28.–29. November 2024, Universität Paderborn
Das „christliche Wunderbare“ („merveilleux chrétien“/„meraviglioso cristiano“) ist ein zentrales, dabei vielfach umstrittenes und umkämpftes Konzept in der europäischen Poetik und Literaturgeschichte der Frühen Neuzeit, das kanonische Werke wie Torquato Tassos „Gerusalemme liberata“, John Miltons „Paradise lost“ oder Friedrich Gottlieb Klopstocks „Messias“ kennzeichnet. Trotz seiner Prominenz im poetologischen Diskurs zwischen dem 16. und dem 18. Jahrhundert, v. a. im Kontext der Aristoteles-Rezeption, sind die konkreten literarischen Modellierungen des „christlichen Wunderbaren“, ihr Verhältnis zur poetologischen Debatte auf der einen und zu den religiösen Praktiken bzw. theologischen Diskursen auf der anderen Seite nur punktuell erforscht worden. Diese Doppelspannung der literarischen Praktiken soll im Mittelpunkt der Tagung stehen.
Die Veranstalter*innen laden mit dem Kolloquium dazu ein, die Frage nach dem konzeptionellen Status und nach der Legitimität des „christlichen Wunderbaren“ ausgehend von paradigmatischen literarischen Texten aus allen Gattungen zu erörtern.
Das Programm finden Sie hier
Organisation:
Prof. Dr. Jörg Robert (Eberhard Karls Universität Tübingen)
Prof. Dr. Jörn Steigerwald (Universität Paderborn)