Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät

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10.11.2025

Theaterstück "Drawing Lines" unter der Leitung von Prof. Ursula Offenberger gewinnt Lehrpreis 2025

Beim Dies Universitatis wurde Prof. Ursula Offenberger mit dem Lehrpreis 2025 ausgezeichnet.

Professorin Karin Amos, Prorektorin für Lehre und Studium, überreicht den Lehrpreis an Studentin Leonie Holdik (von links), Theaterpädagogin Dorothe Engbers und Professorin Ursula Offenberger, die gemeinsam ein Theaterstück, das Rassismus und Sexismus in den Anfängen der Sozialforschung thematisiert, entwickelt haben.

Beim Dies Universitatis wurden Prof. Ursula Offenberger von der WiSo-Fakultät und Theaterpädagogin Dorothee Engbersaus mit dem Lehrpreis 2025 ausgezeichnet. Bereits im Jahr 2021 hatte Professorin Offenberger diese Auszeichnung erhalten für einen sozialwissenschaftlichen Comic über die Frauen von Hull House.

Der Lehrpreis würdigt in diesem Jahr die Beteiligten des sozialwissenschaftlichen Seminars „Gender und Diversity in den Anfängen empirischer Sozialforschung“. Unter der Leitung von Professorin Ursula Offenberger und der Theaterpädagogin Dorothee Engbers entwickelten die Studierenden ein Theaterstück, das Rassismus und Sexismus in den Anfängen der Sozialforschung thematisiert. 

Das ausgezeichnete Lehrprojekt entstand aus einem sozialwissenschaftlichen Masterseminar unter der Leitung von Professorin Ursula Offenberger. Auf der Grundlage des Seminarstoffs entwickelten die Studierenden ein Theaterstück mit dem Titel „Drawing Lines – vom Kampf um gleiche Rechte“. Das Manuskript wurde von der Studentin Leonie Holdik verfasst und in Zusammenarbeit mit der Theaterpädagogin Dorothee Engbers inszeniert. Dabei ermöglichte die gemeinsame Probenarbeit – das Hineinversetzen in den Lehrstoff, das historische Personal und dessen Beziehungen – eine besondere Lernerfahrung. Die öffentliche Uraufführung fand im vergangenen Februar statt.

Das Stück stellt gängige Annahmen über die Neutralität wissenschaftlicher Erkenntnisse in Frage. Es zeigt, wie Frauen sowie Afroamerikanerinnen und Afroamerikaner damals bahnbrechende Beiträge zur Entwicklung empirischer Sozialforschung geleistet haben, diese Personengruppen aber in der späteren (Fach-)Geschichtsschreibung vergessen, verdrängt und ignoriert worden sind. Indem das Stück Dynamiken von Ungleichheit und Ausgrenzung künstlerisch darstellt, eröffnet es einen Zugang zu Fragen von Gleichheit, Gerechtigkeit und demokratischem Zusammenleben auch jenseits akademischer Fachdebatten.

Das Lehrprojekt umfasste neben dem Seminar einen theaterpädagogischen Workshop und eine Podiumsveranstaltung mit Schüler:innen zur Wissenschaftsvermittlung. Es war überdies Teil der Black History Month-Aktivitäten der Universität. Das Preisgeld wird für eine englischsprachige Wiederaufführung im Oktober 2025, eine Video-Dokumentation sowie die Illustration eines Lehrbuchs zur qualitativen Sozialforschung verwendet.

Der Lehrpreis der Universität Tübingen wird seit 2007 jährlich vergeben. Die Preisträgerinnen und Preisträger werden jeweils von der Senatskommission Studium und Lehre gewählt. Die Preisgelder in Höhe von 5.000 Euro für den Lehrpreis und 1.000 Euro für den Sonderpreis werden von der Vereinigung der Freunde der Universität Tübingen (Universitätsbund) gestiftet. 

 

 

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