Juristische Fakultät

17.07.2025

Chapel Hill Law Program in Tübingen – Sommersemester 2025

Zwischen dem 16. und dem 27. Juni fand die fünfte Runde des Tübingen Chapel Hill Law Program statt. Drei amerikanische Studierende und vier Fakultätsmitglieder reisten dafür aus North Carolina nach Tübingen an.

In der ersten Programmwoche eröffnete Rebecca Howell, Koordinatorin des Programms auf amerikanischer Seite, die Veranstaltung „Introduction to US Law and Legal Education“. Die Vorlesung vermittelte deutschen Studierenden Einblicke in die juristische Ausbildung in den Vereinigten Staaten und zeigte Unterschiede zum deutschen System auf. Anschließend debattierten alle Teilnehmenden über aktuelle rechtliche und politische „Hot Topics“ in den USA. Ergänzend besuchte die Gruppe „Introduction to the US Healthcare System“ bei Professor Richard Saver. Anhand von Fallbeispielen diskutierten sie Fragestellungen zur Arzt-Patienten-Beziehung und zur Haftung bei ärztlichen Fehlern. Ein weiterer Höhepunkt war das traditionelle Stocherkahnrennen am 19. Juni, bei dem die amerikanischen Gäste ein Stück Tübinger Stadt- und Universitätsleben erlebten.

Den Abschluss der ersten Woche bildete eine Exkursion nach Straßburg. Frühmorgens startete die Gruppe und nutzte die Zeit vor dem Besuch des Europäischen Parlaments, um die malerischen Gassen der Altstadt zu erkunden, die Kathedrale zu besichtigen und französische Spezialitäten zu probieren. Am Nachmittag führte eine Expertin durch das Parlament. Nach der Einführung in dessen Arbeitsweise besichtigten die Teilnehmenden den Plenarsaal, sahen eine 360°-Filmvorführung und besuchten eine interaktive Ausstellung. Ein Kaffee in der Parlaments-Cafeteria rundete den Ausflug ab.

In der zweiten Programmwoche bot Professor Kaci Bishop den Kurs „Client-Centered Lawyering“ an. In Kleingruppen erarbeiteten die Studierenden, welche Faktoren essenziell sind, um eine vertrauensvolle Anwalt-Mandant-Beziehung aufzubauen, und wie man kulturellen Unterschieden begegnet. Professor Sara Warf gab mit „Introduction to the US Appeals System“ eine Einführung in Rechtsbehelfe gegen gerichtliche Entscheidungen in den USA.

Vom 25. bis 26. Juni stand die Exkursion zum Europäischen Gerichtshof in Luxemburg auf dem Programm. Nach der Ankunft am Dienstagnachmittag erkundete die Gruppe die Altstadt und ließ den Abend in lokalen Bars ausklingen. Am nächsten Tag folgte zunächst eine Fallvorstellung, bevor die Teilnehmenden einer Verhandlung im Gerichtshof beiwohnten. Besonders spannend war es dabei auch die zahlreichen Dolmetscher in Aktion zu erleben. Anschließend berichtete eine Mitarbeiterin der deutschen Generalanwältin über ihre Arbeit, und beim gemeinsamen Mittagessen nutzten alle die Gelegenheit für Fragen.

Den traditionellen Abschluss bildete in diesem Jahr das „Goodbye Barbecue“ am Donnerstag. Bei leckerem Essen und anregenden Gesprächen tauschten wir Erinnerungen aus und freuten uns bereits auf die Fortsetzung des Programms in Chapel Hill, USA.

Text: Charlotte Sontheim

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