25.04.2019
Einführungsveranstaltung im Rahmen des Institutskolloquiums SoSe 2019
25.04.2019, 18.15 Uhr
INSTITUTSKOLLOQUIUM: Aktuelle Forschungen: (Neue) Themen der Kulturwissenschaft: Bioökonomie - Die große gesellschaftliche Transformation?
Reinhard Johler, Lukas Fehr und Corrie Eicher | Einführung in das Thema des Institutskolloquium und Vorstellung des Verbundprojekts HoBiT mit der Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg |
Ort: Ausstellungsraum des LUI |
Debatten über Effekte des Klimawandels, die Endlichkeit fossiler Rohstoffe, den Umgang mit Ressourcen, eine wachsende Weltbevölkerung und den damit zusammenhängenden globalen Kontexten sind an der Tagesordnung in Politik, Wissenschaft und Medien. In diesen Zusammenhängen taucht das Konzept der Bioökonomie immer wieder auf. Dabei geht es um eine Vorstellung von zukünftigem biobasiertem Wirtschaften, deren Umsetzung bereits begonnen hat. Die Nutzung fossiler Rohstoffe soll durch nachwachsende Rohstoffe substituiert werden, um den Herausforderungen des Klimawandels zu begegnen und den Weg hin zu einer nachhaltig wirtschaftenden Gesellschaft zu ebnen. Das bedeutet eine Inwertsetzung aller biologischer Ressourcen - von Pflanzen, Tieren und Mikroorganismen bis hin zum menschlichen Körper. Bisherige Forschungen beschäftigen sich mit der Machbarkeit und Umsetzung neuer Technologien und Produkte und kommen aus den Wirtschafts-, Natur- und Ingenieurswissenschaften.
Dabei gibt es unterschiedliche Auffassungen davon, was Bioökonomie überhaupt ist und welche Dinge, Praktiken und Akteure sich zuordnen lassen. Diese Positionen sind nicht statisch, sondern werden stetig ausgehandelt. Das Kolloquium fragt nach den unterschiedlichen Verständnissen von Bioökonomie und wie diese mit Theorien und Methoden der EKW erforscht werden können. Statt einer Fokussierung auf technische Machbarkeit geht es unter anderem um Fragen nach dem Verhältnis von Natur und Kultur, Beziehung zwischen humanen und nicht humanen Akteuren, der Inwertsetzung von Ressourcen und der Einbindung in Alltagskultur.
Das Kolloquium lädt Wissenschaftler*innen zu Vorträgen ein, die im Bereich der Bioökonomie forschen und will (interdisziplinäre) Diskussionen anregen.
Programm im SoSe 2019 | ||
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25.04. | Reinhard Johler, Lukas Fehr und Corrie Eicher | Einführung in das Thema des Institutskolloquium und Vorstellung des Verbundprojekts HoBiT mit der Hochschule für Forstwirtschaft Rottenburg |
02.05. | Rosa Lehmann (Jena) | Die (ungleiche) Aneignung der Natur: Bioenergie in Deutschland im Kontext der entstehenden Bioökonomie |
09.05. | Veit Braun (München) | Die Neuerfindung des Rades? Die Rolle von Innovation in der Bioökonomie |
16.05. | Michi Knecht (Bremen) | Umstrittene Entfremdbarkeit–umstrittene Verfügbarkeit: Über Prozesse des Marktförmig-Werdens von menschlichen Gameten |
23.05. |
| Abschlussworkshop der Tagung "Kleine Fächer - große Wirkung? Zur Nachhaltigkeit von Kooperationen zwischen Museen Archiven und Universitäten", Landesmuseum Württemberg, Stuttgart (Beginn 18:30 Uhr) |
06.06. |
| Projektpräsentation Studienprojekt "Gutes Zusammen Leben" |
13.06. |
| Pfingstpause 10.-16.6. |
20.06. |
| Feiertag Fronleichnam |
27.06. | Sighard Neckel (Hamburg) | Zukünfte der Nachhaltigkeit: Modernisierung, Transformation, Kontrolle |
04.07. |
| Master-Kolloquium (nach Bedarf schon ab 16:00 Uhr) |
11.07. | Alex Giurca (Freiburg) | Übergang zu einer forstbasierten Bioökonomie? Lehren aus Deutschland und Finnland |
18.07. | Lars Winterberg (Regensburg) | „Where’s the beef?“ Ökonomien und Politiken im Umgang mit Fleisch |
25.07. | Franziska Sperling (Augsburg) | Nachhaltigkeit –Klima –Energie: Kulturanthropologische Perspektiven |