Obwohl die Bearbeitung der Funde von Wallertheim noch nicht abgeschlossen ist, und weitere Arbeiten mit Sicherheit wertvolle Informationen hervorbringen werden, konnten einige vorläufige Schlüsse zu den archäologischen Horizonten von Wallertheim gezogen werden. WalA dokumentiert eine Besiedlung während des Sommers. Eine Herdstelle sowie Steinbearbeitung ist belegt; Damwild und Bovide wurden gejagt, verarbeitet und gegessen. Vermutlich handelt es sich auch bei WalD um eine Sommerlagerstätte, deren Bewohner Stein bearbeiteten und Wildpferde bejagten und verarbeiteten. Hier fanden sich außerdem Belege für den Transport von Steinwerkzeugen, wodurch Fragen zur Mobilität, Landnutzung und Planungsfähigkeit der Bewohner von WalD behandelt werden können. Sonstige Häufungen lithischer Artefakte außerhalb der Siedlungsflächen, und in vergleichbarem Kontext größtenteils unbearbeitete Faunenreste von Boviden (WalE) und Pferden (WalF), stellen eine Herausforderung in Sachen Interpretation dar.
Diese vier gut erhaltenen archäologischen Horizonte erbrachten umfangreiche Funde und Befunde, mit deren Hilfe mehrere Aspekte des Siedlungs- und Subsistenzverhalten der Neandertaler während des letzten Interglazials addressiert werden können. Für weiterführende Auskünfte zur Grabung und deren Auswertung, können sie sich mit den unten aufgeführten Personen in Verbindung setzen.