Aber worum geht es nun in Tschanters Arbeit? Er beginnt seine Arbeit mit der Feststellung, dass das größte Vergnügen der Menschen das Tun im Schweiße des eigenen Angesichts zu sein hat. Gemüter, die mit „Versäumung der höchstnötigen Pflege des Leibes, mehr Arbeit und Verrichtungen über sich nehmen, als sie in der Tat zu vollziehen und zu ertragen vermögend sind“ beschwören damit eine unfehlbare Verletzung der eigenen Gesundheit, und merkliche Verkürzung des zeitlichen Lebens herauf. Die Ursachen dafür seien viererlei: zu wenig Schlaf, falsche oder mangelnde Ernährung, wenig Bewegung und „was die Natur zu gehöriger Zeit abzuführen trachtet, mit Gewalt zurücke halten.“
So schreibt Tschanter beispielsweise, es gebe Gelehrte, die „weil sie das Studiren allzuhefftig lieben, die natürlichen Dinge zurücke halten, und daß sie nicht im Lesen oder Schreiben etc. Sich verweilen, damit so lange verziehen, als sie nur verziehen können.“ Die Folgen davon seien verheerend: „Denn durch gedachtes gewaltthätige Zurückehalten werden dieselben Glieder, vermittelst deren die Natur sich helffen wollen, öffters also geschwächet, daß, wenn man gleich nachgehends die Abführung der natürlichen Dinge sehnlich wünschet, solches nicht einmahl geschehen mag. So steigen auch von dem, was erwehnter Massen zurücke gehalten wird oder bey dem Menschen bleibet, dergleichen böse Dünste auf, die den gantzen Leib und vornehmlich das Haupt beschweren, die Lenden, wegen ausserordentlicher Hitze und Belästigung der Nieren, entkräfften, und die Verdauung stöhren und hindern. Hindert man aber die Verdauung, so entstehet kein rechter Nahrungs-Safft. Ist der Nahrungs-Safft nicht wohl beschaffen, so bekombt man verderbtes Geblüte, so empfängt der Leib nicht seinen gebührenden Unterhalt, und erfolgt demnach, ehe man sichs versiehet, ein allzufrühzeitiges und geschwindes Ende.”