Ludwig-Uhland-Institut für Empirische Kulturwissenschaft

Bedrohte Ordnungen - Krisen anders denken
Virtuelle Ausstellung & Threat!Boxes

Gefördert von Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)
Projektleitung Prof. Dr. Bernd-Stefan Grewe (digitale Lernplattform)
Prof. Dr. Reinhard Johler (Ausstellung)
Projektmitarbeiter Roman Krawielicki, M.A.
Referent Thorsten Zachary, M.A. (Wissenschaftskommunikation)

Der Tübinger Sonderforschungsbereich 923 „Bedrohte Ordnungen“ hat in seinen drei Phasen (2011-2023) mit starker Beteiligung der Empirischen Kulturwissenschaft zu vielen wichtigen Ergebnissen geführt.

Als wissenschaftlich besonders innovativ (und deswegen für den Grimme-Preis vorgeschlagen) haben sich dabei zwei direkt aufeinander bezogene Ausstellungen – die virtuelle Ausstellung zu Bedrohten Ordnungen einerseits und die Threat!Boxes andererseits – erwiesen. Diese sind von DITHO Design Köln gestaltet, von Roman Krawielicki, Dennis Schmidt und Thorsten Zachary kuratiert und von Reinhard Johler konzipiert worden. Sie zeigen in neuer Art und Weise Wissenschaft.

Die virtuelle Ausstellung ist 2018 online gegangen und ist seither international stark besucht worden. Sie nutzt das leitende SFB-Modell re-ordering und lässt so in 24 Fallstudien – von der Belagerung Konstantinopels über Antijüdisches Theater im Spätmittelalter bis hin zu Ebola in Westafrika reichend – vergleichend Bedrohte Ordnungen in ihrer Logik und Wirkung erkennen.

Neben der Ausstellung ist nun als Ergebnis dieser Forschungen ein von Ewald Frie und Mischa Meier herausgegebener Sammelband zum Thema „Krisen anders denken“ erschienen, der auch zwei wichtige und ausgesprochen interessante EKW-Beiträge beinhaltet: Jan Hinrichsen hat sich mit „Eigensinnigen Bedrohungsdiagnosen. Oder: Wie aus der Katastrophe „kulturelles Erbe“ wird und Luka Babić, Lorena Popović und Daniela Simon mit den „Bedrohten Ordnungen Istriens. Die utopische (?) Idee eines hybriden Istriens“ beschäftigt. 

Die Threat!Boxes sind als global angelegte „Exhibition on Threat“ seit 2022 hinzugekommen. Sie zeigen auf ihrer Innenseite die Fragestellungen des SFB. Auf ihrer Außenseite wird hingegen ein lokales Fallbeispiel dargestellt – und dort werden auch die Threat!Boxes aufgestellt:  Im Dezember 2022 ist in Barcelona in den Räumen des Institut d’Estudis de Catalans die Box „Révolution féodale?“, im Januar 2023 im Hygiene-Hygiene Museum in Dresden die Box „Ebola – Die tödlichste Pandemie?“, im April im Ethnographischen Museum in Pazin die Box „Vajka Kontra!“/“Sempre Differente“ und im Juni in der Tübinger Universitätsbibliothek „Allianzen der Fürsorge um das Jahr 2015“.

Threat!Box
„Révolution féodale?“ im Institut d’Estudis de Catalans in Barcelona

Threat!Box
„Ebola – Die tödlichste Pandemie?“ im Hygiene-Hygiene Museum in Dresden