Die Fakultät trauert um ihren Honorarprofessor Dr. Horst Köhler
Die Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät der Universität Tübingen trauert um ihren Ehrensenator und Honorarprofessor Dr. Horst Köhler, der am 1. Februar 2025 im Alter von 81 Jahren nach kurzer, schwerer Krankheit in Berlin verstorben ist.
Bundespräsident a.D. Horst Köhler sprach beim Festakt zum 200-jährigen Bestehen des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaft. Foto: Universität Tübingen/Friedhelm Albrecht
Dr. Köhler studierte an unserer an der damaligen Fakultät Wirtschaftswissenschaft und promovierte 1977 in Tübingen. Zeit seines Lebens blieb er seiner Alma Mater eng verbunden und kehrte regelmäßig für Vorträge und Diskussionen zurück. 2011 wurde ihm die höchste Ehrung der Universität, die Ehrensenatorwürde, für seine herausragenden Verdienste und sein gesellschaftliches Engagement verliehen.
Horst Köhler blickte auf eine beeindruckende Karriere zurück: Nach verschiedenen Stationen in der deutschen Finanzpolitik war er von 2000 bis 2004 geschäftsführender Direktor des Internationalen Währungsfonds (IWF) und trug in dieser Zeit maßgeblich zur Stabilisierung der Weltwirtschaft bei. Als neunter Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland (2004–2010) setzte er sich insbesondere für die soziale Marktwirtschaft, die Stärkung Europas sowie für eine gerechtere Globalisierung ein. Seine Mahnungen zur Verantwortung der Finanzmärkte und sein Engagement für die Armutsbekämpfung fanden international Anerkennung.
Die Universität Tübingen verliert mit Horst Köhler eine herausragende Persönlichkeit, die Wissenschaft, Politik und Gesellschaft miteinander zu verbinden wusste. Sein Vermächtnis als überzeugter Europäer, kritischer Denker und verantwortungsbewusster Politiker bleibt unvergessen.