06.03.2025
Chapel Hill Program Frühjahr 2025
Zwischen dem 15. Februar und dem 1. März 2025 fand zum vierten Mal die zweite Stufe des Tübingen Chapel Hill Programs in den USA statt. Finanziert durch Reisestipendien der Reinhold-und-Maria-Teufel-Stiftung, reisten 20 Studierende aus Tübingen nach Chapel Hill. Begleitet wurden sie erneut von Professor Jens-Hinrich Binder, der in diesem Jahr erstmalig eine eigene Vorlesung mit dem Titel Perspectives on European Law: Fundamentals of European Economic Lawmaking für amerikanische Studierende der UNC School of Law anbot.
Während des zweiwöchigen Aufenthalts erhielten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer durch ein abwechslungsreiches Programm wertvolle Einblicke sowohl in das amerikanische Rechtswesen als auch in den Universitätsalltag in Chapel Hill. Vorgesehen war insbesondere der Besuch verschiedener Vorlesungen, wobei die Studierenden nach Interesse verschiedenen Kurse auswählen konnten. Angeboten wurden neben aus Deutschland bekannten Fächern wie Verfassungs- oder Strafrecht auch interessante Vorlesungen zu „Federal Indian Law“ oder „Education Law“. Besonders spannend war es dabei, die sokratische Methode mitzuerleben, bei der die Studierenden auch ohne vorherige Meldung von den Dozenten befragt werden.
In der verbleibenden Freizeit konnten die Studierenden den Universitätscampus und die Franklin Street erkunden, in den Mensen der Universität essen gehen oder die zahlreichen Sportveranstaltungen der „Tar Heels“ besuchen. Neben dem traditionellen Besuch eines Basketballspiels konnten auch andere beliebte Sportarten wie Lacrosse und Baseball erlebt werden.
Am Ende der ersten Woche stand eine Exkursion nach Washington D.C. auf dem Programm. Einen besonderen Höhepunkt des diesjährigen Ausflugs stellte der Besuch des US Supreme Courts dar, bei dem die Tübinger Studierenden neben einem Fachvortrag und einer Führung durch das Gebäude auch einer Sitzung des Obersten Gerichtshofes beiwohnen durften. Die neun Supreme Court Justices im Gerichtssaal zu erleben und der Verkündung von drei Entscheidungen zuzuhören war ein besonders beeindruckendes Erlebnis. Nach dem Besuch des Gerichtes gab es ein gemeinsames Abendessen und eine nächtliche Sightseeingtour vorbei an den zahlreichen beeindruckenden und nachts besonders schön beleuchteten Monumente entlang der Washington Mall. Das Wochenende stand den Studierenden in der amerikanischen Hauptstadt dann zur freien Verfügung und wurde zum Besuch der zahlreichen Museen und Monumente, dem Besuch eines NBA-Spiels und der Erkundung von Georgetown genutzt.
In der zweiten Woche gab es neben weiteren Vorlesungen am Montagabend einen Empfang, bei dem die besondere Partnerschaft der Universitäten in Chapel Hill und Tübingen gefeiert wurde. Nach Ansprachen von Vice Provost Barbara Stevenson und Rektorin Karla Pollmann konnten die Studierenden mit Mitgliedern verschiedener Fakultäten der Universität in Chapel Hill ins Gespräch kommen und von den zahlreichen anderen Austauschprogrammen zwischen den beiden Institutionen erfahren.
Weitere interessante Einblicke in die amerikanische Gerichtspraxis konnte bei einem Besuch von zwei Verhandlungen des Court of Appeals of North Carolina gewonnen werden. Verhandelt wurden je ein zivil- und ein strafrechtlicher Fall. Durch das vorherige gemeinsame Mittagessen mit den drei Richtern konnten die Studierenden viel über das Richteramt und den Justizalltag in den USA erfahren.
Nach zwei ereignisreichen Wochen machten sich die Studierenden um viele wertvolle Erfahrungen bereichert wieder auf die Heimreise nach Tübingen. Bedanken möchten wir uns bei allen Professoren und Studierenden der UNC School of Law sowie der Koordinatorin Rebecca Barraclough Howell, die uns mit besonderer Gastfreundschaft empfangen und unseren Aufenthalt zu einem einmaligen Erlebnis gemacht haben. Mit freudiger Erwartung sehen wir dem im Sommersemester anstehenden Besuch amerikanischer Studierenden und Professoren aus Chapel Hill entgegen und freuen uns darauf, die uns zuteilgewordene Gastfreundschaft zu erwidern und die langjährige Freundschaft zwischen unseren Fakultäten weiter zu vertiefen.
Text: Claire Marshall
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