Institut für Soziologie

Forschungsprojekt

Wandel beruflicher Anerkennung im Kontext der Corona-Pandemie

Stichwort „systemrelevant”: Kaum eine Bezeichnung prägte den Diskurs um Öffnungen und auch den (Arbeits-) Alltag in der Corona-Krise so entscheidend wie die Dimension der „Systemrelevanz” von Berufen. Welche Tätigkeiten sind für die Gesellschaft unverzichtbar, wer wird vom Balkon demonstrativ beklatscht und wessen Kinder dürfen in die KiTa - und wie sieht es aus mit der Entlohnung? Diese öffentlichen Diskussionen sind der Anlass für unser Forschungsprojekt. Hierbei stehen zwei zentrale Fragen im Vordergrund: Wie hat sich die berufliche Anerkennung durch die Corona-Pandemie verändert und, zudem, wie verhalten sich die Menschen in Deutschland gegenüber Corona-Maßnahmen?

Vorgehensweise

Im Zuge der Corona-Krise keimten vermehrt öffentliche Diskussionen zum Begriff der „systemrelevanten Berufe“ auf. Im Anschluss an diese Diskussionen verfolgt dieses Forschungsprojekt zwei Ziele.

Erstens gilt es, die Wahrnehmung der eigenen beruflichen Anerkennung zu ermitteln und mögliche Veränderungen dieser wahrgenommenen Anerkennung vor dem Hintergrund der Corona-Krise zu beleuchten. Fühlen sich Personen, die in diesen sogenannten systemrelevanten Berufen arbeiten, stärker anerkannt als vor der Krise oder nehmen sie im Gegenteil eher eine geringere Anerkennung als zuvor wahr?

In einem zweiten Schritt rückt die Frage in den Fokus, ob sich die wahrgenommene Anerkennung der eigenen beruflichen Tätigkeit auf die Zustimmung zu Maßnahmen der Krisenbewältigung auswirkt. In erster Linie liegt das Forschungsinteresse darin, die Akzeptanz von direkten Infektionsschutzmaßnahmen (am Arbeitsplatz) zu untersuchen. Doch auch generelle politische Maßnahmen der ökonomischen Umverteilung, der Förderung wirtschaftlicher Tätigkeit oder der Einschränkung grundrechtlich verankerter Freiheiten werden bei der Fragestellung berücksichtigt.

Um die beiden Forschungsfragen empirisch zu adressieren werden zwei standardisierte Online-Studien durchgeführt. In den beiden Erhebungen wird dazu die Zielpopulation der Erwerbsbevölkerung der Bundesrepublik Deutschland befragt. Wesentliche Informationen, die durch die Befragungen gesammelt werden, sind die Wahrnehmung der beruflichen Anerkennung, ein möglicher Wandel in dieser Wahrnehmung während der Pandemie und die Zustimmung zu Compliance-Maßnahmen in Reaktion auf die Corona-Krise sowie soziodemografische Personenmerkmale.


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