Universitätsbibliothek

Erschließung und Digitalisierung der osmanischen Handschriften der Universitätsbibliothek Tübingen

Laufzeit: 2021–2026
Förderung: DFG

Die Universitätsbibliothek Tübingen verfügt über 287 osmanisch-türkische Handschriften, die sie seit November 2021 in einem DFG-geförderten Projekt erschließt und digitalisiert. Das Projekt umfasst drei große Arbeitspakete:

  1. Konservatorische Maßnahmen
    Aus konservatorischer Sicht handelt es sich bei den osmanisch-türkischen Handschriften um einen sehr problematischen Bestand. Um die Geräte vor Verunreinigungen und die Stücke vor Beschädigungen beim Scanvorgang zu schützen, bedarf es vor der Digitalisierung deshalb zum Teil umfangreicher Vorarbeiten: Im Projekt werden 96 Bände trockengereinigt, Sicherungsmaßnahmen werden bei 136 Stücken vorgenommen.
  2. Digitalisierung
    Im Projektrahmen werden 243 Handschriften digitalisiert. Zusammen mit sechs bereits vorab digitalisierten Bänden aus der Sammlung werden dann 249 Digitalisate zur Online-Nutzung und zum Download auf unserem Repositorium [Link:DigiTü] zur Verfügung gestellt. 38 Stücke sind aus konservatorischen und technischen Gründen von der Digitalisierung ausgeschlossen.
  3. Erschließung
    Die insgesamt 249 Digitalisate werden mit Strukturdaten im Transkriptionssystem der İslam Ansiklopedisi (İA) versehen. Nach Möglichkeit werden für die jeweils erste Gliederungsstufe des digitalisierten Handschriftenbandes Strukturdaten angefertigt. Das sind bei Sammelhandschriften die jeweils enthaltenen Texte und bei Einzelhandschriften die Kapitelüberschriften der ersten Gliederungsstufe. Auf diese Weise dienen die Strukturdaten als Inhaltsverzeichnis.

Für alle 287 Handschriftenstücke des Bestandes werden Katalogisate in der Datenbank des DFG-geförderten Projekts [Link:Qalamos] angefertigt, die anschließend in den Verbundkatalog K10+ konvertiert werden. Qalamos bietet die Möglichkeit, Personen und Titelangaben in mehreren Transkriptionsvarianten einzutragen und gibt dabei folgende drei Varianten vor, die dem Nutzer je nach Spracheinstellung angezeigt werden:

  1. Deutsch: Ein Qalamos-eigenes System, das als Mischung von DMG- und İA-Umschrift beschrieben werden kann („İA mit ǧ, č, š und q statt c, ç, ş und ḳ“).
  2. Englisch: ALA-LC.
  3. Arabisch: „Originalschrift“.

Der Bearbeiter gibt grundsätzlich die „reguläre“ İA-Umschrift als weitere Transkriptionsvariante an, die zwar nicht angezeigt wird, aber suchbar ist. Wo es sich anbietet, werden weitere Transkriptionsvarianten (z.B. nach Birnbaum) erfasst. Wo immer möglich, greift der Bearbeiter bei Titel- und Personenangaben aber auf den Normdatenpool von Qalamos zurück.