis 15. November im Außengelände des Landratsamts Tübingen ständig zu besichtigen. Sie kann anschließend für andere Veranstaltungsorte ausgeliehen werden. Das Kreisarchiv organisiert ein umfangreiches Begleitprogramm, das unter https://www.erinnern-vor-ort.de/ abrufbar ist.