Institut für Erziehungswissenschaft

Transition Processing

Pädagogische Rationalitäten in personenbezogenen Dienstleistungen zur Begleitung von Übergängen in Arbeit

 

Laufzeit: 01/2015 – 12/2017

Auftraggeber: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)

Projektverantwortliche: Prof. Dr. Wolfgang Schröer, Prof. Dr. Inga Truschkat (Universität Hildesheim), Prof. Dr. Barbara Stauber (Universität Tübingen), Prof. Dr. Andreas Walther (Universität Frankfurt), Prof. Dr. Illona Ebbers (Universität Flensburg), Prof. Dr. Ute Karl (Universität Luxemburg)

ProjektmitarbeiterInnen: Dr. Claudia Muche (Hildesheim); Nina Wlassow, M.A. (Tübingen); Christiane Dittrich, M.A. (Frankfurt); Heike Chyle, Dipl.Päd. (Flensburg); Dr. Christian Schröder (Luxemburg)

Projektbeschreibung: Personenbezogene Dienstleistungen zur Begleitung und Beratung von Übergängen in Arbeit, sowohl vom Bildungs- ins Erwerbssystem (Jugendliche und junge Erwachsene) als auch innerhalb des Erwerbssystems (Erwachsene), stellen verschiedene organisationale Rahmungen von Übergängen dar. Das Feld der Dienstleistungen ist heterogen und durch unterschiedliche Anbieter und Angebotsstrukturen geprägt.
Der Ausbau der personenbezogenen Dienstleistungen zur Begleitung und Beratung von Übergängen verweist darauf, dass letztere keine automatischen Wechsel darstellen, sondern dass Übergänge in Arbeit sozial prozessiert, d. h. durch das (gemeinsame) Handeln von Menschen, deren Deutungen, Referenzsetzungen und Bezugnahmen auf gesellschaftliche Wissensbestände sozial gestaltet werden.
‚Transition Processing’ verfolgt einen prozessorientierten theoretisch-analytischen Zugang der erziehungswissenschaftlichen Übergangsforschung und hat zum Ziel, eine vergleichende Analyse personenbezogener Dienstleistungen zur Begleitung und Beratung von Übergängen in Arbeit vorzunehmen. Die Analyse richtet sich auf die Frage, wie pädagogische Rationalitäten in unterschiedlichen Organisationsformen dieser Dienstleistungen prozessiert werden. Im Fokus sind dabei

  1. Berufsorientierung an Schulen
  2. aufsuchende Beratung/Schulabrecher
  3. Berufsberatung
  4. Transfergesellschaft
  5. Coaching

Leitfragen im Projekt:

  • Wie konstituiert sich das Prozessieren von Übergängen im Feld der personenbezogenen Dienstleistung auf unterschiedlichen Ebenen (wissenschaftliches Wissen, politisches Wissen, Marktstruktur, historisches und interaktiv gebundenes Wissen der Organisationen, interaktives Wissen auf Ebene der Beratungsgespräche und biographische Erfahrungsaufschichtungen und Wissensbestände)?
  • Inwiefern lassen sich in den Wissensbeständen und Formen des transition processing pädagogische Rationalitäten identifizieren?
  • Zeigen sich strukturell ähnliche bzw. unterschiedliche Muster des transition processing und damit feldübergreifende und/oder spezifische Deutungsmuster?

Das Arbeitsprogramm sieht vor, zunächst im Rahmen einer Feldanalyse eine Sekundär-, Diskurs- und Marktanalyse durchzuführen, um einen Überblick über das Feld der personenbezogenen Dienstleistungen im Kontext von Übergängen in Arbeit zu schaffen. Daran anschließend wird eine Fallanalyse vorgenommen, um in den unterschiedlichen Ebenen des transition processing eingelagerte Repräsentationen sozialen Wissens und seiner pädagogischen Rationalitäten zu rekonstruieren. Dazu werden Expert_inneninterviews und biografische Interviews, teilnehmende Beobachtungen sowie eine Gesprächsanalyse von Beratungsgesprächen durchgeführt. Abschließend werden im Rahmen einer Strukturanalyse die Ergebnisse der einzelnen Arbeitspakete aufeinander bezogen, um im Vergleich Typiken der Repräsentationen und zentrale Deutungsmuster sowie pädagogische Rationalitäten des transition processing herauszuarbeiten. Ergebnisse werden an die wissenschaftliche Öffentlichkeit und die Bildungs(-politische) Praxis rückgeführt.