Autoren: H.MÜLLER-BECK mit einem Beitrag von W. FLÜKIGER (†):
Verlag: Stämpfli, Bern
132 S. mit 2 Beilagen und 1 CD-ROM.
Erscheinungsjahr: 2005
ISBN: 3 7272 1261 6
Teil 1 der auf sieben Bände veranschlagten Publikation der Funde und Befunde aus der 1952, 1957-58 ergrabenen neolithischen Station aus dem 38. Jh.v.Chr., von der die Teile 3-7 erschienen sind, darunter das bisher einmalig vielgliedrige Holzgeräteinventar. Der Teil 2: Bauten und Siedlungsgeschichte, ist für den Druck abgeschlossen. Ein Symposium-Band soll als Teil 8 Vergleichsstudien vorlegen.
Der Teil 1 konnte erst nach Aufarbeitung aller Funde und Befunde als Einschlüsse, wie in den historischen Geowissenschaften aus guten Gründen üblich, geschrieben werden. Sie ist nach langen Arbeitsjahren von über 40 Autoren bis zum letzten Einzelscherben abgeschlossen.
Den ersten Abschnitt bildet eine Darstellung der Topographie der Siedlungszone und ihrer jüngsten Geschichte.Der zweite Abschnitt von W.FLÜKIGER (†1973) fasst die Forschungsgeschichte des Burgäschisee-Beckens seit 1950 zusammen.Der dritte stellt den Grabungsablauf und die angewandte Methodik dar. Der vierte Abschnitt ist den Sedimenten und ihrer Stratigraphie gewidmet. Dabei wird deutlich, wie stark diese pollenanalytsich vom Alleröd bis zum Mittelalter reichenden Bildungen über die weite erfasste Fläche, bis hinein in den Seeuntergrund, variieren. Und es wird auch klar, warum die Station überhaupt unter so günstigen Bedingungen auf einer schon im Endglazial angelegten Sedimentationsebene erhalten blieb, während ihr vorausgehende Siedlungsspuren offenbar in den See hinaus abrutschten und jüngere ohne neue Seeablagerungen keine Erhaltungschance in der aktuellen holozänen Waldbodenbildung haben konnten. Ein sehr konkrete Bestätigung der in der Paläontologie nur allzu gut bekannten „Fundselektion“ durch primäre Einlagerungsbedingungen, die die interpretative Archäologie erst langsam zu realisieren beginnt.
Die CD-ROM enthält einen Plan der über mehr als 200m reichenden Profile vor allem oberhalb, unterhalb und neben der Siedlungsfläche mit sämtlichen dort direkt abrufbaren Originalzeichnungen, sytematisierten einheitlichen Profilumzeichnungen und den Katalog der zugehörigen Profilbeschreibungen. Die Profile der „Lehmlinsen“ und des „Abfalldetritus“ in der Siedlung werden im Teilband 2 vorgelegt.